Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/101

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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Flachs gebaut. Wie Kalterherberg und Elsenborn, treibt auch Höfen Bienenzucht und hat Ueberfluß an Honig und Wachs. Die Wiesen sind hier und in dem benachbarten Pfarrdorf Rohren zum Schütze gegen die rauhe Witterung mit hohen Buchenhecken (Hagen) eingefaßt, was in dem ganzen Montjoier Lande üblich und von großem Nutzen ist. In den überwässerten Thalwiesen wird Heu und Grummet gemacht, auf der Höhe in geschützten Wiesen kann noch Heu gewonnen, aber auf den freiliegenden Hochflächen nur eine spärliche Viehtrift erzielt werden.

Rohren, ein kleines Kirchdorf in der Bürgermeisterei Höfen, mit 421 Einwohnern, 1 Stunde östlich von Montjoie, 4,93 Meilen von Aachen entfernt, ist auf einem hohen Scheiderücken zwischen zwei rechten Seitenthälern der Ruhr im Gehölz gelegen. Es wurde ehemals Schüttelchens Rohren genannt und hat seinen Namen und Anfang von einem armen Manne, welcher von dem limburgischen (oder Kannen-) Raeren irdenes Geschirr, Schüsseln, Töpfe, Krüge abholte und selbige durchs Land verkaufte. — Die Bewohner sind Fabrikarbeiter, Köhler, Holzhauer, Lohschäler, treiben Viehzucht und Ackerbau. Hier wie in Höfen und Kalterherberg werden im Herbste sehr viele Krammetsvögel gefangen, theils in Dohnen mit Kirschen, theils mit dem Herd auf Wachholdergesträuch. In den nahen Flüssen und Bächlein wird Fischfang getrieben, namentlich werden schmackhafte Rümpchen und köstliche Forellen gefischt.

Unmittelbar nach der Vereinigung des Perlbachs mit der Ruhr tritt dieselbe in die industriöse Stadt Montjoie, (1205) Monsaw, (1252) Monzoije, (1258) Mounoy,