Walze (Landwirtschaft)

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Die Lebensumstände im lokalen und regionalen Bereich mit den natürlichen und kulturellen zeitlichen Gegebenheiten geben Hinweise zur Anlage von Biografien unserer Vorfahren in der jeweiligen Generation. Land und Leute in ihrer Zeit, ihre Siedlung, Sprache, Kirche, und die Vernetzung ihres Lebensraumes. Kurzgefasste Informationen mit Grundlagen für notwendige Einblicke finden sich u.a. (Ackerbürger) im Deutschen Städtebuch ...

Hierarchie: Regional > HRR > Historische deutsche Staaten > Lebensumstände > Dorfwirtschaft > Landwirtschaft > Landwirtschaftsgerät > Walze

F.P.Florini: „Oeconomus prudens et legalis“ fol. 587 (1722)
Kuperstich: Walzen bearbeiteter Felder

Walze und walzen

Bestandteile der Walze

18. Jhdt.: Die 3 wesentlichen Teile einer Walze sind

  • der Walzenkörper, ursprünglich ein ausgewähltes Rundholz mit Achse
  • der Rahmen zur Einspannung des Rundholzes mit der Achse
  • die Anspannvorrichtung für das Zugtier (Pferd, Ochse)
Freilichtmuseum "Erve Kots" zu Lievelde (NL)
Historische hölzerne Walze

Warum walzen?

18. Jhdt.: Eine Walze konnte dann zum Einsatz kommen, wenn der bearbeiteter Boden auf dem Acker wieder angedrückt werden sollte, dadurch sollten dann zerbröselte Bodenteilchen nach der Aussaat wieder verdichtet werden. Duch diese Verdichtung sollte eine zu schnelle Verdunstung des Grundwassers in den Schichten verhindert werden, wo das Saatgut bereits eingelagert war. Dies konnte sowohl schon direkt nach der Aussaat geschehen oder aber wenn die Wintersaaten fast ausgewintert war und sich durch wechselhafte Temperaturen (wechselndes frieren und tauen) die Bodenoberfläche erneut zerbröselte. Durch den Walzenandruck konnte dann eine erneute Verfestigung der Ackeroberfläche zur Verbesserung der Wasserhaltung erreicht werden. Nach dem Ab- oder Anwalzen konnte bei Bedarf eine erneute Bodenlockerung durch eggen erfolgen.

Quelle

  • Museumsgespräche in "Erve Kots" zu Lievelde (NL)