Eupen und Umgegend (1879)/237

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Eupen und Umgegend (1879)
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Materials unverhältnißmäßige Kostenaufwendung erforderte. Der hohe Schornstein mit dem eingefallenen Schacht rufen einen ganz eigenthümlichen Eindruck hervor.

       In der Nähe dieses Etablissements führt ein Fußweg durch Membach und über die Wiesen nach Stockem bez. Eupen. — Der Straße folgend, gelangen wir bald an eine über die Weser führende Brücke, hinter welcher sich an einer kleinen Kapelle der Fahrweg nach Membach abzweigt. Das ganze Thal, durch welches die Chaussee geleitet ist, ist ganz eben, (in nächster Nähe von Eupen der einzige Fall,) durch die anschließenden zum Theil bewaldeten Höhen vor unangenehmen Winden geschützt und gewährt ein vielfach wechselndes, stets liebliches, anmuthiges Bild.

       Nach kurzer Zeit kommen wir noch an einen kleinen Bach, welcher auf den membacher Höhen entspringt, die Straße kreuzt und nach kurzem Laufe in die Weser mündet. Derselbe bildet die Gränze zwischen Belgien und Preußen, wie uns die aufgestellten Gränzsteine belehren. Fast unmittelbar an demselben befinden sich links der Straße die hübschen, 1872 erbauten Gebäude eines der Familie Mayer gehörigen Landgutes, während rechts sich die stattlichen Gebäude eines Fabrik-Etablissements, Eigenthum derselben Besitzer, erheben. Es wurde dasselbe im Jahre 1845 von der Firma J. F. Mayer erbaut, welche seit 1825 bereits ein gleiches Etablissement in der Stadt an der Klötzerbahn besaß. Die Veranlassung zu der Anlage bildete vorzugsweise die Gelegenheit, eine hier vorhandene, bisher nicht ausgebeutete Wasserkraft von beiläufig 100 Pferdekraft benutzen zu können. Als Ergänzung derselben wurden noch Dampfmaschinen bis zu 150 Pferdekraft aufgestellt. Das Etablissement beschäftigt sich vorzugsweise mit der Fabrikation von Tuchen für die Levante, Ostindien, China und Japan, und in den im vergangenen Jahre errichteten Neubauten mit der Anfertigung von Filz.

       An einer weiteren Reihe von Fabriken vorüber erreichen wir bald den unteren Stadttheil, wenn wir nicht vorziehen, einem links abbiegenden Wege zu folgen, welcher uns an der Waisenanstalt vorüber auf die Neustraße führt.