Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/128

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu
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von wo er nach 22jähriger dortiger Amtsthätigkeit 1674 „in die Wüste“ kam. „Er lebte mit seiner (zweiten) Frau Anne Katharine Sustmann in einer unglücklichen, zanksüchtigen Ehe, wodurch er anfänglich 1680 von der Pfarre in der Wüste suspendirt, hernach aber, da er dem General-Commissarium, als wenn ihm groß Unrecht geschehen wäre, sehr verunglimpfet, ab officio removirt, in die Proceßkosten condemnirt und hiezu sein in Bösingfeld erbautes Haus verkauft.“ (Archiv-Nachricht.)
5. 1680. Johann Albert Reusius, des vorigen Sohn, geb. zu Bösingfeld, studirte in Bremen „und hat sich bei Henrich Altmann als Informator der Kinder aufgehalten.“ Er wurde 1685 aus Wüsten nach Blomberg berufen und ist 1696 zu Detmold, „da er sich von einer Krankheit curiren lassen wollte“, gestorben.
6. 1684. Johann Henrich Stöcker hatte seit 1673 in Bremen studirt, wurde 1681 Rektor zu Uflen und in demselben Jahre hier Pastor. Er starb zu Wüsten 1713.
7. 1713. Johann Otto Stöcker, des Vorigen Sohn, studirte zu Harderwyk unter dem Professor Johann Meier und zu Bremen unter dem berühmten Professor Lampe. Den 25. Mai 1713 wurde er nach gehaltener Predigt über Hebr. 10, 12, 13 ordinirt, darnach zu Wüsten an seines Vaters Stelle Prediger, von wo er 1728 als Pastor senior zum Dienst der Horn’schen Gemeinde berufen ward. Er starb dort 11. Februar 1769, im 87. Lebensjahre und 56. Amtsjahr. Sein Zeitgenosse Puhstkuchen (+ 1775) sagt von ihm: „Er hat sich bei diesen Gemeinden (Wüsten und Horn) treu und fleißig bewiesen, und ist jetzt der älteste Prediger in der Grafschaft Lippe. Gott gebe ihm nach vollbrachtem Lauf den Gnadenlohn, den er seinen treuen Knechten zu geben verheißen hat.“
8. 1728. Johann Dietrich Voigt aus Lüdenhausen, studirte zu Detmold und Harderwyk, ward Conrektor in Detmold und 1728 Pastor in Wüsten. „Er supplicirte 1743 um die erledigte Predigerstelle in Oerlinghausen und offerirte dafür 600 Thlr. wurde aber damit (billig) abgewiesen, obgleich diese ansehnliche Gemeinde damals einen ungleich schlechteren Prediger bekam, als der gute Voigt war.“ Voigt starb zu Wüsten den 18. Mai 1757.
9. 1758. Johann Ernst Wöhlberg von Kappel. Er ist 1730 geboren, studirte auf der Schule zu Detmold und der Universität Harderwyk „und legte sich mit großem Segen auf die Theologie.“ Unter die Landescandidaten aufgenommen, informirte er zu Schötmar und wurde im April 1758 als Prediger nach Wüsten versetzt. Von dort kam er 1770 nach Horn, später nach Bösingfeld (cf. Horn.)