Eupen und Umgegend (1879)/282

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Eupen und Umgegend (1879)
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Dreiteilung wurde auch nach der belgischen Revolution im Jahre 1830 nicht herbeigeführt, sondern durch dieselbe nur bewirkt, daß belgisch wurde, was bis dahin „niederländisch“ gewesen.

       Das gegenwärtige Preußisch-Moresnet bildete vor der französischen Occupation 1795 mit dem grüßten Theile des neutralen Gebietes die Gemeinde „Kelmis“, wahrscheinlich nach den sehr alten Galmei-, in der Ortssprache Kelmis-Bergwerken so genannt. Sie stand zu jener Zeit unter österreichischer Herrschaft und gehörte zur Grafschaft Dalhem im Herzogthum Limburg, welches einen Theil der österreichischen Niederlande bildete. Durch die Franzosen wurde Kelmis mit der Nachbargemeinde Moresnet zu einer Gemeinde unter dem gemeinschaftlichen Namen Moresnet vereinigt und dem Kanton Aubel, Departement der Ourte, einverleibt. Durch den pariser Frieden vom 30. Mai 1814 bez. den wiener Traktat vom 19. Juni 1815 wurde Moresnet von Frankreich abgelöst und es fand die oben beschriebene Theilung statt. Preußisch-Moresnet hat einen Flächeninhalt von 2648 Morgen, ist im Norden durch die Gemeinden Laurensberg und Aachen, im Osten durch Hergenrath, im Süden durch Lontzen und im Westen durch Belgien und das neutrale Gebiet begränzt.

       Am 7. Juli 1856 wurde der Grundstein zur evangelischen Kirche gelegt. Von der Gesellschaft des Altenbergs, durch Kollekten und durch Unterstützungen des Gustav-Adolphvereins waren 6000 Thaler aufgebracht worden, wovon 4500 Thlr. zum Kirchenbau und der Ueberschuß zur Gründung eines Pfarrdotationsfonds verwendet wurde, zu dessen Vergrößerung später noch namhafte Beiträge flossen. Einen Theil der Pfarrbesoldung übernahm die Bergwerks-Gesellschaft, welche auch ein Schullokal hergab und die Besoldung des evangelischen Lehrers bewilligte. Der oben erwähnte große Weiher unterhalb des Dorfes, zwischen der Chaussee und der Emmaburg, Eigenthum der Gesellschaft, wurde in den Jahren 1860 bis 1862 angelegt. Im Jahre 1861 zählte die Gemeinde 640 Einwohner.

       Am 17. April 1862 wurde der Bau einer katholischen Kirche auf dem neutralen Gebiet in Verding gegeben und am 3. Oktober 1865 durch die Bischöfe de Montpellier von Lüttich und Laurent von