Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/102

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Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich
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Erzdioecese Koeln 1883.djvu
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7. Garzweiler.

Pfarrort.

Garzweiler, an der Neuß=Jülicher Chaussée gelegen, gehört zum Kreise Grevenbroich und Amtsgerichte gleichen Namens; es bildet mit Jackerath eine Bürgermeisterei, wozu auch Priesterath in der Pfarre Jüchen und Belmen in der Pfarre Elfgen gehören. Die Pfarre zählte mit Stolzenberg und an der Mühle 907 Katholiken, 85 Prostestanten und 26 Juden, hat eine Postexpedition und ist von Köln sieben und von Neuß vier Stunden entfernt.


Pfarrgeschichte.

Garzweiler kommt in der Geschichte unter den Ortschaften vor, welche 714 zur Herrlichkeit Keyenberg gehörten.[1] Seine Kapelle war ebenfalls nach Keyenberg eingepfarrt.

1302 versichert Graf Gerhard von Jülich seinem Neffen Wilhelm von Jülich eine jährliche Einnahme von 100 Mark auf die Höfe in Garzweiler, Otzenrath und Neuenkirchen: curtis cum area iuxta capellam in Gartzweiler.[2]

Graf Engelbert von der Mark überträgt 1312 seine Hofesstätte mit Acker und Wald im Kirchspiele Garzweiler tauschweise an die Abtei Gladbach.[3]

1529 belehnt Johann VIII., Herr zu Reifferscheid, den Gerhard von Engelsdorf, genannt Rinthgen, mit Herrn Nytzhof, gennt Bryle, zu Garzweiler; desgleichen 1680 Graf Ernst Salentin Salm den Gerhard Aretz, wie den Hof vordem Hermann von Greven und Peter von Kessel zu Broich (Grevenbroich) besessen.

Das oben angedeutete Verhältniß der Kapelle in Garzweiler zu Keyenberg dauerte bis zum Ende des 13. Jahrhunderts. Darauf kam dieselbe unter Gustorf und wurde gegen Ende des 16. Jahrhunderts zur selbständigen Pfarrkirche erhoben. Am Ende des vorigen Jahrhunderts



  1. Siehe das Nähere unter Wanlo.-
  2. Rheinischer Antiquarius, 3. Abtheilung, V 613. Auch Kremer, Ukad. Beiträge, III 238.-
  3. Lac. III 85. 86.