Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/144

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Freistett-Geschichte.djvu
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Mache doch dem krieg ein ende,
Hilff dem frieden wieder auf,
Segne, fördre, lencke, wende
Den betrübten sorgen-lauff
Derer, die den anstoß-stein
Weg zu heben emsig seyn,
Und das beste für uns sprechen,
Laß dir doch das hertze brechen.“


XXV. Der spanische Erbfolgekrieg.

Im Jahre 1693 war die verwitwete Gräfin Anna Magdalena zu Babenhausen gestorben. Ihren Hausrat und ihre Güter, welche sie noch zu Bischofsheim hatte, erbte nun unser junger Landesherr, Johann Reinhard III. Gelegentlich eines Besuches, den er zur Besichtigung der Erbschaft in seinem Geburtsorte machte, sah er, daß die Not in der ganzen Gegend immer noch sehr groß war. Um den Bewohnern Verdienst und Nahrung zuzuwenden, ordnete er die Erbauung eines Schlosses an. Wahrscheinlich beabsichtigte er, alle Jahre einige Wochen an dem Orte, wo er die ersten Jugendjahre zugebracht hatte, seinen Aufenthalt zu nehmen, und ließ sich auch in der Kirche daselbst ein Oratorium oder eine gräfliche Loge herrichten. Der Schloßbau umfangreich angelegt und von dem Jahre 1704 an bewohnt, kam indes nicht zur Vollendung, da der Graf seinen Neubauten und Anlagen zu Buchsweiler und zu Hanau eine höhere Aufmerksamkeit zuwandte. Dieses Schloß wurde 1845, das Oratorium mitsamt der Kirche 1873 abgebrochen.

Am 20. August 1699 verehelichte sich Graf Reinhard mit Dorothea Friderika, der Tochter des Markgrafen Johann Friedrich zu Brandenburg Anspach, deren jüngere Schwester als Gemahlin Georg des II. später Königin von England wurde. Das Hochzeitsfest wurde im ganzen Lichtenberger Lande gottesdienstlich begangen. Nicht minder groß war die Freude, als am 2. Mai 1700 im Schlosse zu Buchsweiler