Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918/020: Unterschied zwischen den Versionen

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war die Pleseabesatzung - II. Batl. 3. b. Inf. Rgts., verstärkt durch die 11. Komp. 22. b. Inf. Rgts. Gegen diese richteten sich am 1. und 2.11. wiederholte rumänische Angriffe mit dem Erfolg, daß einer dieser Flanken- und Rückenangriffe, zur Wegnahme einer deutschen Feldwache auf einer Kuppe nordw. des Plesearückens führte. Der Szurdukpaß und insbesondere die Pleseabesatzung war dadurch schwer bedroht. Dem Major Döhla wurden für Wiedergewinnung des Feldsachstellung 2 Kompagnien in Aussicht gestellt, die jedoch frühestens am 2. 11. zwischen 7 und 8 Uhr vormittags auf dem Südende des Plesearückens eingetroffen sein konnten. Um dem Feind keine Zeit zum Ausbauen oder auch nur zur Sicherung seines Erfolges zu lassen, entschloß sich Döhla, ohne das Eintreffen von Unterstützung abzuwarten, mit 2 Kompagnien, die er vorübergehend dem gleichfalls angegriffenen Südabschnitt entnahm, die Feldwachstellung wiederzugewinnen. Der Gegenstoß gelang. Durch seine kühne verantwortungsfreudige Führertätigkeit  hat Döhla den Besitz des für die weiteren Operationen wichtigen Szurdukpasses gesichert.
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war die Pleseabesatzung - II. Batl. 3. b. Inf. Rgts., verstärkt durch die 11. Komp. 22. b. Inf. Rgts. Gegen diese richteten sich am 1. und 2.11. wiederholte rumänische Angriffe mit dem Erfolg, daß einer dieser Flanken- und Rückenangriffe, zur Wegnahme einer deutschen Feldwache auf einer Kuppe nordw. des Plesearückens führte. Der Szurdukpaß und insbesondere die Pleseabesatzung war dadurch schwer bedroht. Dem Major Döhla wurden für Wiedergewinnung des Feldwachstellung 2 Kompagnien in Aussicht gestellt, die jedoch frühestens am 2. 11. zwischen 7 und 8 Uhr vormittags auf dem Südende des Plesearückens eingetroffen sein konnten. Um dem Feind keine Zeit zum Ausbauen oder auch nur zur Sicherung seines Erfolges zu lassen, entschloß sich Döhla, ohne das Eintreffen von Unterstützung abzuwarten, mit 2 Kompagnien, die er vorübergehend dem gleichfalls angegriffenen Südabschnitt entnahm, die Feldwachstellung wiederzugewinnen. Der Gegenstoß gelang. Durch seine kühne verantwortungsfreudige Führertätigkeit  hat Döhla den Besitz des für die weiteren Operationen wichtigen Szurdukpasses gesichert.
  
 
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Version vom 3. März 2017, 22:05 Uhr

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Bayerns goldenes Ehrenbuch 1914 - 1918
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war die Pleseabesatzung - II. Batl. 3. b. Inf. Rgts., verstärkt durch die 11. Komp. 22. b. Inf. Rgts. Gegen diese richteten sich am 1. und 2.11. wiederholte rumänische Angriffe mit dem Erfolg, daß einer dieser Flanken- und Rückenangriffe, zur Wegnahme einer deutschen Feldwache auf einer Kuppe nordw. des Plesearückens führte. Der Szurdukpaß und insbesondere die Pleseabesatzung war dadurch schwer bedroht. Dem Major Döhla wurden für Wiedergewinnung des Feldwachstellung 2 Kompagnien in Aussicht gestellt, die jedoch frühestens am 2. 11. zwischen 7 und 8 Uhr vormittags auf dem Südende des Plesearückens eingetroffen sein konnten. Um dem Feind keine Zeit zum Ausbauen oder auch nur zur Sicherung seines Erfolges zu lassen, entschloß sich Döhla, ohne das Eintreffen von Unterstützung abzuwarten, mit 2 Kompagnien, die er vorübergehend dem gleichfalls angegriffenen Südabschnitt entnahm, die Feldwachstellung wiederzugewinnen. Der Gegenstoß gelang. Durch seine kühne verantwortungsfreudige Führertätigkeit hat Döhla den Besitz des für die weiteren Operationen wichtigen Szurdukpasses gesichert.

Doser, Robert Ritter von

Ltn.der Res. und Komp. Führer der 1. Komp. b. Res. Inf. Rgts. 22. Im Frieden b. Bankbeamter in München. Geb. 14. 3. 1889 zu Neuhofen in der Pfalz.

      Der Angriffsstreifen der Komp. v. Doser (1. Komp. b. Res. Inf.-Rgts. 22) lief am 20. 3. 1915 am Reichsackerkopf westl. vorbei. Starkes flankierendes Feuer von dort verhinderte jedoch ine Vorwärtskommen dieser Kompagnie sowie der rechten Anschlußkompagnie. Mit der links angesetzten Kompagnie, die den Reichsackerkopf selbst von Westen her nehmen sollte, war keineVerbindung zu bekommen. - Sie hatte sich, wie sich später herausstellte, im Dickicht verirrt. - Da entschloß sich Doser, „um sich sendgültig gegen das Feuer zu schützen“, mit der Kompagnie eine linksschwenkung zu machen, und selbst den Reichsackerkopf zu nehmen. Der Sturm Gelang. Durch selbständiges, richtig erfaßtes, mit Mut und Tatkraft durchgeführtes Handeln hat Doser iim besonderen Maße zum Erfolg beigetragen. Der Feind erlitt eine empfindliche Niederlage, verlor viele Gefangene und büßte zahlreiches Kriegsmaterial ein.

Dostler, Eduard Ritter von †

Obltn. und Staffelführer der 1. Jagdstaffe 6. Im Frieden aktiver Ltn. im 4. b. Pion.Batl. Geb. 3. 2. 1892 zu Pottenstein in Oberfranken. Gef. 21.8.1917 bei St. Jlien im Luftkampf.

      Obltn. Dostler hat während der Kämpfe vor Verdun im Jahre 1916 und der Kämpfe auf dem Maashöhen, zwischen Maas und Mosel, und in Flandern im Jahre 1917 insgesamt 25 Lufsiege errungen. Bei einem am 21. 8. 1917 in Flandern unternommenen Fagdfluge ist er selbst dem Schicksal erlegen. Dostler hat sonach im Luftkampf in kurzer Zeit ganz Außergewöhnliches geleistet. Er hat den größten Teil seiner Flüge aus eigenem Antriebe unternommen und mit außerordentlichem Mut und Entschlossenheit heldentaten ausgeführt, die weit über das Pflichtmäßige hinausgegangen sind.

Drechsler, Hans Ritter von

Ltn.der Res. und Komp. Führer der 8. Komp. 16. b. Inf. Rgts. Großherzog Ferdinand von Toskana. Im Frieden stud. forest. in Passau. Geb. 30. 12. 1893 zu Hintereben in Niederbayern.

      In der Sommeschlacht griffen die Engländer am 14. 7.1916 nach heftigem Trommelfeuer an, überrannten die vordere Linie bei Longueval und drangen in die Mitte des Ortes ein. Im süd-östl. Teile hielt sich nur noch die 7. und im nördl. die 8. Komp. des 16. b. Inf. Rgts. Die Engländer versuchten ihren Erfolg nach Norden auszudehnen. Ihre wiederholten Angriffe mit vielfacher Überlegenheit wurden jedoch von der 8. Komp. 16. b. Inf. Rgts., deren Führung Drechsler nach Verwundung des Kompagnieführers übernahm, im Handgranatenkampf, an dem sich Drechsler persönlich beteiligte, abgewiesen. Durch seine glänzende Tapferkeit und Entschlußkraft ssowie durch seine persönliche Einwirkung auf seine Koompagnie, die er trotz Verwundung nicht abgab, hat Drechsler nicht nur Longueval gehalten, sondern auch die nGEschütze im nahen Delvillewald gesichert, also Erfolge erziehlt, die für die Gesamtlage von großer BEdeutung waren. Vorbildlich war auch dea Verhalten Drechslers in den vorangegangenen Tagen, wo er gelegentlich eiines Patrouillenunternehmens einen feindl. minenwerfer samt Ausrüstung erbeutete, und wo er ferner bei dem auf Befehl erfolgten Rückzugs aus Montauban als letzter den Kampfgraben verließ.

Dreher, Paul Ritter von †

Ltn. d. Res. und Komp. Führer der 7. Komp. 3. b. Inf. Rgts. Prinz Karl von Bayern. Im Frieden stud. ing. in München. Geb. 6. 2. 1892 zu Ebermannstadt in Oberfranken. Gef. 29. 9. 1918 bei Paschendaele.

      Am 23.10.1916 hatte die 7. Komp. 3. b. Inf. Rgts. die rumänischen Stellungen auf dem 1550m hohen Caudedul zu nehmen. Rechts von ihr sollte die 6. Komp. 3. b. Inf. Rgts. gegen Murgile, links die 8. Komp. 3. b. Inf. Rgts. gegen die Höhe 1311 vorgehen. Die Artillerie hatte den Angriff durch zweistündiges Feuer vorzubereiten, dann sollten die Kompagien selbständig zum Angriff vorbrechen. Die Zeiten waren auf Grund einer Rollsalve, die von der Artillerie zu Beginn ihres Wirkungsschießens abgegeben werden sollte, zu berechnen. Sowohl die Rollsalve wie auch das ganze Vorbereitungsschießen der Artillerie fielen jedoch wegen eingetretenen Nebels aus. Dreher erbat mehrmals die Erlaubnis, ohne Artillerievorbereitung angreifen zu dürfen. Schließlich wurde sie 9.30 Uhr, vormittags, erteilt, zu einer Zeit, als bereits lebhafter Gefächtslärm in der linken Flanke hörbar wr. Der Angriff der 7. Komp. 3. b. Inf. Rgts. gelang. Der kühne und verantwortungsreiche Entschluß dazu zeugt zunächst von einem prächtigen, das Maß des Pfilchtmäßigen überschreitenden Offensivgeist des Führers der 7. Komp. des Ltn. Dreher. Der Erfolg der Kompagnie war zudem von hoher Bedeutung für die Gesamtlage des 11. b. Inf. Div. im Vulkangebirge und für deren weitere Operationen.

Dümlein, Anton Ritter von †

Major u. Batl. Führer im b. Res. Inf. Rgt. 13. Im Frieden Major b. St. des 13. b. Inf. Rgts. Franz Joseph I., Kaiser von Österreich. Geb. 3. 9. 1870 zu Ingolstadt in Oberbayern. Gef. 11. 4. 1918 bei Marcelcave.

      Major Dümlein hatte am 10.5.1915 bei Gorki sein III. Batl. b. Res. Inf. Rgts. 13 als Regimentsreserve am äußersten Flügel der Division bereitgestellt. Eine Glaserkundung ergab, daß der FEind nicht nur in der front überflügelt, sondern in der Flanke und im Rücken die vorliegenden Höhen besetzt hatte. In rachem und selbständigem Entschuß bindet nun Major Dümlein in Front und Flanke den Feind mit 1 Kompagnie und greift mit 2 Kompagnien eine im eigenen Rücken liegende Höhe an. Mit ganzert Tat sucht er so die Gefahr zu bannen. Die Verantwortung, dieer als Führer der Regimentsreserve übernahm, mußte ihm völlig klar sein. 200 Gefangene bilden das Ergebnis des schneidigen Angriffs. Inzwischen eingetroffenen russische Verstärkungen bedingten die Zurücknahme der Angriffskonmpagnie, wad ohne erhebliche Verluste geschah. Auch die verstärkten Russen zögern, gegen das vereinzelte, aber angriffsfreudige Bataillon vorzugehen, das sich in konzentischem Feuer, so gut es geht, mit Front nach 3 SEiten eingräbt. Unter rücksichtlosem Einsatz seiner Person hält Major Dümlein mitten im feindl. Artillerie- Maschinengewehr- und Infanteriefeuer auch dann, als neben ihm sein Adjutant Obltn. Dietl und dessen Nachfolger Ltn. Plecher fallen, die Fäden der Leitung fest und sicher in seiner Hand. Am Nachmittag bringt das 22. b. Inf. Rgt. die ersehnte Entlastung, und Major Dümlein, ein Vorbild von Entschlußkraft und Tapferkeit, krönt das Tagewerk seines Bataillons, greift sofort erneut an und treibt damit die Russen als eine sichere Beute in die Arme des 22. b. Inf. Rgts.

Düsel, Heinrich Ritter von

Hptm. im 4. b. Inf. Rgt. König Wilhelm von Württemberg. Im Frieden aktiver Ltn. im gleichen Regiment. Geb. 22. 4. 1889 zu Maroldsweisach in Oberfranken.

      Die deutsche Aremeenachhut, das Inf. Rgt. 146, strebte am 29. und 30.11.1918 Damaskus, dem Endpunkt der noch im Betrieb befindlichen Eisenbahnlinie, zu. Auf einer westlich der Rückzugsstraße , am See Genezareth, über Sasa ebenfalls nach Damaskus führenden Straße, war die deutsche Nachhut von einer australischen und Indischen Kavalleriedivision überholt. Freiwillig übernahm bei Sasa Hptm. Düsel die Aufgabe, den WEitermarsch des Feindes zwei Tage aufzuhalten. Als Truppe standen ihm zur Verfügung: 6 deutsche Maschienengewehre, 50 'Deutsche aller Waffen, die jedoch am Maschienengewehr nicht ausgebildet waren, 50 Türken und 2 Feldgeschütze. In einer Flankenstellung auf mehreren Erhöhungen, einige 100m seitlich der an die Straße gebundenen feindlichen Kavallerie, gelang Hptm Düsel die Lösung dierser Aufgabe, wenn der rest seiner wenigen Leute schließlich auch umstellt und gefangengenommen wurde. Hptm. Düsel hatte durch seine eiserne Ruhe und Tatkraft die schwache, bunt zusammengewürfelte Truppe zum Ausharren zu bewegen vermocht und so den Durchzug des letzten deutschen Infanterieregiments durch Damaskus ermöglicht.