Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/127

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Haupt geschlagen. Da rückte einige wenige Tage nachher Kurfürst Friedrich Wilhelm von Brandenburg mit 22,000 Mann über unsere Gegend gegen Turenne vor und drängte ihn in einigen blutigen Schlachten nach Lothringen zurück. Unsere ganze Gegend lag voll Kriegsvolks, das viel Unheil anrichtete. „Am Montag, den 26. Oktober wurde Hans Jung, Bürger zu Memprechtshofen, von etlichen Soldaten auf dem Weg, als er heim gewollt, geplündert und erschossen, am folgenden Donnerstag gefunden und Freitag darauf begraben.“ Die Brandenburger (Preußen) nahmen nun ihre Winterquartiere bei Kolmar. Unerwartet kam aber Turenne, den sie vorn zum Elsaß hinausgejagt, mitten durch den Schnee hinten wieder herein, überfiel die Deutschen und trug einen glänzenden Sieg davon (5. Januar 1675).

Als das Frühjahr anbrach, wollte der Kurfürst zu einem entscheidenden Schlage gegen die Franzosen ausholen. Da erfuhr er, daß die Schweden auf Anstiften dieser in sein eigenes Land eingefallen seien. In Eilmärschen zog er Berlin zu, erhaschte den Feind bei Fehrbellin und besiegte ihn (am 18. Juni). Derweil war auch das österreichische Heer auf das rechte Rheinufer zurückgekehrt. Unter der bewährten Führung der Generale Montecuccoli und Werthmüller lagerte es sich zuerst bei Willstett. Dann zog es abwärts über Freistett nach Lichtenau und Bühl. Turenne rückte ihm nach und traf mit einzelnen Abteilungen in unserer Gegend zusammen. „Sonntag, 2. Juni,“ schreibt Pfarrer Adami am 14. August in sein Kirchenbuch, „habe ich und die ganze Gemeinde wegen der Soldaten von den Wörthen zwischen den Wassern weichen müssen und ist der eine da, der andere dorthin geflohen, unter welcher Zeit gestorben sind: 1) Matthiß Rein, Bürger und Schneider zu Freistett, der zu Gambsen begraben worden, 2) Maria, Martin Spruncken, Bürgers zu Freystedt, eheliche Hausfrau und 3) Adolf Löß, Hanß Lößen, Bürgers zu Freystedt ehelicher Sohn“. Während der hier stattgefundenen Kämpfe ist dann, so heißt es weiter, „das große Dorf Freystedt, darinnen