Grabstein-Projekt/Leitfaden

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Grabstein-Projekt
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Leitfaden

für das Grabstein-Projekt




Zweck des Leitfadens

Die Mitarbeit im Grabstein-Projekts ist recht vielfältig. Der Leitfaden bietet eine umfangreiche Information und übersichtliche Hilfestellung. Darüber hinaus ist er eine Empfehlung für das Fotografieren und allgemeine Verhalten auf dem Friedhof. Für die Datenerfassung stellt der Leitfaden ein verbindliches Regelwerk dar.

Gesetzliche Grundlagen

Die Friedhöfe sind im Allgemeinen öffentlich und frei zugänglich. Die darauf befindlichen Grabsteine sind im Privatbesitz der Grabstelleninhaber, die Daten darauf gelten als veröffentlicht und unterliegen nicht dem Datenschutz, da es sich um die Lebensdaten verstorbener Personen handelt.
Auf den Friedhöfen haben die Kirchengemeinden bzw. die Kommunen das Hausrecht. Dies wird auch meist über eine direkt am Friedhof befindliche Friedhofsordnung kundgetan. Deren Vorgaben sind einzuhalten.

Abstimmung mit den Friedhofsverwaltungen

Eine Abstimmung mit der Friedhofsverwaltung über die Absicht des Fotografierens kann hilfreich sein. Der Hinweis auf die kostenlose Bilddokumentation der Grabsteine und die gemeinnützige Ehrenamtsarbeit wirken häufig überzeugend. Manchmal existiert in der Verwaltung ein Plan der Grabstellen, der als Basis zur Dokumentation dienen kann.

Empfehlungen zur fotografischen Dokumentation

Bitte keine bleibenden Veränderungen am Grab vornehmen.

Handwerkzeug mitnehmen

Die Mitnahme des Fotoapparates(?) (vorher nicht vergessen den Akku zu laden), Ersatzakku, evtl. Ersatzspeicherkarte, Schreibzeug, einem kleinen Handbesen und Spachtel sind empfehlenswert. Wenn möglich, sollte nach Friedhofsplan (eventuell selbst erstellt) gearbeitet werden, um spätere Nacherfassungen zu erleichtern.

Friedhofsplan erstellen

Leider ist es den Friedhofsverwaltungen selten möglich, einen Friedhofs- oder Grabstellenplan als Arbeitshilfe zur Verfügung zu stellen. Manchmal hat der Fotograf das Glück und ein vereinfachter Plan hängt in einem Schaukasten am Friedhofseingang. Dieser ist leicht zu fotografieren und im heimischen Büro zu drucken. Mit etwas Fantasie und Geschick lässt sich eine grobe Skizze mit den typischen Merkmalen eines Bestattungsareals fertigen. Der Rundgang über den Friedhof lässt schnell eine kleine Übersicht über die Struktur des Platzes erkennen. Der Grundriss ist mit wenigen Linien skizziert, anschließend werden die Eingänge und die Kapelle oder ein anderes markantes Gebäude eingezeichnet. Als weitere Orientierungshilfen können die Haupt- und Nebenwege, sowie Wasserzapfstellen und Bänke oder große, auffällige Bäume im Plan positioniert werden. Auf dem Friedhof vorhandene, sogenannte Feld- oder Abteilungsbezeichnungen komplettieren den Arbeitsplan. Wer sich künstlerisch nicht gerne betätigt, hat z.B. bei „Google-Earth“ die Möglichkeit, das Friedhofsgelände aus der Vogelperspektive zu betrachten und auszudrucken. Die Friedhofsabbildung sollte allerdings optimal in der Größe eingestellt sein. Nach dem Fotografieren der Grabsteine auf den einzelnen Friedhofsabschnitten können diese in dem Plan als „fertig dokumentiert“ abgestrichen werden.

Bedingungen zum Fotografieren verbessern

Die beste Jahreszeit zum Fotografieren ist die Pflanzzeit im Frühjahr (etwa März), da dann die Wintergestecke abgeräumt werden und die jungen Neuanpflanzungen noch niedrig sind. Bedecktes Wetter ist wesentlich günstiger zum Fototermin als starkes Gegenlicht und Sonnenstrahlen, die auf polierten Grabsteinen und dem Kameradisplay Spiegelungen verstärken. Ein Schrägwinkel beim Fotografieren der hellen Steine und der Boden-Grabplatten erzielt meistens bessere Ergebnisse.

Den Ausschnitt für das Foto wählen

Die Auswahl an Fotoapparaten auf dem heutigen Markt kann wohl niemand mehr überblicken, aber mit allen können Fotos hergestellt werden. Wichtig ist, dass der Grabstein möglichst formatfüllend aufgenommen wird, damit die Inschrift gut lesbar ist. Dies kann bei der Fotoaufnahme durch zoomen des Objektivs oder durch herstellen eines entsprechenden Abstandes zum Grabstein, erreicht werden. Ein späteres Zuschneiden der Fotos wir dadurch erspart.

Welche Grabsteine soll ich fotografieren?

Alle Grabsteine (auch von Ausländern, Vermissten und Gefallenen), bis zum heutigen Tag, sollten aufgenommen werden. Die Fotos mit neueren Sterbedaten werden automatisch für das laufende und vergangene Jahr gesperrt und später sichtbar gemacht; wir respektieren das traditionelle Trauerjahr. Grabsteine, die nur den Familiennamen enthalten, werden genauso dokumentiert, wie Grabsteine mit fremden Schriftzeichen. Gelegentlich sind auch die Rückseiten der Grabsteine beschriftet. Zur besseren Lesbarkeit bzw. Vervollständigung der Inschriften können zusätzliche Detailaufnahmen nützlich sein.

Empfehlungen zur Bearbeitung von Fotos

Foto-Bearbeitung

Vor Weitergabe der Bilddateien sollte am heimischen Bildschirm eine Qualitätskontrolle erfolgen und doppelte Bilder gelöscht werden.
Die automatisch von der Fotokamera erstellten Bilddatei-Namen und -nummern sind völlig ausreichend und sollten nicht verändert werden. Grundsätzlich sollten die Fotos vor Abgabe überprüft und gegebenenfalls „beschnitten“ werden, um wenig Hintergrund und tatsächlich den ganzen Stein zu zeigen. Eine fertige Bilddateigröße von 200 bis 300 KB pro Bild ist optimal zum Hochladen ins Projekt. Im Grabstein-Projekt können später mehrere Aufnahmen derselben Grabstelle zusammen gefasst werden.

Speichermedium anlegen und versenden

Für die Speicherung zum Versand der Bilddateien ist eine CD oder DVD zu verwenden. Die Bilddateien bitte ohne Ordner und Unterordner auf den Datenträger speichern.
Der Versand der CD oder DVD erfolgt postalisch an die Projektorganisation (Versandadresse bitte erfragen).

Eingabe der Daten in die Datenbank

Die Datenerfassung kann vom Fotografen exklusiv (Datenerfassung reserviert) oder von allen Grabsteinern gemeinsam erledigt werden. Dies ist mit der Projekt-Organisation abzuklären.
Nach dem Hochladen der Bilder in das Grabstein-Projekt erscheint für jedes Bild eine Eingabemaske:

Eingabe-Formular im Grabstein-Projekt
Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
_____


Dort hinein werden die Daten der Verstorbenen eingegeben. Grundsätzlich gilt, dass die Eingabefelder nur mit den vorgesehenen Daten gefüllt werden.

Dafür gelten folgende verbindliche Eingabe-Regelungen:

Namenszusätze, wie: Beruf, Rang, Würde, Adel, Ehre, Grad und Dienst entfallen!
Beispiele: Bäckermeister, Kapitän, Gutsbesitzer, Rechtsanwalt, Major, Pastor, Schwester, Oberregierungsrat, Bürgermeister, Senator, Freifrau, Baron, Prof., Dr. med., Dipl.-Ing., Lehrer, Direktor.

Junior / Senior oder (jr. / sr.) oder (jun. / sen.) Bitte nach dem Vornamen ohne Komma eingeben, Beispiel:

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Schröder Hermann jun.


Bitte keine Eingabe von: Geschwister, Eheleute, Carls Sohn, Süßerchen oder Familie


Namensteile Beispiel: von, von der, an der, auf der, im, an, zum, de, van, van de Erscheinen ohne Komma nach dem Familiennamen, Beispiel:

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Schröder von


Vornamen ohne Familiennamen sind in der Datenbank nicht auffindbar! Bei fehlendem Familiennamen immer folgenden Text eingeben:

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Familienname gesucht


Doppelnamen
Beispiel: Senke-Rasmussen hier würde bei nur einem Eintrag in den Feldern für Familienname oder Geburtsname nur das Ergebnis mit dem Buchstaben S = Senke im Namens-Register gefunden werden. Deshalb bitte die Person zusätzlich mit Namen Rasmussen anlegen! Also zwei Einträge!

Eintrag_1: Senke

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Senke-Rasmussen


Eintrag_2: Rasmussen

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Rasmussen


Verwitwete Namen
(sollen nicht im Feld „Geburtsname“ eingegeben werden!)
Beispiel: Schröder, Erna, geb. Meier, verw. Kunz, *1902, +1992
In diesem Fall wird die Person zusätzlich mit dem ehemaligen verwitweten Namen angelegt! Also zwei Einträge!

Eintrag_1:

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Schröder Erna Meier 1902 1992


Eintrag_2:

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Kunz Erna Meier 1902 1992


Abkürzungen Beispiel: v. / Joh. / Chr. / Wilh. Bitte genau so vom Grabstein übernehmen!


Geburts- u. Sterbedaten fehlen: bitte nur „k.A.“ eingeben für keine Angaben.
Bei unlesbaren oder verdeckten Namen/Zeichen oder Jahresangaben ein einzelnes „?“.


Inschrift Rubrik (rechts vom Bild) ist für die Transliteration vorgesehen, dort bitte keine Zusatzinformationen eingeben, die nicht auf dem Grabstein stehen.

Ausnahme: Sollte auf dem Grabstein nur der Name der Familie angegeben sein, aber die Daten der verstorbenen Personen z.B. durch Ergänzungen von Angehörigen bekannt sein, werden diese mit der Einleitung „Auf dieser Grabstelle liegen begraben:“ in das Feld Inschrift eingetragen (komplett mit Angaben zu Tag und Monat). Oder Informationen vom Volksbund, die sind in eckiger Klammer einzutragen.


Bemerkungen
Rubrik (unter dem Bild) können Hinweise auf Quellen oder genealogische Kontaktdaten angegeben werden (z.B. pers. Mitt. von ... (2011)). Diese Informationen werden nicht öffentlich angezeigt.


Rubriken/Kategorien

Neben den für das Projekt wichtigen Grabstein-Fotos, ist es auch möglich Fotos nach Rubriken/Kategorien zugeordnet, einzustellen:

Anonyme Ruhestätte
Familienname gesucht
Friedhofsansicht
Gedenkstein
Gedenktafel
Hebräisch
Kriegerdenkmal
Übersetzung gesucht

Weitere Rubriken/Kategorien sind nicht vorgesehen, deshalb bitte Formulierungen wie: verwildertes Grab, Säule, Urnenfeld, Kindergrab, Pastors Ruhestätte, Verwandtschaft, Plakettenstele usw., nicht verwenden.

Der Eintrag für die Rubrik/Kategorie wird in das Feld Name vorgenommen und sieht dann z.B. so aus:

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
Friedhofsansicht k.A. k.A.


Behandlung von Unsicherheiten beim Ablesen der Daten vom Grabstein

Sollten beim Ablesen der Daten vom Grabstein Unsicherheiten entstehen oder Daten nicht korrekt lesbar sein, so ist im Feld Name wie folgt vorzugehen:
Im Feld Name wird vor dem (Familien-)name die Bildnummer vom Grabstein-Projekts mit nachfolgendem Bindestrich eingetragen, Beispiel:

Name_________________ Vorname___________________ Geburtsname__________ Geburtsjahr Sterbejahr_ Alter
065-Musterm? Alfred 190? 19??


Hier im Beispiel sollen die Fragezeichen die nicht lesbaren Zeichen darstellen.

Hinweis:

Die Ziffern 065 stellen die Bildnummer im Grabsteinprojekt dar.
Bei Friedhöfen bis 999 Grabstellen wird bis zur Grabstelle 9 zwei führende Nullen vorangestellt und bis zur Grabstelle 99 eine führende Null vorangestellt. Also z.B. 005, 065.
Bei Friedhöfen mit bis zu 9999 Grabstellen wird entsprechen verfahren (z.B. 0005, 0065, 0765)

Korrektur lesen

Die Datenbank „Grabsteine“ lässt sich nach Friedhofsorten und Namen durchsuchen. Die exakte Erfassung der Familien- und Geburtsnamen ist deshalb außerordentlich wichtig. Zu guter Letzt erfolgt deshalb die Kontrolle der eingegebenen Daten. Nicht der Erfasser, sondern ein Kollege vom Grabstein-Projekt liest die Namen und Jahreszahlen gegen. Diese Tätigkeit üben nicht alle „Grabsteiner“ gerne aus, wahrscheinlich ist das konzentrierte Lesen, also die Jagd nach Lese- und Tippfehlern, recht eintönig und anstrengend. Das Korrekturlesen erfordert schon ein gutes Namens- und Zahlenverständnis und ein sogenanntes „Adlerauge“. Sehr wichtig ist die Endkontrolle allemal, ungelesen weisen durchschnittlich fast ein Zehntel der Grabstellen einen Eingabefehler auf. Nach dem Korrekturlesen ist die Fehlerquote nicht mehr nennenswert.


Aktualisierung der Dokumentation eines Friedhofs

Der Fotograf erhält für seinen dokumentierten Friedhof eine Patenschaft. Deshalb ist es gut, wenn er nach einer angemessenen Frist von z.B. 5 Jahren seit der Erstdokumentation, den Friedhof erneut besucht.

Die Reihen der Grabstellen können nach Grabsteinen, auf denen neuere Sterbedaten verzeichnet sind, abgesucht werden. Grabsteine, die einen neueren Eindruck machen, werden ebenfalls fotografiert. Die Fotos zu Hause hochladen und die Daten eingeben.

Zu guten Schluss

Wir möchten Sie zum Schluss noch eindringlich bitten, in keines der Daten-Felder im Grabstein-Projekt Einträge zu machen, die in irgendeiner Weise die Grabstelleninhaber kritisieren oder maßregeln. Dies würde dem Projekt nur Schaden zufügen.

Projektbetreuung