Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/171

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Gulden, dem Leutnant 18 Gulden, dem Fähnrich 15 Gulden u. s. w., nebst Präsenten für gehaltene gute Mannszucht.“ Am 26. Januar hat eine Kompagnie Husaren dahier übernachtet, welche 3 Ohm 20 Maß Wein trank und viel Haber requirierte. „Denen Officiers mußte für ihre Mundportion noch apart entrichtet werden“ ein doppelter Betrag, nämlich dem Rittmeister 40 Gulden u. s. w. Den 11. Februar brachte Hausmann von Nagel eine Kompagnie Württemberger, welche bis zum ersten Mai hier liegen blieb, und an die Gemeinde, wie an die Privatpersonen große Ansprüche machte. Nach deren Abzug traf sofort eine andere Kompagnie ein, deren Hauptmann die Pferdeställe dielen ließ. Am 12. Mai kamen Hessen aus dem Prinz Max'schen Regiment. Diesen wurde ein Rind geschlachtet und 4 Ohm 8 Maß Wein zu trinken verabreicht. Am 18. Mai aß eine Waldeckische Kompagnie bei 3 Ohm 4 Maß Wein 110 Pfund Fleisch. Am meisten drückten die Gemeindekasse die hohen Geldforderungen der Officiere, die Lieferungen von Haber und Heu.

Das Ergebnis des Krieges war: August III. wurde König von Polen. Dagegen mußte der Schwiegersohn des deutschen Kaisers, Franz Stephan, sein angestammtes Herzogtum Lothringen an den Schwiegervater des Königs von Frankreich abtreten. Auf diese Weise ist dann später (1766) Lothringen ein Bestandteil Frankreichs geworden.

Diese schwere Zeit hatte unser Graf noch erleben müssen. Er verschied den 28. März 1736 auf seinem Schlosse zu Hanau, seines Alters 79 Jahre. Es ward eine sechswöchentliche allgemeine Landestrauer angeordnet und dreimal des Tages je eine Stunde geläutet. Zum Schlusse der Trauerzeit am 7. Mai 1736 fand in allen Gemeinden ein Gottesdienst statt und wurde gepredigt über den Text 1. Moses 40,21: „Und Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe, und Gott wird mit euch sein und wird euch wiederbringen in das Land eurer Väter.“