Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt/009

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Historische Beschreibung der Münsterkirche und der Heiligthums-Fahrt
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der Proserpina in durchbrochener Arbeit vorgestellt ist, soll gewesen sein, wie Roppius in seiner Aachner Chronik schrieb, läßt sich so nicht glauben [1].

      Der Marmor-Stuhl wurde auf dem obern Um­gang vor dem Thurmgebäude unter der damaligen Orgel aufgestellt, und nachher bei Kaiser-Krö­nungen in dieser Kirche gebraucht; daher er der Königs-Stuhl genannt wird. Nach der Krö­nung, die am Muttergottes-Altare vor sich gieng, wurde der Neugekrönte auf diesen Stuhl geführt, wo er dann von den Fürsten salutirt wurde [2].

      Dieser Stuhl, obgleich von Marmor, hat durch die Zeiten gelitten, und unglücklicher Weise soll er eine Erneuerung erhalten haben. Ein einfacher hölzerner Kasten umgiebt ihn. Möchte ihm doch eine würdigere Bekleidung zu Theil werden!

      Im Jahr 1215, ließ Friedrich II. die Gebeine Karls in einen aus Gold und Silber zierlich ver­fertigten Kasten legen.[3]

      Ein großer Kronleuchter von vergoldetem Kupfer — ein Geschenk Friedrichs I. — hängt über Karls Grab. Mehrere Zirkelstückc bilden einen zweifachen

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  1. Auch dieser Sarkophag wanderte mit den Säulen nach Paris, und wurde mit denselben zurückgebracht. Er war vorhin an der linken Seite des untern Umganges eingemauert, und auf ihm stand Karls Büste.
  2. Daß bei den Kaiserkrönungen eine von dem Königsstuhle bis vor den Muttergottes-Altar, oder die Kommunicantenbank gehende Treppe sollte errichtet worden sein, ist nur eine jüngere Sage.
  3. Meyer's Aachensche Geschichten. pag. 275.