Platjenwerbe

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Hierarchie

Ortseingang von Platjenwerbe (Gemälde von Fritz Hoppe, 1965). Auf dem Wiesendreieck rechts im Bild befindet sich jetzt die ESSO Tankstelle

Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe


Einleitung

Platjenwerbe, Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.

Geographische Lage
53.182322°N 8.683151°O


Name

Der Name weist im Laufe der Jahrhunderte folgende Formen auf:

1595 Platkenwerwe (Halenbeck in "50 Ausflüge, S.195")
1665 uffen Platien Warbe (Grabstein von Marten Haßhagen auf dem alten Lesumer Friedhof)
1681 Platchen Warffe (Lagerbuch des Gutes Schönbeck)
1691 Platjenwarfe (Contributionsliste der Börde Lesum)
1755 Platjenwarfe (Ehevertrag von Johann Ehlers aus Stubben 17)
1789 Platjenwerbe (Tobacks-Accise)


Politische Einteilung

Platjenwerbe, zu dem seit 1928 auch der Ortsteil Stubben gehört, ist seit 1974 ein Ortsteil von Ritterhude und hat 2326 Einwohner (04/2013).

Die Unterzeichnung der Gebietsänderungsverträge zwischen der Gemeinde Ritterhude auf der einen und Lesumstotel, Werschenrege, Platjenwerbe sowie Osterhagen-Ihlpohl auf der anderen Seite wurde im Februar 1974 im Sitzungssaal des Ritterhuder Rathauses vollzogen. Mit den Unterschriften der Bürgermeister und ihrer Stellvertreter aus den vier Orten verloren diese zum 1. März 1974 ihre Selbständigkeit und wurden Teil der Großgemeinde Ritterhude. Lediglich Stendorf lehnte eine Unterzeichnung des Vertrages ab.

Für Lesumstotel unterschrieben Bürgermeister Eggers und sein Stellvertreter Georg Köster, für Werschenrege Bürgermeister Schröder und Dirk Pleuß, für Platjenwerbe Bürgermeister Hoese und Axel Reinke, Bürgermeister Myschker war infolge Krankheit am Erscheinen verhindert; seine Unterschrift für Osterhagen-Ihlpohl wurde am Krankenbett nachgeholt.

In den Protokollnotizen wurden einige Sondervereinbarungen festgehalten. In Platjenwerbe soll eine Verwaltungsstelle eingerichtet und die Schule wie bisher auch für außerschulische Zwecke zur Verfügung gestellt sowie ein Gemeindezentrum gebaut werden. Weiter sind Kanalisation in der Seefahrer- und Vacuum-Öl-Siedlung vorgesehen. Das als Sportplatz (Kleinspielfeld) genutzte Schradersche Gelände (Hofstelle Platjenwerbe Nr. 36) will Ritterhude bis 1988 erwerben.

(Quelle: aus einem Zeitungsbericht vom 21. Februar 1974)


Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit

Evangelische Kirche

Platjenwerbe gehört zur ev. luth. St.Martinigemeinde in Bremen-Lesum.


Schule

Schulhaus um 1939
Schulklasse 1930



Die Geschichte der Schule Platjenwerbe mit Listen der Lehrer und Bildern alter Schulklassen finden Sie auf einer eigenen Seite.

Geschichte

Platjenwerbe-Stubben um 1839, Karte von Arnold Bruns senior


Allgemeines

Das heutige Platjenwerbe, seit dem 1. März 1974 Ortsteil der Gemeinde Ritterhude, ist nach einem Erlaß des Preußischen Staatsministeriums im Jahre 1929 durch die Zusammenlegung der beiden bis dahin selbständigen Dörfer Platjenwerbe und Stubben entstanden.

Die Deutung des Ortsnamens Platjenwerbe läuft überwiegend auf die niederdeutsche Bezeichnung „platje Warf“ = „flache, erhöhte Stelle“ hinaus; es gibt über die Jahrhunderte unterschiedliche Schreibweisen.

Der Name der Ortschaft Stubben, früher ein geschlossenes Waldgebiet und „Up den Stubben“ genannt, wird von Baum-stümpfen (Stubben) abgeleitet, die die Anbauer zu roden hatten, wenn sie eine Wohnstätte errichten und Getreide anbauen wollten. In Stubben gab es vornehmlich gutsherren-freie Vollhöfe, die ältesten sind die Hofstellen Nr. 9 der Familie Rathjen, später „Kin Ching“, um 1964 abgerissen, und Hofstelle Nr. 10 der Familien Meyer, Ahlers und Rohrmoser, heute Klemperhagen Nr. 19.

Das Platjenwerber Gebiet gehörte zum Besitz der Herren von Schönebeck, die um 1620 das dortige Schloß erbauten und die Ländereien an sogenannte „Meier“ zur Bewirtschaftung abgaben. 1677 kaufte Oberst Friedrich von der Borch Schloß und Besitz und setzte weitere „Meier“ ein, die per Vertrag (Meierbrief) für ihn zu arbeiten und Abgaben zu leisten hatten. Ihnen wurde Land für den Hausplatz, einen Garten, Acker und Weiden zur Verfügung gestellt, dieser Grund blieb jedoch im Besitz des Gutsherrn. Der Bau der Häuser, die ihr Eigentum blieben, war Sache der „Meier“, auch als „Köthner“ bezeichnet selbst.

Darüber hinaus gab es einen Gemeinschaftsbesitz, die „Meenheit“ oder „Allmende“ mit folgenden Flurbenennungen: Fredeholz, Langenholz, Platjenwerber Heide, Stubbener Heide und Bördel. Heute wird die ehemalige „Meenheit“ durch die „Schulstraße“, „Lindenstraße“ und „St.-Magnus-Straße“ umrissen. Außerdem gab es in der Brundorfer Heide einen „Plaggenhieb“ (für die Streu im Stall) und einen „Schullenstich“ (für Brennmaterial).

1820 beantragten die Bewohner die Meenheiten zu teilen, was 1832 dann von der Regierung in Stade mit dem „Spezial Teilungs Rezeß“ umgesetzt wurde.

Die erste behelfsmäßige Schule in einem kleinen Speicher (Schulstraße/Höhe St.-Magnus-Straße) entstand vor 1820, um den Kindern den beschwerlichen Weg nach Lesum zu ersparen. Allerdings mussten die Platjenwerber und Stubbener Eltern trotzdem das Schulgeld an den Organisten Müller, der in Lesum die Schule führte, zahlen. 1839 ist dann ein erstes kleines Schulhaus in der jetzigen Schulstraße errichtet worden mit einem Klassenzimmer für 90 Kinder, einer Lehrer- und einer Mietwohnung. 1910 erfolgte an gleicher Stelle der Bau einer neuen Schule mit zwei Klassenräumen, wobei ein weiterer Raum in der Planung vorgesehen war. Dieses Gebäude besteht noch heute, in ihm ist auch das Büro des Heimatvereins Platjenwerbe e. V. untergebracht.

Oft mussten die Stellenbesitzer einen Nebenberuf ergreifen, um die vielköpfige Familie ernähren zu können. Die kleine Landwirtschaft, die dann überwiegend von den Frauen bewirtschaftet wurde, reichte zum Lebensunterhalt nicht aus. Viele der Männer fuhren zur See auf Walfängern, Auswandererschiffen oder Frachtseglern, die sie über Jahre in der Ferne hielt – andere waren als Zimmermann, Rad- oder Stellmacher tätig oder arbeiteten auf den Schiffswerften an Weser und Lesum.

Heute ist das Dorfbild geprägt von hundertjährigen Eichen, die Straßenränder und Flurstücke säumen und bisweilen auch noch die Einfahrten zu den alten Hofstellen markieren. Viele dieser Stellen sind in letzter Zeit einer Neubebauung gewichen. Aber man findet sie noch, die wunderschönen alten Niedersachsenhäuser mit den tiefhängenden Reetdächern, deren Geschichte Sie hier auf den einzelnen Hofstellen nachlesen können.

Höfekarte anzeigen.


Bei dieser Gelegenheit die herzliche Bitte an Sie, uns vorhandene Dokumente oder Fotomaterial zum Digitalisieren oder Kopieren zur Verfügung zu stellen.

Chronik


  • 1595 wird nach Halenbeck (50 Ausflüge, S.195) der Ort als "Platkenwerwe" genannt. Im " Der Unfreyen Haupt schatz Register" sind nach Jürgen Krumpeter (Gang durch die Geschichte: Platjenwerbe und Stubben, 1985, S.9) folgende Personen in Platjenwerbe aufgeführt.

  • 1677 gehörten 18 Meier in Platjenwerbe zum Gut Schönebeck. Die Höfe scheinen sich auf drei Siedlungskerne zu konzentrieren, zu denen sich auch alte Flurbezeichnungen nachweisen lassen:


Vor dem Feldschlag, schon 1689 als Flurname erwähnt, später die Region um den Koppelweg, die Lindenstraße und Dorfstraße
Im Blendjen, später die Region um den südlichen Teil der St.-Magnus-Straße
Am Lohhof, später die Region um die Straße Am Lohhof und oberen Abschnitt der Straße Am Fredeholz


Ein weiterer Siedlungspunkt könnte in der Region der späteren Straße Auf dem Esch liegen.






  • 1762 Nach dem einem Auszug aus dem "Lagerbuch der Herzogthümer Bremen und Verden" in der "Geschichte der Börde Lesum" von Heinrich Hoops (S.49) befanden sich in diesem Jahre 35 große und kleine Kathen in Platjenwerbe.


  • 1800 Um diese Zeit gehörten zum Gut Schönebeck 44 Meier in Platjenwerbe


  • vor 1818 wurde die erste Schule in Platjenwerbe eingerichtet eine sogenannte Winkel- oder Nebenschule. Davor gingen die Kinder nach Lesum in die Küster Schule. Das Schulgeld mußte trotzdem weiter nach Lesum an den Organisten Hildebrand und später an den Organisten Müller gezahlt werden.



  • 1839 Errichtung eines kleinen Schulhauses.



  • 1850 wird ein Gesangsverein gegründet.




Höfegeschichte


Die Geschichte der alten Platjenwerber Höfe finden Sie auf der Seite des Heimatvereins Platjenwerbe.

Alle Höfe sind auf der Höfekarte verzeichnet. Von dort können Sie auf die jeweilige Hofseite im GenWiki springen. Höfekarte anzeigen.


Falls Sie die alte Höfenummer kennen, können Sie auch einen Hof direkt anwählen:

Platjenwerbe Nr. 1
Platjenwerbe Nr. 2
Platjenwerbe Nr. 3
Platjenwerbe Nr. 4
Platjenwerbe Nr. 5
Platjenwerbe Nr. 6
Platjenwerbe Nr. 7
Platjenwerbe Nr. 8
Platjenwerbe Nr. 9
Platjenwerbe Nr.10
Platjenwerbe Nr.11
Platjenwerbe Nr.12
Platjenwerbe Nr.13
Platjenwerbe Nr.14
Platjenwerbe Nr.15
Platjenwerbe Nr.16
Platjenwerbe Nr.17
Platjenwerbe Nr.18
Platjenwerbe Nr.19
Platjenwerbe Nr.20
Platjenwerbe Nr.21
Platjenwerbe Nr.22
Platjenwerbe Nr.23
Platjenwerbe Nr.24
Platjenwerbe Nr.25
Platjenwerbe Nr.26
Platjenwerbe Nr.27
Platjenwerbe Nr.28
Platjenwerbe Nr.29
Platjenwerbe Nr.30
Platjenwerbe Nr.31
Platjenwerbe Nr.32
Platjenwerbe Nr.33
Platjenwerbe Nr.34
Platjenwerbe Nr.35
Platjenwerbe Nr.36
Platjenwerbe Nr.37
Platjenwerbe Nr.38
Platjenwerbe Nr.39
Platjenwerbe Nr.40
Platjenwerbe Nr.41
Platjenwerbe Nr.42
Stubben Nr. 1
Stubben Nr. 2
Stubben Nr. 3
Stubben Nr. 4
Stubben Nr. 5
Stubben Nr. 6
Stubben Nr. 7
Stubben Nr. 8
Stubben Nr. 9
Stubben Nr.10
Stubben Nr.11
Stubben Nr.12
Stubben Nr.13
Stubben Nr.14
Stubben Nr.15
Stubben Nr.16
Stubben Nr.17
Stubben Nr.18
Stubben Nr.19
Stubben Nr.20
Stubben Nr.21
Stubben Nr.22



Von Platjenwerbe in die Welt - die Seefahrer aus der Dorfschaft

Eine Tabelle mit den Seefahrern aus Platjenwerbe finden Sie auf einer eigenen Seite.



Berichte von Zeitzeugen, Erzählungen und Überlieferungen



Opfer von Krieg und Gewalt


Kriegerdenkmal in Platjenwerbe
Kriegerdenkmal von Stubben an der Wollaher Straße, erbaut 1920, Gesamtansicht, 2009


Eine Aufstellung der Opfer von Krieg und Gewalt in Platjenwerbe und Stubben befindet sich auf einer eigenen Seite.



Vereine



Flurnamen

Siehe hierzu Flurnamen, Wasser- und Wegebezeichnungen in Platjenwerbe und Stubben.


Straßen

Dorfstraße, im Januar 1979

1950 Da für die endgültige Beschlußfassung über Straßennamen die Vorarbeiten geleistet waren und die erforderlichen Pläne ausgelegen haben, kam es bei der Abstimmung im Gemeinderat Platjenwerbe am 06.04.1950 zu folgenden Straßennamen:

Am Brahmhof von Müller Seiden bis Wessel-Buse
Am Fredeholz von Horstmann bis Grubert
Am Hagen vom Gastwirt Bellmer bis Oehlschläger
Auetalweg von Oehlschläger bis Grubert
Auf dem Glind vom Stubbener Denkmal bis zum Wald Weissenhorn
Auf der Heide von Lamcken bis Kathmeyer
Birkenweg von Seebeck bis Lamcken
Dorfstraße vom Dorfeingang Lesum bis Gastwirt Lamcken, Stendorf
Gartenweg von Wagschal bis zu den Wiesen
Grünestraße von Korf bis Junker
Heckenweg von Werner bis Schwier
Heimstraße von Feldner bis Larws
Koppelweg von Bahnehr bis Bröcker
Lindenstraße vom Fahrradgeschäft Tiedge bis Horstmann
Parkstraße von Behrens durch die Siedlung bis Zeuss
Rosenstraße von Schwier bis Spieker
Schmiedeweg von der Turnhalle bis Kaufmann Seiden
Schulpfad von der Schule bis Schlachter Sievers
Schulstraße vom Bäcker Bruns bis Oehlschläger
St.Magnusstraße von Oehlschläger bis "Friedehorst"
Stendorfer Weg von Warms bis zur Grenze Stendorf
Stubbener Straße von Mönnich bis Murken

Einige Straßen waren noch 1965 und 1969 weitaus länger als heute, da von ihnen später neue Straßen abgeteilt worden sind:

Am Fredeholz wird verkleinert durch Abtrennung der Straße Am Lohhof
Auf der Heide wird verkleinert durch Abtrennung der Straße Klemperhagen
Dorfstraße wird verkleinert durch Abtrennung der Straße Wollaher Straße
Lindenstraße wird verkleinert durch Abtrennung der Straße Zum Lindenhof


Bei Bildung der Großgemeinde Ritterhude 1974 sind die Birkenstraße, Grüne Straße, Heimstraße, Rosenstraße und Stendorfer Straße umbenannt worden, um Namensgleichheit innerhalb der Großgemeinde zu vermeiden. Die Grenzstraße hat schon vor 1969 einen anderen Namen bekommen:

Birkenstraße wird umbenannt in Zu den Drei Birken
Grenzstraße wird umbenannt in Louis-Seegelken-Straße
Grüne Straße wird umbenannt in Ankerstraße
Heimstraße wird umbenannt in Lloydstraße
Rosenstraße wird umbenannt in Seefahrerstraße
Stendorfer Weg wird umbenannt in Im Bördel


Detaillierte Angaben zu den einzelnen Straße liegen hier!



Seefahrer-Siedlung

Zeitungsanzeige der Bremer Nachrichten von Freitag, 28. Juli 1939 unter der Rubrik: Bremer Angelegenheiten, Nr. 205 Zweites Blatt

Richtfest in der Bremer Seefahrersiedlung
Heute bei Platjenwerbe
die ersten 48 Häuser

Heute, um 17 Uhr, wird draußen in Platjenwerbe bei Lesum in der künftigen Seefahrersiedlung des Heimstättenamtes der DAF., Auslandsorganisation, das Richtfest gefeiert werden. Die Siedlung, die zunächst 48 Kleinsiedlungshäuser vorsieht, ist jetzt soweit vorangekommen, daß ein Teil der Gebäude voraussichtlich schon zum Herbst bezogen werden kann. Und wenn heute das Richtfest gefeiert wird, so ist das ein Zeichen dafür, wie hier in aller Stille gearbeitet worden ist, um ein vorbildliches Gemeinschaftswerk so schnell und so gut wie möglich zu vollenden.

Inmitten der schönen Landschaft bei Platjenwerbe, dicht an einer der beliebtesten Bremer Ausflugsgegend, wird nach den Plänen des Bremer Architekten Heins Logemann ein altes Landgut aufgeteilt, das in der Öffentlichkeit unter dem geheimnisvollen Namen "Kin Ching" bekannt war. Im April dieses Jahres wurde mit den Bauarbeiten begonnen, und heute stehen bereits etwa dreißig Häuser bis zum Dachstuhl fertig da.

Nach den ursprünglichen Bebauungsabsichtent sieht der Lageplan der Seefahrersiedlung Platjenwerbe, den wir bereits vor Jahresfrist veröffentlichten, etwa 60 Kleinsiedlungshäuser mit je 800 Quadratmeter und etwa 40 Eigenheime mit je 700 Quadratmeter Land vor. Im Mittelpunkt der Siedlung soll auf einem freien Feierplatz ein H.J.-Heim entstehen, an das sich ein drei Hektar großer Buchenwald mit schönem alten Baumbestand als Naturschutzgebiet anschließt. Jedes der jetzt schon errichteten Einfamilienhäuser umfaßt im Erdgeschoß vier Wohnräume einschließlich Küche, ferner die Waschküche und den in sich abgeschlossenen Stall. Unterteilung ist teilweise möglich. Auch an den Ausbau des Obergeschosses, das zunächst als Boden- und Wäschetrockenraum dient, kann später einmal gedacht werden.

Besonders erfreulich ist es, daß sich an dem Finanzierungsplan der Seefahrersiedlung, der von der Niedersächsischen Heimstätte G. m. b. H. Wesermünde getragen wird, die Bremer Reedereien entsprechend den Erfordernissen im Einzelfalle durch sog. Betriebsführerdarlehen beteiligt haben. Auf diese Weise ist es tatsächlich jedem Seemann möglich, zu siedeln und mit seiner Familie auf bestem deutschen Boden seßhaft zu werden.

Es ist einmal ganz interessant, die monatlichen Ausgaben zu errechnen, die der einzelne Kleinsiedler und der einzelne Eigenheimsiedler in Platjenwerbe nach dem Einzug in sein Heim zu tragen hat. Die sorgfältigen Schätzungens des Heimstättenamtes der DAF., Auslandsorganisation, haben da ergeben, daß der Kleinsiedler im Monat nur rund 35 RM. und der Eigenheimsiedler monatlich etwa 58 RM. aufbringen muß. Dabei wurde beim Kleinsiedler ein Eigenkapital oder Betriebsführerdarlehen von 1228 RM., beim Eigenheimsiedler eine bereits vorhandene Sparsumme von etwa 3000 RM. veranschlagt. Insgesamt kostets das Kleinsiedlungshaus nach dem Finanzierungsplan 7528 RM. und das Eigenheim 12 800 RM. In diesen Zahlen sind die Gesamtbaukosten mit Grundstücks-, Straßenbau- und Baunebenkosten, sowie die Kosten für Geräte eingeschlossen. Die Restsumme über das Eigenkapital oder das Betriebsführerdarlehen hinaus wird durch eine erste Hypothek von 3000 RM. zu je 5 Prozent Zinsen und 1 Prozent jährlicher Tilgung, einer zweiten Hypothek von 1500 RM. zu 4,5 Prozent Zinsen und 1 Prozent jährlicher Tilgung und aus einem Reichsdarlehen von 1800 RM. zu 3 Prozent Zinsen und 1 Prozent jährlicher Tilgung aufgebracht.

Man sieht, das Heimstättenamt der DAF., Auslandsorganisation, hat dem Seefahrer das Siedeln so leicht wie nur irgend möglich gemacht. Und wenn nun schon 48 Häuser bei Platjenwerbe emporgewachsen sind, so entsteht dort vor den Toren unserer Hansestadt eine der ersten und schönsten Seefahrersiedlungen des Reiches.


Handwerk und Gewerbe


Internetlinks

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