Eupen und Umgegend (1879)/200

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Eupen und Umgegend (1879)
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rechts bergan führt zu der jetzt der Familie von Grand Ry gehörigen großen Besitzung mit prächtigem Wohngebäude und herrlichen Park-und Gartenanlagen. Es ist dieß das alte Schloß gemeinhin „Große-Haus“, „Welkenhausen“ (Welkenhuse oder Welkenhuysen), an welches die Erbvogtei über Lontzen geknüpft war.

       Im 13. Jahrhundert wird die Familie Snabbe als Besitzer genannt. Konrad — Cono de Lonchin — war nach einer Urkunde 1275 Drost des Herzogthums Limburg, verlor aber diese Würde durch den Herzog von Brabant, weil er als Hauptanführer der „Schaefdrischen“ auf Seite des Grafen von Flandern gestanden hatte. Bei einem Einfalle in die Grafschaft Daelheim in die Gefangenschaft des Herzogs von Brabant gerathen, trat er auf dessen Seite, wie daraus hervorgeht, daß sein Sohn Heinrich, auf seinem durch die geldrische Partei belagerten Schlosse, von den Brabantern entsetzt wurde. In der Schlacht bei Worringen befanden sich Vater und Sohn wieder auf Seite von Geldern und sollen 1289 Schloß und Erbvogtei an den Grafen Ghuy von Flandern verkauft haben.

       Theodorich von Welkenhausen wird 1371 in der Schlacht bei Baesweiler auf Seiten des Herzogs von Brabant genannt und ebenso Maes oder Machs (Thomas) von Holset, welcher am 5. Februar 1385 von der Herzogin Johanna von Brabant mit dem Schlosse und verschiedenen Zins-, Jagd- und Holzgerechtigkeiten belehnt wurde, deren letztere zum Theil bis in die neuere Zeit bestanden und wofür die Förster jährlich „een Stück Gelt nyet de grootste noch van de cleenste, een Stück droogh-vleesch van vier Ribben, eene Schenk ende bouen dyen een goet Tractement“ erhielten. Katharina von Holset, Tochter des Obigen und Erbin, heirathete bereits vor dem Jahre 1374 Pontz von Welkenhausen, Ritter und Erbvogt, welcher ebenfalls bei der baesweiler Schlacht war. Derselbe besaß im Luxemburgischen bedeutende Güter, sowie die Herrschaft Clermont im Limburgischen und hat wahrscheinlich dem Schlosse Lontzen den Namen Welkenhausen gegeben, den es in spätern Zeiten führte.

       Diederich von Welkenhausen wurde nach dem Tode seines Vaters am 22. August 1418 mit dem Schlosse und der Erbvogtei von dem