Eupen und Umgegend (1879)/196

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Eupen und Umgegend (1879)
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überbrückenden hölzernen Steg fortsetzend, nach wenigen Schritten zu einem kleinen leider arg vernachlässigten Brunnen gelangen. Weder das Innere noch das Aeußere dieses Brunnens ist irgendwie einladend zum Genusse und nichts verkündet dem fremden Wanderer, welch' köstlich' Labsal derselbe birgt. Es ist dies der „Spa-Brunnen“ und soll die Quelle dort ganz ähnlich, wenn nicht gleich, den Wassern von Malmedy und Spa sein, daher auch nach letzterem Orte seinen Namen haben.

       Von dem „Spa-Brunnen“ führt die Fortsetzung des begonnenen Fußweges durch einen, zum Theil mit prächtigen alten Eichen bestandenen Laubholzwald bald auf eine fast zirkelrund von hohem schönen Wald eingeschlossene Wiese. Das ist ein ganz reizendes Plätzchen: dieses saftige schwellende Grün zu unsern Füßen in dem schönsten Rahmen, einem herrlichen hohen Laubholzwalde ringsum, in den denkbar prächtigsten Schattirungen eingefaßt, zu jener Zeit, einen wolkenleeren blauen Himmel über uns, der von der dem Untergange nahen Sonne rosig angehaucht war, hoch über den Wipfeln der Bäume einen majestätisch schwebenden Aar, hierzu das Rauschen des hier nicht sichtbaren Wassers, der Weser, — ein wahrhaft idyllisches Bild.

       Langsam und schwer nur trennen wir uns von diesem köstlichen Plätzchen, um unsere Weiterwanderung wieder aufzunehmen, wobei wir einen in gerader Linie angelegten Graben überschreiten, welcher dazu bestimmt ist das erforderliche Wasser aus der Weser vor einem zu diesem Zwecke erbauten Wehre abzuleiten, um die pontzen'schen Werke in Betrieb zu setzen. Das erste dieser Werke ist die sogenannte „Vollmühle“,[1] zu welcher wir gelangen, nachdem wir abermals eine prächtige Wiese, ähnlich der geschilderten, überschritten.

       Auf einer über den Graben angebrachten Brücke führt uns unser Weg wieder in den Wald, den wir nach kurzer Zeit in der


  1. Der Name wird anscheinend von dem Zweck der Mühle hergeleitet: das Tuch voll, enge machen d. h. walken, abgeleitet von dem französ. „fouler“, wallonisch „foller“, plattdeutsch „vollen“.