Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/081

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[080]
Nächste Seite>>>
[082]
Freistett-Geschichte.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.



worden war. „Manche Frauenspersonen hatten sie ermordet und in Rhin geworfen. Es waren (zu Hundsvelden) alle Mörder bis auf ihren Priester und Siegerist, die sind frumm gewesen.“

Wenn allerdings in einer Gemeinde niemand fromm ist als der Priester und sein Mesner, so verdient selbige, unterzugehen. So dachte Graf Philipp V. und zerstörte das Dorf, dessen Bewohner sich nicht bessern lassen wollten. Und Gott drückte sein Siegel auf das Urteil des Fürsten. Bald darnach ließ er wieder den Rheinstrom gegen den Platz, auf welchem Hundsvelden gelegen war, seine Richtung nehmen, daß der ganze Dorfbann von den Wassern verschlungen ward, wie einst Sodom und Gomorra, in welchem nicht zehn Gerechte zu finden waren. „Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.“ (Sprüche 14,34.)



XVI. Die Zeit unmittelbar vor dem dreißigjährigen Kriege und zu Anfang desselben.

Leider verschied Philipp V. schon am 2. Juli 1599 in dem Bade zu Niederbronn (11 Kilometer östlich von Lichtenberg), wohin er sich zur Herstellung seiner schon lange angegriffenen Gesundheit begeben hatte, und wurde in dem Begräbnis beigestellt, das sein Vater für sich und seine Nachkommen auf der Burg Lichtenberg hatte herstellen lassen. Ihm folgte sein Sohn Johann Reinhard I. (1599-1626). Gewitterschwer lag es über der deutschen Erde. Entsetzen hatte das Land erfüllt, als es aus dem Munde Junggraf Ludwig des I. von Hanau-Münzenberg erfahren hatte, wie in der einen Bartholomäusnacht 30,000 Protestanten niedergeschlachtet worden waren. Das Entsetzen wurde zum heiligen Zorn, als man hörte, daß