Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/110

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Hechelscheidt, Seifenauel, Rauchenauel und Flastreng die ehemalige Bürgermeisterei Dedenborn, ist aber jetzt mit der Bürgermeisterei Ruhrberg vereinigt. Die Kirche zu Dedenborn ist weder als Pfarrkirche, noch als Filiale in dem Pfarrverzeichnisse von 1750 aufgeführt, und muß mithin jüngern Ursprunges sein. Hier gedeihen Hafer und Kartoffeln vortrefflich; die Wiesen an der Ruhr liefern reichlichen Heuertrag, in der Ruhr wird Fischfang getrieben und der Fischotter (Lutra vulgaris) nicht selten erlegt. Im Sommer ernähren sich viele Einwohner von Waldbeschäftigungen, dem Kohlenbrennen, Ecker- und Eichelsammeln.

Kesternich, 2 Stunden vom Kreisorte Montjoie, 4,36 Meilen von Aachen entfernt, mit den Dörfern Strauch und Steckenborn die Bürgermeisterei Kesternich bildend, liegt mit Simmerath, Steckenborn und Strauch auf einer waldlosen Hochebene von 1700' Seehöhe, welche die Wasserscheide zwischen Kall- und Ruhrfluß bildet. Das Dorf wird der Länge nach von der neuen Zweigstraße, welche Kesternich mit Gemünd und Schleiden verbindet, durchschnitten. Hier wie in Eicherscheid, Simmerath und Lammersdorf wächst vortrefflicher Hafer, der den Schieferboden, das sogenannte Hasselland, liebt. Hohe Buchenhecken sind auch in dieser Gegend als schützende Einfriedigungen der Weiden und selbst vieler Felder allenthalben angelegt. Kesternich erhielt im Anfange des vorigen Jahrhunderts eine Kapelle, blieb aber Filiale von Simmerath bis zur neuesten Dekanat-Einrichtung durch Erzbischof Ferdinand August vom Jahre 1827. — Das Kirchdorf Steckenborn hat 492, Kesternich 775 Einwohner. Beide Dörfer hatten in früherer Zeit die politischen Verhältnisse