Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/030

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Langen spieß durch den Bischoff vnd laufft den nechsten weg der Statt zuo, die Andern volgten jhm nach, aber niemandt eilt jhn vor großem leidt des Bischoffs.“ Nach 4 Tagen, am 1. August 1299, gab er seinen Geist auf und ward in der St. Johannis-Kapelle des Straßburger Münsters beigesetzt. Konrad dem III. folgte sein Bruder Friedrich (1299–1306), und noch einmal saß ein Sohn der Festung Lichtenberg auf dem bischöflichen Stuhle zu Straßburg, Johannes von Lichtenberg (1353-1365). Alle wandten sie ihrer Familie große Reichtümer zu.

Außer den beiden Bischöfen hatte Ludwig II. von Lichtenberg noch einen jüngeren Bruder, welcher Heinrich hieß. Dieser blieb auf der Festung Lichtenberg, während Ludwig nach Buchsweiler übersiedelte. Der Sohn Ludwig des II., Hanemann oder Johannes, vermittelte zwischen Markgraf Rudolf dem III. und der Stadt Straßburg, welche wegen des Rheinzolles bei Greffern in Streit geraten waren. Anno 1315 wurde zu Lichtenau in seiner Gegenwart Friede geschlossen. Aber bald darauf brechen die Feindseligkeiten von neuem los; wir sehen bald Straßburg, bald den Markgrafen in das dazwischengelegene lichtenbergische Gebiet Einfälle machen. Willstett ging in Flammen auf, auch die übrigen Orte hatten viel zu leiden, bis am 19. März 1318 ein völliger Friede zu stande kam.

Zu gleicher Zeit residierte ein anderer Hanemann, der Enkel Heinrichs, auf der Feste Lichtenberg (1294-1366). Daß er ein Schutz- und Trutzbündnis geschlossen mit Markgraf Rudolf dem III. und dem Grafen Ulrich von Würtemberg, hauptsächlich gegen den Herzog von Lothringen, das war wohlgethan. Ein schweres Unrecht aber war's, daß er seine „rechtschaffene und bieterbe Frawe“, Frau Itta, geborene Gräfin von Leiningen hinter „eine unehelich böse Wip, die Lise von Steinbach“[1], zurücksetzte. Sein ältester Sohn Heinrich belagerte nun in Gemeinschaft mit seinem Oheim, Emich dem III. von Leiningen, die bis jetzt unüberwundene Feste Lichtenberg,


  1. GenWiki-Red.: berichtigt laut Seite VIII