Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)/36

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Beschreibung und Geschichte der Burg Kinsberg (1910)
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Geschichte Burg Kinsberg.djvu
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heiratet -— vom Kinsberge flüchten; doch starb sie schon 1633, ihre 15 jährige Tochter allein in einem von wildem Kriege durchtobten Lande zurücklassend. Durch Verwandte wurde diese zunächst nach Wien gebracht, von wo sie aber bald nach Schlesien zurückkehrte und sich zu ihrer damals in Breslau wohnenden Stiefschwester Ursula von Malzahn begab, in deren Hause sie einen Oberst von Manteuffel kennen lernte. Auf Zureden der Schwester verlobte sie sich 1636 mit diesem, der sich zur Wiederherstellung seiner gestörten Gesundheit hier aufhielt; doch starb er schon am 24. Dezember 1637 auf dem Kinsberge, und wurde am 24. März in Dittmannsdorf neben dem Vater seiner Braut beigesetzt[1].

Durch erneutes Kriegstoben wurde das Burgfräulein abermals genötigt, den Kinsberg zu verlassen und zu Verwandten nach Pommern zu flüchten. Auf dieser Reise lernte sie den Gouverneur der Festung Spandau, Moritz August Freiherrn von Rochaw, kennen, mit welchem sie sich 1639 verlobte. Am 14. Mai 1641 fand die eheliche Verbindung zu Spandau statt, und am 26. Februar 1642 erfolgte der Einzug des Paares auf Kinsberg, wie die S. 5 erwähnte Inschrift meldet.

Moritz August von Rochaw starb am 25. August 1653 und wurde am 29. Oktober in Dittmansdorf begraben. Er hinterließ einen Sohn Ferdinand Wilhelm, welcher später Hauptmann in österreichischen Diensten war, und zwei Töchter Anna Ursula und Esther. In der ihm vom Pastor Christian Donatus in Schenkendorf und Bärsdorf gehaltenen Leichenpredigt wird namentlich seine freundliche Gesinnung gegen die auf seiner Herrschaft amtierenden Pastoren gerühmt, zu denen er zur Zeit der beginnenden Kirchenwegnahme gesagt hat: „Lieben

  1. Zemplin, a. a. O. 63-68.