Die Deutschen Personennamen/081

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
GenWiki - Digitale Bibliothek
Die Deutschen Personennamen
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[080]
Nächste Seite>>>
[082]
Die Deutschen Personennamen.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: korrigiert
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.


Der „Privatdozent“ Obermayer in Wittenbauers Drama besitzt S. 219 noch die kleine Hube von der Mutter her. In Immermanns Oberhof kommt ein Halbhüfner vor (s. S. 83). 1865 leitet der Baron von Halbhuber als österreichischer Zivilkommissar zusammen mit einem preußischen die Verwaltung von Schleswig-Holstein. Reuter: der den Wald ausgereutet hat, wie der Reuthofer bei Rosegger, Schwendner, der ihn durch Brand gelichtet hat. Bei Gotthelf sagt Uli der Knecht zu seinem Vreneli: „Ich wollte mit dir in die Wildnis, wo ich nichts als schwenden und reuten müsste“; Hofer (ö) ist der, der einen Hof hat; Kirchenpaur, der ihn von der Kirche zu Lehen hat oder bei der Kirche wohnt, dasselbe ist Kirchhofer, Kirchmann, Klostermann; bei Schiller heißt es im Tell: „Die wohnen hinterm Wald, sind Klosterleute Vom Engelberg.“ Pauer ist oberdeutsche Lautverschiebung wie S. 40 Payer; auch der Schlesier sagt Pauer, Pusch (S. 55 oben), die Putter, der Puckel, das Pukettel (Holtei). Hofmann: der zu einem Hofe gehört, die Mehrzahl sind nicht die „Hofleute“, sondern, wie es in Schlesien heißt, die Hofeleute; über sie gesetzt ist der Hofmeister, ein Aufseher auch der Schaffner, Schaffer (e). Auf die alte Erbuntertänigkeit beziehen sich Drescher, der zum Dreschen Verpflichtete, Gärtner, Inhaber einer sogenannten Gärtnerstelle, Häusler, in Niederdeutschland Kötter, der Bewohner einer Kotte, eines kleinen Hauses, Jakobskötter. Der leibeigene Sklave zur Zeit der deutschen Einwanderung in Schlesien heißt Kmete.

Hirt, Schaf-, Lämmerhirt, Geßner, der Geißhirt; Schäfer (e), niederd. Schaper, dasselbe Herter, Herder (jedoch S. 30a); Rößler, Rösselmann, der Pferde hält (S. 68); Taubner, Teubner der Taubenliebhaber. Bei Hans Sachs „Stulticia mit ihrem Hofgesind“ (Keller, Band 7, S. 24), schildert ein Handwerker, ein wie großer Tor er ist: „Viel Zeit tu ich unnütz verbringen Mit Schießen, Fechten und mit Singen. Ein Teubner, Vogler ich auch bin Mit großem Kost und kleinem Gewinn, Damit ich mich täglich Verderb.“

Amtsbezeichnungen sind Burgemeister, weil er die Burg d.h. die Stadt unter sich hat (S. 15); Burmeister, wie Reuters Vater in der Franzosentid heißt, Burmester, Bauermeister von bur Wohnung, dem Wort, das unserem Bauer zugrunde liegt und das wir noch in Vogelbauer haben; Bürger und Burger; Mahlmann: Beisitzer eines Gerichts; Meister, Neu-, Zange-, Gildemeister, Meisterhans;