Recker (Hof) früher Hallermöller: Unterschied zwischen den Versionen

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* 1623: Herman Hallermöller
 
* 1623: Herman Hallermöller
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* 1651: Herman Rediker
 
* 1751: Joan Bernd Recker
 
* 1751: Joan Bernd Recker
 
* 1754: Joannes Bernadus Recker geborener Bruggeman condictus Kerckhof  
 
* 1754: Joannes Bernadus Recker geborener Bruggeman condictus Kerckhof  

Version vom 17. September 2021, 20:21 Uhr


Info

Dieser Artikel hat noch wenig Substanz und ist eventuell nur mit einer Struktur oder mit minimalen Informationen angelegt worden, um die weitere Bearbeitung zu erleichtern. Falls jemand gesicherte Informationen ergänzen kann – nur zu!

Übersicht

Anschrift:                  Waldstraße 15
Alte Anschrift:             Hollage No. 26 
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Redeker  
Namensursprung:              
Weitere Hofnamen:           Hallermöller, Redeker
Erste Erwähnung:            20. August 1623 (Gründung als Markkotten)
Früherer Hofstatus:         Markkotten 
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

Am 20. August 1623 hat die Stadt Osnabrück als Holzgraf "[...] auf Vielfältig der Hollager Männer anhalten nachgegeben und bewilligt dass ein außgesehen Platz von 37. Schritten breit, und 57. Schritt lang, allernegst unter den Hornschen Knappe, an Gödeken Brankamps Dußtheile liegend an Herman Hallermollen erblich verkaufen mögen, gestalt er ein Häußlein darauf bauen und sich daselbst niederlassen möge [...]". [1]

Hallermöller wird gestattet auf dem Grund ein Haus zu bauen und zwei Kühe in die Mark zu treiben.[2] Außerdem darf er Plaggen aus der Mark holen, soweit dies zur Düngung des Grundstücks erforderlich ist.[2] Auch Torf darf er stechen, jedoch lediglich zum Hausbrand zur eigenen Nutzung.[2] Andere für Hollager Markgenossen übliche Rechte bleiben ihm aber noch verwehrt (z.B. den Schaftrift oder das Schlagen von Holz).[2]

Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[3] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurde.

Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 wird Herman Hallermoller als pauper geführt und darf daher als zahlungsunfähig gelten.[4] Ebenso wird der Hof für die Zeit vom 9. Dezember 1628 bis Ostern 1629 (15. April) als pauper geführt.[4]

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Herman Rediker, dessen Frau, der Sohn Herman und die Tochter Greta an der Osterkommunion in der Alten St. Alexander-Kirche teil.[5] Ein Hallermöller wird in dieser Liste nicht erwähnt, was darauf hindeutet, dass Hallermöller im Jahre 1652 bereits verstorben war.

Mehr als 40 Jahre nach dem Verkauf des Grundstückes an Herman Hallermöller muss die Stadt feststellen, dass dessen Rechtsnachfolger, Herman Redeker und seine Frau Elsche Witte den kleinen Hof doch merklich erweitert hatten. Im Nachhinein genehmigt die Stadt Osnabrück daher, im Jahre 1664, diese Erweiterung und regelt zugleich, dass Redeker die Mark jetzt auch wie jeder andere Markgenosse nutzen darf.[2]

Wie Albers (2016) aufzeigt, hatte Recker das Auffahrtsgeld an die Kirche in Wallenhorst zu entrichten.[6] Daneben schuldete Recker der Kirche in Wallenhorst einen Canon in Höhe von jährlich 5 Schilling und 3 Pfennig. Außerdem musste er zu Palmsonntag zwei Pfund Wachs, sicher zur Herstellung der Kerzen, liefern. Die im Lagerbuch des Pfarrers Gosmann wiedergegebene Urkunde von 1625 berichtet, dass jährlich ein Osnabrücker Schilling zu entrichten ist, zusätzlich zu zwei Hühnern. Diese Naturalienabgabe fiel später weg und wurde durch eine erhöhte Geldzahlung abgelöst. An allen Hochfesten und darüber hinaus an bestimmten Sonn- und Feiertagen war Recker nach dieser Urkunde zudem dazu verpflichtet, eine Fahne um den Kirchhof (Friedhof) zu tragen.[6] Nach Albers (2016) erklärte sich Recker aber lediglich dazu bereit, den sich aus der Urkunde von 1625 ergebenden Verpflichtungen nachzukommen, wohingegen er die Zahlung des Auffahrtgeldes und des Canons aber verweigerte.[6]

Moderne

Im Jahre 1772 war Recker frei. Im Rahmen der Landvermessung des Fürstbistums Osnabrück durch Johann Wilhelm duPlat 1784-1790 wurde der Erbkötter mit 4 Maltern, 1 Scheffel und 53 Qudratruthen vermessen, was einer Fläche von 5,87 Hektar entspricht.[7]

Gebäude und Bewohner

Hofinhaber

Die folgende Liste orientiert sich an den Heiratsdaten bzw. Sterbedaten der Coloni, wobei eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ jeweils eine Schätzung wiedergibt! Vor der Einführung der Kirchenbuchgrenze wird das Jahr aufgeführt, in dem der Hofinhaber genannt wurde (gt.). Eingeheiratete Hofbewirtschafter sind jeweils mit Kommentaren versehen.


  • 1623: Herman Hallermöller
  • 1651: Herman Rediker
  • 1751: Joan Bernd Recker
  • 1754: Joannes Bernadus Recker geborener Bruggeman condictus Kerckhof
  • 1785: Johan Henrich Recker geborener Hurmans
  • 1820: Johann Gerhard Recker
  • 1838: Gerd Henrich Recker geborener Remme
  • 1857: Gerhard Heinrich Recker
  • 1887 Gerhard Joseph Recker
  • 1931: Anton Recker

Ahnengalerie

Wenn nichts weiter vermerkt ist, so sind die Personen in ihren Heimatorten geboren (*) und in ihren eingeheirateten Gemeinden verstorben (+), in der Regel zu Hause. Sie sind in der katholischen St. Alexander Kirche in Wallenhorst getauft (~) und getraut (OO) und auf dem Friedhof in Wallenhorst begraben ([]) worden. Gibt es nur ein Geburtsjahr, so wurde es aus dem Sterbealter errechnet. Eine Jahresangabe mit der Bezeichnung „um“ gibt jeweils eine Schätzung wieder! Die Familiennamen sind ab der "Kirchenburchgrenze" in der zuletzt üblichen Form geschrieben. Die Zeichen */~ und +/[] können beide oder auch nur ein Datum nennen.

  • */~ , +/[]


1. Joan Bernd RECKER +/[] 19.05.1754, OO I. 24.10.1751 Anna Margarethe Klumpe, */~ 02.12.1727, +/[] 21.07.1758

Kinder:

  • Anna Catharina Maria Recker */~ 12.04.1753
  • Joan Berndt */~ 11.03.1754

Nach dem Tod ihres Mannes im Mai 1754 heiratet die Witwe im Oktober des Jahres Joannes Bernardus Kerckhof, der den Hof übernimmt:

2. Joannes Bernadus RECKER geb. Bruggeman condictus Kerckhof */~ 05.04.1728,

  • OO I. 14.10.1754 Anna Margarethe Recker (verwitet, geborene) Klumpe, */~ 02.12.1727, +/[] 21.07.1758 (keine Kinder aus dieser Ehe)
  • OO II 07.11.1758 Anna Maria Gattman */~ um 1737, +/[] 15.03.1806
    • Kinder:
    • Anna Maria */~ 11.10.1759
    • Catharina Antonetta */~ 04.03.1761, + 11.09.1798 [] 12.11.1798 (Anerbin)


Johan Henrich RECKER geborener Hurmans */~ um 1754, Ort unbekannt, + 30.07.1812 [] 01.08.1812, OO 12.04.1785 Catharina Antonetta Recker */~ 04.03.1761, + 11.09.1798 [] 12.11.1798

Kinder:

  • Catharina Maria */~ 04.02.1787, +/[] 05.05.1865 Schleptrup, OO 25.09.1811 Johann Christopher Havighorst */~ 26.03.1771, +/[]2 2.03.1840 Engter (Colon, Schleptrup)
  • Joan Henrich */~ 07.05.1789
  • Johann Gerhard */~ 13.07.1793, + 10.05.1837, [] 12.05.1837, Anerbe, OO I. 11.10.1820 Maria Elisabeth Läher */~ um 1793 Oesede, +/[] 09.10.1821, OO II. 09.02.1823 Maria Engel Hackmann * 14.09.1799 Belm, ~ 19.09.1799 Belm, + 02.06.1861, [] 05.06.1861.


Johann Gerhard RECKER */~ 13.07.1793, + 10.05.1837, [] 12.05.1837,

  • I. OO 11.10.1820 Maria Elisabeth Läher */~ um 1793 Oesede, +/[] 09.10.1821
  • Kinder:
    • Johann Gerhard */~ 28.09.1821, +/[] 12.01.1822
  • II. OO 09.02.1823 Maria Engel Hackmann * 14.09.1799 Belm, ~ 19.09.1799 Belm, + 02.06.1861, [] 05.06.1861
  • Kinder:
    • Gerhard Heinrich */~ 16.12.1823, + 10.12.1893, [] 13.12.1893, Anerbe (übernahm dem Hof nachdem sein Stiefvater, Gerd Henrich Recker geborener Remme, s.u., verstarb), OO I. 24.11.1857 Catharina Maria Schöler */~ 11.02.1834 Pye, +/[] 08.04.1870, OO II. 26.11.1870 Maria Elisabeth Tepe */~ 16.05.1838, +/[] 12.02.1913,
    • Johann Heinrich */~ 02.10.1825, +/[] 10.02.1868 Vincennes, Knox, Indiana, USA
    • Franz Heinrich */~ 19.04.1828, +/[] 27.06.1855 Vincennes, Knox, Indiana, USA
    • Franz Gerhard */~ 02.09.1830, +/[] 20.09.1912 Vincennes, Knox, Indiana, USA OO 13.11.1863 St. Louis, Missouri, USA, Katharina (Catherine) Sievers, */~ 15.05.1840 Esterwegen, +/[] 18.05.1905 Vincennes, Knox, Indiana, USA
    • Ferdinand Augsut * 10.03.1836, ~ 13.03.1836, +/[] 23.08.1892 Vincennes, Knox, Indiana, USA OO I. Catherine Recker, OO II. Mary Elizabeth Hernsmaier */~ 19.09.1834, +/[] 08.10.1866, OO III. 13.10.1868 Juliana Frances Hatzky */~ 27.01.1839, +/[] 01.01.1873 Vincennes, Knox, Indiana, USA

Nach dem Tod des Johann Gerhard Recker, heiratete seine zweite Ehefrau, Maria Engel Hackmann, ein weiteres mal. Gemeinsam mit ihrem zweiten Mann, Gerd Henrich Recker, geborener Remme (siehe Remme_(Hof) #6b) führten sie den Hof weiter. Der Hof ging später an den Anerben aus ersten Ehe über (Gerhard Heinrich Recker, siehe oben).

Gerd Henrich RECKER geborener Remme */~ 16.02.1800, +/[] 22.08.1873, OO 31.07.1838 Maria Engel RECKER (verwitwet, geborene Hackmann, siehe oben), * 14.09.1799 Belm, ~ 19.09.1799 Belm, + 02.06.1861, [] 05.06.1861

Kinder:

  • Stefan Ferdinand */~ 13.02.1839, +/[] 14.04.1840
  • Ernst August */~ 21.01.1841, +/[] um 1875, Schinkel, OO 14.01.1874 Osnabrück (Dom), Anna Bierbaum
  • Wilhelm */~ 20.09.1843, +/[] 27.09.1918, Vincennes, Knox, Indiana, USA
  • Maria Agnes */~ 03.10.1846, OO 31.05.1871 Osnabrück, Everhard Friedrich Meyer */~ 14.08.1837 Ostercappeln

Gerhard Heinrich RECKER */~ 16.12.1823, + 10.12.1893, [] 13.12.1893,

  • OO I. 24.11.1857 Catharina Maria Schöler */~ 11.02.1834 Pye, +/[] 08.04.1870,
  • Kinder:
    • Gerhard Joseph */~ 02.10.1861, +/[] 09.09.1938, OO 16.02.1887 Elisabeth Maria Langkamp */~ 06.02.1867, +/[] 03.04.1932
    • Maria Catharina */~ 06.10.1865, +/[] 05.10.1943. OO 23.11.1887 Heinrich Gerhard Strunk */~ 20.08.1859 Wallenhorst, +/[] 24.06.1914 Wallenhorst
  • OO II. 26.11.1870 Maria Elisabeth Tepe */~ 16.05.1838, +/[] 12.02.1913,
  • Kinder
    • Catharina Elise */~ 03.04.1872
    • Johann Heinrich */~ 27.02.1874 OO 16.11.1909 Maria Elise Tepe, */~ 08.02.1885 (zukünftiger Wohnort Lengerich)

Gerhard Joseph RECKER */~ 02.10.1861, +/[] 09.09.1938, OO 16.02.1887 Elisabeth Maria Langkamp */~ 06.02.1867, +/[] 03.04.1932

Kinder:

  • Maria Elisabeth */~ 25.11.1887, OO 12.02.1911 Hermann Heinrich Knochenwefel */~ 26.08.1886
  • Agnes Maria */~ 05.11.1888, +/[] 27.11.1953 Osnabrück, OO 20.05.1912 Osnabrück August Caspar Wamhoff */~ 02.10.1880 Sutthausen, +/[] 06.01.1969 Holzhausen
  • Gerhard Josef */~ 11.07.1891, +/[] 18.07.1915 Rußland
  • Bernhard Heinrich */~ 24.01.1893
  • Anna */~ 27.04.1894, OO 24.10.1916 Aloys Heinrich Klumpe */~ 12.01.1893 Wallenhorst
  • Maria */~ 25.08.1895, OO 24.11.1920 Bernhard August Dauwe, */~ 20.12.1899
  • Sophie */~ 31.05.1897, OO 10.05.1922 Osnabrück (St. Johann), Lemme
  • Regina */~ 01.08.1898
  • Louise */~ 22.12.1899
  • Anton */~ 05.06.1903, +/[] 1981, OO 10.05.1931 Emma Bohnenkämper */~ 1905, +/[] 1987
  • Johanna */~ 01.11.1904
  • Franz Heinrich */~ 29.01.1907
  • Johannes */~ 01.11.1908
  • Georg Mathias */~ 12.11.1910

Anton RECKER */~ 05.06.1903, +/[] 1981 (Grabstein), OO 10.05.1931 Emma Bohnenkämper */~ 1905, +/[] 1987 (Grabstein)

Kinder:

  • Elisabeth Recker */~ 1937, +/[] 1988 (Grabstein)

Quellen

  1. NLA OS Rep 100 Abschnitt 102 Nr. 31 (1724): Streitigkeiten wegen der Holzgrafschaft in der Hollager Mark, einerseits der Stadt Osnabrück als Besitzer des Hauses Dörenburg gegen die Land- und Justizkanzlei und andererseits der Hollager gegen die Stadt Osnabrück. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück NLA OS Rep 100 Abschnitt 102 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys
  2. 2,0 2,1 2,2 2,3 2,4 Albers, Andreas (2016): Gründung neuer Höfe in Hollage in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück.
  3. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  4. 4,0 4,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 31 als Digitalisat bei Arcinsys Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100 Abschnitt 88, Nr. 31“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  5. NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  6. 6,0 6,1 6,2 Albers, Andreas (2016): Das Lagerbuch des Pfarrers Johann Friedrich Gosmann in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte der Gemeinde Wallenhorst (Hrsg): Wallenhorst: Ortsgeschichte in Schlaglichtern. Druckhaus Bergmann, Osnabrück.
  7. Pott, Josef (2000): Die Landwirtschaft in der Hollager Mark. in: Arbeitskreis 750 Jahre Hollage (Hrsg): Hollage - so wie es ist und war. Weser-Ems-Informationen Verlagsgesellschaft mbH, Osnabrück.