Eupen und Umgegend (1879)/177

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Eupen und Umgegend (1879)
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der prächtigen Aussicht im Freien vorzüglich mundet. Bald erfahren wir nun, daß wir uns in Heisterberg (Maisons d'Hestreux) und — „une heure et demie“ von Eupen befinden. Neu gestärkt treten wir den Rückweg an. Der Abend beginnt seinen Schleier über uns auszubreiten und aus dem Walde tretend genießen wir noch ein ganz reizendes Bild: vor uns liegt Eupen mit seinen erleuchteten Fenstern und Straßen sich an den Kapellenberg anlehnend und an demselben aufsteigend, gleich einem großen lieblichen „Weihnachts-Krippel.“ Ein würdiger Schluß des kostbaren Nachmittags.

       Im Verlaufe der vorstehenden Schilderung erwähnte ich, daß die Straße, welche an der Soor entlang gen Süden führt, plötzlich durch eine andere, von Westen nach Osten gehend, geschlossen werde. Ich fühlte Sie westwärts und bitte Sie nun, bei einer andern Wanderung bis an diesen Punkt, mich auch in entgegengesetzter Richtung Ihr Führer sein zu lassen.

       Der nach Osten führende Theil der Straße, im Anfange bedeutend steigend und dann eine Strecke ziemlich eben fortlaufend, führt nach einer Wanderung von ungefähr 20 Minuten zu einem Punkte „Seven Aiken“ oder auch „A la belle vue“ genannt. Der Ursprung der ersteren Bezeichnung soll davon herrühren, daß sich in der That hier vor etwa 40 Jahren noch sieben Eichen befanden, von denen jedoch gegenwärtig keine mehr vorhanden ist. Die zweite Bezeichnung „A la belle vue“ trägt als Aufschrift eine dort befindliche schwarz angestrichene Holzbude ohne Fenster, wahrscheinlich zum Schutz für Holzschläger gegen das allezeit tückische Wetter des hohen Venn, auf dessen einem Ausläufer wir uns hier befinden, errichtet. Die Straße bis zu diesem Punkte ist sehr gut unterhalten, bis zur Höhe rechts und links mit dichten Waldungen eingefaßt, während das Plateau selbst südlich der Straße mit hohen Farrenkräutern, nördlich derselben bis auf einen etwa 50 Schritt breiten Hau von dunklen Tannen beschattet ist. Die Aussicht nach Süden ist beschränkt, hingegen durch den Hau nach Norden freigelegt, bis Henri-Chapelle recht lohnend. Die Straße selbst endet hier plötzlich, sofern nicht ein an dieselbe anstoßender