Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/114

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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von der Herrlichkeit Drimborn ist 1419 niedergeschrieben und in Grimm's Weisthümer Bd. II. aufgenommen.

Das Pfarrdorf Wollseifen mit 459 Einwohnern, 5,63 Meilen von Aachen, liegt mit Dreiborn auf derselben rauhen Hochebene, welche von dem Thale des Heilingsbaches durchschnitten wird. Weizen, Spelz und Buchweizen, welche im Randgebirge noch gut gedeihen, kommen auf diesen kalten Höhen eben so wenig fort, als auf dem Plateau des Hohen Venns; Kartoffeln, Hafer, Roggen und Flachs gerathen schon besser. Kartoffeln machen im Allgemeinen die Hauptnahrung der schlichten und genügsamen Gebirgsbewohner aus: Morgens, Mittags und Abends werden Kartoffeln aufgetischt. — Wollseifen und Einruhr gehörten vor der französischen Oecupation zur luxemburgischen Grafschaft Schleiden, und während der Fremdherrschaft zum Ourthe-Departement, Arrondissement Malmedy, Kanton Schleiden. Wollseifen, Caldenborn, Wardenbach ec. kamen im Jahre 1379 durch einen Vergleich zwischen Johann von Schönforst, Burggrafen von Montjoie und seiner Schwester an deren Gatten, Peter von Cronenburg, welchen Vergleich Herzog Wenzel von Luxemburg bestätigte. — Der zu Wollseifen eingepfarrte Walberhof, früher ad sanctam Walburgam, war eine der ältesten Kirchen im Lande; sie wurde 1155 von Kaiser Konrad der Abtei Steinfeld geschenkt.

Eine Stunde unterhalb Einruhr nimmt die Ruhr den Urftfluß auf, dessen weißliches Wasser neben dem röthlichen Sumpfwasser der Ruhr eine lange Strecke unvermischt hinfließt. Dieser Urftfluß, bei dem Flecken Gemünd aus der Vereinigung der Oleff und Urft oder Call gebildet, bewässert