Säftelehre

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medizinischer Begriff

lat.: Humoralpathologie

neben anderen Theorien (Entzündungslehre, Pneumalehre, Digestion) Grundlage der mittelalterlichen Medizintheorie

Begründet von Hippokrates und abschließend ausformuliert von Galen (2.Jhd.)

Ursachen und Therapie der Krankheiten basierten auf dem gestörten (Dyskrasie) bzw. wiederherzustellenden Gleichgewicht der Körpersäfte (Eukrasie):

  • Blut
  • Schleim
  • schwarze Galle
  • gelbe Galle

Mit dem Überwiegen einzelner Bestandteile wurden auch die vier Grundtypen (Temperamente) des Menschen begründet:

  • beim Sanguiniker (heiter aber leicht erreg- und reizbar) überwiegt das wallende Blut
  • beim Phlegmatiker (oberflächlich, zögernd, vorsichtig) überwiegt der zähe Schleim
  • beim Choleriker (aufbrausend und jähzornig) überwiegt die gelbe Galle
  • beim Melancholiker (gehemmt, traurig und meist verstimmt) überwiegt die schwarze Galle