Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/190

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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verschiedenen Kalksteinhügeln. Die stattlichen Villen der Fabriken liegen meist isolirt oder auch in Gruppen, von Gärten, Teichen nnd Wiesen umgeben. Vorzüglich wichtig ist die Messing-Fabrikation. Es werden hier alle Sorten von Messing, sowohl gewalzt als geschlagen, Draht, Fingerhüte, Braukessel ec. verfertigt. Die Messingfabriken standen im vorigen Jahrhundert in weit größerer Blüthe; die Geschäfte dehnen sich noch immer durch ganz Europa, nach Amerika und der Levante[1] aus. Außer diesen sind in Stolberg noch mehrere Tuch-, Nadel- und Messerfabriken, drei Glas- und eine große Zink-Schmelzhütte, in der Nähe sehr ergiebige Steinkohlen-, Sandstein-, Kalkstein-, Eisen-, Blei- und Galmeigruben. Das Städtchen Stolberg verdankt sein Entstehen dem dasigen noch gut erhaltenen Schlosse, das die Volkssage für ein Jagdschloß Karls des Großen ausgibt. Von der hohen Lage des Schlosses, dessen Felsenstock vom Vichtbach bespült wird, soll der Ort seinen Namen Stoilberg d. i. Stuhlberg erhalten haben, den man auch Stailburg und Stalburg geschrieben findet. Hier auf diesem steilen Felsen baute ein Ritter etwa um's Jahr 1100 eine sehr feste Burg mit einem hohen Wartethurm nebst einer Schloßkapelle und nannte sich davon. An der Kapelle war ein Hofkapellan angestellt. In der Beschenkungs-Urkunde des Stifts zu Wassenberg vom Jahre 1118 kommt unter den Zeugen Reinardus de Stalburg vor. 1144 erscheint Everwinus de Stalburgk unter den Freien als Zeuge in einer Urkunde des Erzbischofs Arnold von Köln; 1217 war ein Wilhelm von Stalburg Kanonikus des Domstifts zu Köln. Der vor dem Jahre 1304 verstorbene Ritter


  1. GenWiki-Red.: Vorderasien, Vorderer Orient, östl. Mittelmeerraum