Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/086

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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die Reliquien in die Abtei Stablo, und vermuthlich hierauf nach Mainz in Sicherheit gebracht. Karl III. gab im Jahr 882 von Worms aus eine Urkunde dem Bischofe Anton, welcher der gedachten Abtei damals vorstand, in welcher es heißt: Da uns der Bischof Anton durch den Erzbischof Luitbert von Mainz[1] hat bitten lassen, daß wir ihm für seine Kloster-Brüder zu Stablo, welche aus Liebe Gottes und uns erwiesener Treue, die von unsern Vorfahrern zu Aachen hinterlegten Heiligthümer, und den Schatz, treu bewahrt erhalten, und uns unverletzt übergeben haben, unser Landgütchen Blandonium schenken möchten [2].

      Bei dem Stadt-Brande vom Jahr 1236 rettete der damalige Dechant die Reliquien [3], und bei dem vom Jahr 1656 wurden sie in der S. Rochus Kapelle eine Zeitlang aufbewahret, welche Kapelle in dem ehemaligen Kapuziner-Garten gelegen, und mlt Wasser umgeben war. Wie eine gedruckte in dem Kreuzgange des Kapuziner-Klosters befindliche kurze Notiz über diesen Brand enthält.


      Über das Aufbewahrungs-Recht der Reliquien entstand seit dem fünfzehnten Jahrhunderte mehr als einmal ein Rechts-Streit zwischen dem Kapitel

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  1. Der Erzbischof Luitbert war vorhin Vorsteher ber Abtei Stablo gewesen.
  2. Bertholet hist. du duché de Luxembourg. Tom, II. preuves pag. LXVI.
  3. Albericus ad an. 1238 magn. chron. belg. pag. 222.