Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/097

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Der Regierungsbezirk Aachen (1850)
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Ac regbez kaltenbach 1850.djvu
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mehrere und darunter sehr bedeutende aufzuweisen hat. Sie liefern gute Dachschiefer, und Platten zu Schiefertafeln, welche weit verführt werden. Die grobkörnigen Schieferplatten und der härtere Grauwackeschiefer werden in dortiger Gegend zu Treppenstufen, Kanaldecken, zur Aufführung von Mauern, Ställen und Wohnhäusern allgemein verwendet.

Auf der Höhe zwischen Ruhr und Perlbach, 1750 Fuß über dem Meeresspiegel, liegt das große Kirchdorf Kalterherberg, Hauptort der Bürgermeisterei gleichen Namens, mit 208 Häusern und 1527 Einwohnern, 5,08 Meilen[1] von Aachen und 1 Stunde südlich vom Kreisorte Montjoie entfernt. Durch diesen fast eine Stunde langen Ort führt die neue Straße von Aachen nach Trier und Malmedy, welche von Montjoie bis Kalterherberg über eine halbe Stunde am Perlbach entlang durch Felsen gehauen ist, deren aufgerichtete Schichten gleich Wänden emporstarren und dem Beobachter einen lehrreichen Blick in die Lagerungsverhaltnisse des dortigen Schiefergebirges gestatten. An einer Stelle auf dieser Kunststraße wird der Wanderer durch eine überraschend schöne Aussicht gefesselt, indem er von hier aus mehrere herrliche Gebirgspunkte der Ferne, und unter und vor sich eine interessante Partie des malerischen Perlthales übersieht. — Kalterherberg ist eine der wohlhabendsten Ortschaften des ganzen Distriktes. Die Bewohner sind ein sehr fleißiges und handeltreibendes Volk; sie versorgen theilweise den Markt von Montjoie und Eupen und machen Einkäufe in nahen und fernen Gegenden. Sie sind auch thätige Ackerbauer und Viehzüchtler; viele sind Wollspinner und Weber, welche im benachbarten Montjoie Beschäftigung finden;


  1. GenWiki-Red.: 1 preußische Meile entspricht 7,5325 km