Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/138

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Mond nicht mehr sein wird, und dadurch viel Seelen zum ewigen Leben bekehrt werden. Johannes 17,17: Heiliger Vater, heilige uns in deiner Wahrheit, denn dein Wort ist die Wahrheit. Amen in Jesu Namen.“ „Am 14. Oktober des nämlichen Jahres ist auch wieder ein neuer Altar in der Kirch zu Freistett aufgerichtet worden.“

Man wünschte nichts, als daß der Friede erhalten bleibe. Doch die Zeichen des Himmels deuteten auf Krieg. „Im Monat Dezember 1682 war am Himmel ein entsetzlicher greulicher und unerhört langer Kometstern erschienen“ und hatte die ohnedies noch verstörten Gemeinden mit Schrecken erfüllt, „quia juxta poĕtam: Nunquam impune licet divum spectare cometam“ d. h. weil nach des Dichters Worten es niemals erlaubt ist, ungestraft den göttlichen Kometen zu schauen. „Gott wolle aus Gnaden alle böse Bedeutung abwenden,“ so betete man in den Kirchen und wenn die Elfuhrglocke läutete. Diese Glocke wurde bald wieder von neuem gezogen, um zum Gebet zu rufen wider den gemeinsamen Erbfeind der Christenheit, die Türken. Denn im Jahre 1683 lagerten unzählbare Scharen dieser grausamen Feinde vor Wien und wollten das östliche Thor Deutschlands wegnehmen, wie die Franzosen zwei Jahre zuvor das westliche (Straßburg) geraubt hatten. Aber Gott erhörte die Gebete. Als die Not am größten war, rückte unter Führung des ritterlichen Herzogs Karl von Lothringen, der Markgrafen Hermann und Ludwig von Baden und vieler anderer Fürsten das Reichsheer heran und schlug die viermal überlegene Zahl der Feinde in die Flucht, ein Sieg, den man heute noch das Mirakel von Wien nennt. Mächtig brausten über Deutschland Jubellieder hin. Die ganze Christenheit, alle Konfessionen stimmten diesmal in den 46. Psalm ein: „Gott ist unsere Zuversicht und Stärke, eine Hilfe in den großen Nöten, die uns betroffen haben.“