Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/340

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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22. Otzenrath.

(Großentheils von Pfarrer Kölges.)


Pfarrort.

Otzenrath, früher Uztradt, Utzenradt, auch Huzenrode geschrieben, liegt an der Eisenbahn von Gladbach und Jülich und gehört zur Bürgermeisterei Hochneukirch, zum Amtsgerichtsbezirke Odenkirchen und zum Kreise Grevenbroich. Es hat einen Bahnhof und eine Postanstalt, und zählt mit dem Orte Spenrath 748 Katholiken, 477 Protestanten und 30 Juden. Die Entfernung von Gladbach ist drei, von Neuß vier und von Köln acht Stunden.


Pfarrgeschichte.

In der Pfarre Otzenrath befinden sich zwei größere Ackerhöfe, welche bis zur französischen Zeit Klostergüter waren; der eine, Capitelshof, jetzt Hof genannt, gehörte dem adeligen Damenstifte St. Maria im Capitole zu Köln, der andere, der Neuwerkerhof, jetzt Stepratherhof genannt, dem Kloster Neuwerk bei Gladbach.

1274 kommt Otzenrath in der Urkunde vor, worin Gerlach von Milendonk all' seine Gefälle und Hörigen, Dienst= und Lehnleute von der Niers bis Jüchen dem Erzbischofe Engelbert II. von Köln verkauft.[1]

Am 25. December 1302 weist Graf Gerard von Jülich seinem Vetter Wilhelm von Jülich, dem Propste zu Mastricht und Erzdiakom von Lüttich, einen Erbzins von 100 Mark auf die Höfe von Otzenrath, Garzweiler und Neukirchen an.[2]

Otzenrath hat in den großen und kleinen Kriegen, wie alle Orte im Jülich'schen, besonders aber durch die spanischen Truppen in den Zügen nach Kerpen vieles erlitten. So heißt es in der Zeitschrift des Aachener Geschichtsvereins: "Denen von Otzenrodt ist durch Petern de Passa und Monsieur de la Motte Kriegsvolk im Jahre 1583 um Martini über 746 Thaler Schaden zugefügt worden. 1585 am 12. April hat



  1. Lacomblet, Urkundenbuch, II 387. -
  2. Rheinischer Antiquarius, III 612-613,