Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/023

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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die jetzt zur Kirche gezogen ist. Der mitt­lere Theil enthält einen Raum von derselben Form, der die Höhe der großen Bogenlogen hat, und jetzt durch eine Mauer von dem Hochmünster zweck­mäßig getrennt ist.

      In der gedachten Vorhalle, die eine große Nische bildete, wie die beiliegende Abbildung der Bogenstelluug in etwa andeutet, war das Grab des Erbauers des Chors, des Rathhauses u. s. w., Gerard Freiherr von Schellard, genannt Chorus. Auf dem zwei Fuß hohen Grabstein war auf einer messingenen Platte zu lesen:

Gerardus corus, miles virtute sonorus,
Magnanimus multum , scelus hic non liquit inultum.
In populo magnus, in cleris milis ut agnus
Urbem dilexit, et gentem splendide rexit,
Quem deus a poena liberet, barathrique gehenna.

      Wilhelm Graf von Wede, Probst der Kirche, stiftete im Jahr 1399 aus seinen, probstetischeu Ein­künften, an jedem Abende ein Wachslicht vor dem über diesem Grabe an der Mauer stehenden Muttergottes-Bilde anzuzünden, welches sckon zu Noppius Zeit nicht mehr geschah. Wie konnte dieser Mann, dem Aachen so viel zu verdanken hat, so vergessen werden, daß man, als diese Vorhalle zur Kirche gezogen wurde, sein Grabmahl zerstörte, und nicht einmal die Platte mit der Inschrift an die Mauer anbrachte? — Chorus starb jm Jahr 1367 oder l371.

      Vor jenem neuen Anbaue stehen auf Säulen