Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/019

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Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
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Eichen des Maiwaldes anzusprechen, für ein zweigieblichtes, d. h. mit einer Zwischenwand zwischen den Giebeln versehenes 24, für eine Scheuer 12 und für einen Stall 8. Dieses reichliche Material nach den Bedürfnissen einer höheren Kultur ineinander zu fügen, machten sich jene ersten Verkündiger des Evangeliums allenthalben verdient. Dafür verlangten sie verdienter Maßen auch gewisse Gegenleistungen. Es wurden den Schwarzacher Mönchen in Freistett Besitzungen, Ackerland und Wiesen eingeräumt. Alljährlich auf Martini hatte man nach Schwarzach Getreide und Hühner abzuliefern. Der Abt des Klosters dagegen war gehalten, den Ueberbringern einen Imbiß darzureichen, der aus frischem Brote und Kompost, d. h. Kompott bestand. Letzterer wurde aus dem überaus reichlichen wilden Obste des Maiwaldes zubereitet. In dem Klosterhofe von Schwarzach haben also unsere Urahnen den Wohlgeschmack des heute in unserem Hanauer Ländchen so allgemein beliebt gewordenen Schläckels kennen gelernt, welches ihnen ein Gleichnis sein konnte von der Süßigkeit des Evangeliums.

Im Laufe der Zeit hatte sich zwischen Freistett und Bischofsheim noch eine weitere Gemeinde gebildet, welche nun zum Unterschiede von dem „niederen“ Freistett das „obere“ Freistett genannt wurde. Beide Gemeinden waren bis in das 15te Jahrhundert herein völlig getrennt. Auch waren sie nicht an einander angebaut, sondern es lag Ackerfeld dazwischen.

Ihre Gottesdienste mußten die Bewohner unserer Gegend wohl noch länger als bis zum Jahre 1000 in Straßburg besuchen, wo an die Stelle des alten hölzernen Baues in den Jahren 771–826 ein steinerner aufgeführt worden war, welcher den hinteren Teil des heutigen Münsters bildet. An den Feiertagen strömten die Dorfbewohner dorthin, um die Messe zu hören. Diese Gelegenheit benützten sie aber auch gleichzeitig dazu, um allerhand Gegenstände einzukaufen, die auf dem Lande nicht zu haben waren. Zu dem Zweck fanden