Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/021

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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6 die fünf Volalen A. E. I. 0. V.[1] mit der Jahrzahl 1486; in welchem Jahre Maximilian I. in dieser Kirche ist gekrönet worden.

      Beim Eingange in den Chor ist die Evangelien-Kan­zel, auf welcher in feierlichen Messen das Evange­lium gesungen wird. Sie ist mit Goldblech bekleidet, mit Achaten und kostbaren Gemmen geschmückt; ein Geschenk Heinrichs II. und hat folgende Inschrift:

Hoc opus Ambonis auro gemmisque nicantis,
Rex pius Henricus, coelestis honoris anhelus,
Dapsilis ex proprio tibi dat sanctissima virgo,
Quo prece summa tua sibi merces fiat usia.

      Die Chorfenstern, ehemals niedriger, als jetzt, hatten runde, farbige Scheiben, und steinerne Gerippen, wie die der anstoßenden Kapellen.

      Die Vereinigung des Chors mit der Kirche ist dem Baumeister gut gelungen. Wenn man nur nicht durch die neue Orgel diese schöne Durchsicht verbauet hätte!

      Rechts neben dem Chor ist eine Kapelle, die als Sakristei dient, und worin zugleich die Heiligthümer aufgehoben werden. Daneben war eine Vorhalle mit offenen Bogenstellungen, die jedoch jetzt, so wie der Eingang — die Anna-Thür — vermauret sind. Dieser Raum, der auch einen Eingang

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  1. Dies war der vom Kaiser Friedrich III. gewählte Denkspruch, worüber so manche Erklärungen geschrieben sind. Petrus Lambeccius in seinem 1666 gedruckten Diario s. itineris cellensis meint, es müßte heißen: Austriae est imperare orbi universo.