Kurze Chronik der Familie Kypke/039

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Kurze Chronik der Familie Kypke
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seine geringen Ersparnisse beim Kauf eines Schulzenhofes in dem Dorfe Winningen bei Wangerin i. Pomm. verloren hatte.

      Am 25. Februar 1833 hatte er sich mit Johanne Emilie Laura Dörry, geb. 30. Juni 1815, einzigen Tochter des Superintendenten s. D., Pastors Johann Philipp Gottfried Dörry zu Rossow verheiratet, welcher Ehe 13 Kinder (8 Söhne und 5 Töchter) entsprossen sind, deren kurze Lebensbilder wir am Schlusse bringen werden. Sie heißen: 1. Carl, 2. Ernst, 3. Heinrich, 4. Hermann, 5. Laura, 6. Albert, 7. Clara, 8. Robert, 9. Maria, 10. Anton, 11. Wilhelm, 12. Anna und 13. Hedwig.

      Am 25. Februar 1858 feierte das Kypkesche Ehepaar seine silberne Hochzeit in Wollin, an welcher einige Freunde des Hauses, wie der Pastor von Mittelstädt, der Kreisgerichtsrat Müller, der Bürgermeister Falk, der Königl. Oberfischmeister Grunewald, Dr. Lampe u. A. teilnahmen. Die Privatschüler beschenkten dasselbe mit einem großen, schönen Wandspiegel und zwei Leuchtern aus Lava. Gegen Abend kamen auch die fünf ältesten Söhne zur Feier, welche bei strengem Winterwetter 7 Meilen weit über das Eis der Oder und der Dievenow gegangen waren. Ihre Liebe und Aufopferung wußte Pastor von Mittelstädt in einer Tischrede zu würdigen, an deren Schluß auf das Wohl dieser jungen Helden angestoßen wurde. Zur silbernen Hochzeit gingen viele Glückwünsche, darunter auch einige originelle Gedichte ein. In einem derselben heißt es unter anderm:

                  „Herr Kypke hat ‘ne schwere Hand;
                  Doch Mutter Kypke ist galant.
                  Er weiß sehr gut den Stock zu führen;
                  Doch sie will stets mit Lieb regieren.“

      Bei aller Strenge, welche der Vater Kypke gegen seine große Kinderschar und seine Schüler walten ließ, hatte er doch ein liebewarmes Herz und brachte die größten Opfer für seine Familie. Er war ein Muster des Fleißes, der Sparsamkeit und der Ordnungsliebe. In seinem hohen Alter ließ er einen ganzen Winter hindurch sein Stübchen nicht heizen, um die Feuerung zu sparen. Er spaltete meist selbst das Holz und scheute sich auch vor den härtesten Knurren und Stubben nicht. Er konnte an einem Tage bis 10 deutsche Meilen zufuß wandern und badete bis in die letzten Lebensjahre im kalten Rega-Flusse.

      Dem alten würdigen Paare war es vergönnt, auch noch die goldene Hochzeit am 23. Februar 1883 in Greifenberg i. Pomm. zu feiern. Von seinen 13 Kindern, mit denen ihre Ehe gesegnet worden, waren noch 9 am Leben, die froh und dankbar mit ihnen feierten. Von 29 Enkeln lebten zu der Zeit noch 20. Der jüngste Sohn Anton war am Sonntage zuvor in das Pfarramt