Mittelschule (Westfalen)

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Männer waren Besserverdiener: Im 19. Jhdt. war die Gesellschaft noch der Ansicht, dass Jungen und Männer "mehr wert" seien als Mädchen und Frauen und selbstverständlich mehr Rechte hätten. Männer galten als klüger und in den meisten Bereichen fähiger als Frauen - außer, wenn es um typische "Frauenarbeit" wie Putzen, Waschen, Kochen und Kinderhüten ging. Zu dieser Zeit standen den Frauen längst nicht dieselben Bildungsmöglichkeiten offen wie den Männern, und ihre Berufschancen waren dementsprechend eng begrenzt.

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Bildungsgeschichte

Die Mittelschulen haben in der Bildungsgeschichte von Westfalen eine bedeutende Rolle gespielt. Als eine Form von Schulen, die sich im 19. Jahrhundert entwickelten, trugen sie maßgeblich zur Bildung und beruflichen Entwicklung einer breiten Bevölkerungsschicht bei.

Der Ursprung der Mittelschulen

Die Entwicklung der Mittelschulen war hier eng mit den gesellschaftlichen Veränderungen des 19. Jahrhunderts verbunden. Mit der fortschreitenden Industrialisierung und dem wachsenden Bedarf an Fachkräften wurde die Notwendigkeit einer breiteren Bildung für die Bevölkerung erkannt. Von daher entstanden sie als eine Form von Bildungseinrichtungen, die zwischen den Volksschulen und den höheren Schulen angesiedelt waren.

Organisation und Ausrichtung

In Westfalen wurden die Mittelschulen in der Regel von den Gemeinden oder staatlichen Institutionen getragen. Sie hatten das Ziel, den Schülern eine erweiterte Bildung zu vermitteln, die über die traditionellen drei Kulturtechniken des Lesens, Schreibens und Rechnens hinausging. Der Lehrplan umfasste Fächer wie Mathematik, Naturwissenschaften, Fremdsprachen, Geschichte und Geographie. Der Unterricht wurde von qualifizierten Lehrern geleitet, die über fortgeschrittene Kenntnisse in ihren Fachbereichen verfügten.

Entwicklung des Schulsystems

Im Verlauf des 19. Jahrhunderts entwickelte sich das Schulsystem in Westfalen kontinuierlich weiter. Die Mittelschulen erweiterten ihr Bildungsangebot und verbesserten ihre Ausstattung. Es wurden mehr Lehrer eingestellt, um den steigenden Bedarf an Bildung zu decken. Mit der Einführung von Schulgesetzen und Bildungsreformen wurden die Mittelschulen zunehmend staatlich kontrolliert und standardisiert. Dadurch wurde die Qualität der Bildung verbessert und die Mittelschulen erlangten einen höheren Stellenwert in der Gesellschaft.

Bedeutung der Mittelschulen

Eine entscheidende Rolle spielten die Mittelschulen bei der Bildung und beruflichen Entwicklung einer breiten Bevölkerungsschicht in Westfalen. Sie ermöglichten es den Schülern, über die Grundlagen hinaus fortgeschrittene Kenntnisse zu erlangen und sich auf höhere Bildungseinrichtungen oder berufliche Laufbahnen vorzubereiten. Die Mittelschulen trugen zur sozialen Mobilität bei und öffneten Türen für berufliche Möglichkeiten, die zuvor nur einer privilegierten Elite vorbehalten waren.

Mittelschulen im 19. Jahrhundert

Um 1864 sind nach Statuten der regionalen Königlichen Regierung in Westfalen Lehrgegenstände von Mittelschulen für Söhne (Rektoratsschulen) in zweijährigen Kursen:

  • Religion, Deutsche Sprache, Mathematik, Geschichte, Geografie, Schönschreiben, Gesang (später treten hinzu französische Sprache und Naturbeschreibung).
  • Das beim Besuch zu entrichtende Schulgeld wird lokal festgesetzt.[1]

Literatur

Fußnoten

  1. Quelle: Mersmann: Statistische Nachrichten über den Kreis Coesfeld 1862. (Münster, Fr. Regensberg)