Willuhnen

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Hierarchie
Willuhnen (Kreis Schloßberg)


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Willuhnen


Einleitung

Das Gutshaus Willuhnen

Das Kirchdorf Willuhnen lag in ”Klein Litauen” oder ”Preußisch Litauen”, dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen. Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch, eine eigene Kirche ist seit dem 16. Jahrhundert bekannt. Erstmals urkundlich erwähnt wurde das Dorf Willuhnen 1621. Bei der Verwaltungsreform 1815 kam Willuhnen zum Landkreis Pillkallen, der gleichzeitig der nordöstlichste in Preußen war. Kurz vor dem Ersten Weltkrieg zählte das südlich des Willuhner Sees gelegene Dorf knapp 200 Einwohner.

Name

Die Landstraße von Willuhnen nach Schillehnen

Willuhnen, Kreis Pillkallen, Ostpreußen.

  • keine Umbenennung
  • kein russischer Ortsname,
das Dorf existiert nicht mehr, die Gemarkung befindet sich heute in der Mitte eines Truppenübungsplatzes

Politische Einteilung

Die ev. Pfarrkirche in Willuhnen

Kreiszugehörigkeit

Amtsbezirk Willuhnen

  • 08.04.1874
Bildung des Amtsbezirks Willuhnen Nr. 19 aus den Landgemeinden Abschruten, Bühlen, Jodeglienen, Jodßen, Kailen, Kötschen, Kummelupchen, Kusmen, Lengschen, Paplienen, Paulicken, Szieden, Uszalxnen und Willuhnen und den Gutsbezirken Batschkehlen, Batschken, Dörschkehmen, Eßeruppen und Willuhnen (19 Gemeinden/Gutsbezirke).

Er wird zunächst verwaltet vom Amtsvorsteher in Batschkehlen.

Umbenennung der Gemeinden im Amtsbezirk Willuhnen
Umbenennungen am 17.09.1936
alter Name neuer Name russischer Name
Jodßen, Ksp. Willuhnen Jodschen, Ksp. Willuhnen Dworiki / Дворики
Szieden Schieden erloschen
Umbenennungen am 03.06.1936
Abschruten, Ksp. Willuhnen Schruten erloschen
Dörschkehmen Derschau (Ostpr.) erloschen
Jodeglienen Moosheim (Ostpr.) erloschen
Jodschen, Ksp. Willuhnen Kleinhildesheim erloschen
Kötschen Köschen Zerkalnoe / Зеркальное
Kusmen Kreuzhöhe erloschen
Lengschen Moorwiese erloschen


Geschichte

Das ist alles,
was von der Willuhner Kirche übrig geblieben ist, 1992

Einen Aufschwung nahm das Bauerndorf Willuhnen, nachdem es einen Bahnhof der Pillkaller Kleinbahn bekommen hatte. 1939 wurden 291 Einwohner gezählt. Im August 1914 wurde das Dorf wie die gesamte Gegend von russischen Truppen besetzt und beschädigt. Im Zuge der Herbstoffensive der Roten Armee 1944 drang diese über Schirwindt auf Willuhnen vor, das nun von seinen Einwohnern geräumt wurde. Bis zur Januaroffensive kam die Front hier noch einmal zum Stehen, doch am 16. Januar wurde das Dorf endgültig erobert.

Nach der Besetzung des nördlichen Ostpreußen durch die Sowjetunion wurde Willuhnen aufgegeben, es fand keine Umbenennung statt. Das weitgehend entvölkerte Gelände zwischen den beiden Nachbarstädten Dobrowolsk und Kutusowo wurde zu einem großen Truppenübungsplatz, in dessen Mitte die Ortslage von Willuhnen war.
Die weitläufigen militärischen Anlagen, wie Bunker und Geschützstellungen sind heute größtenteils sich selbst überlassen.


Kirchliche Zugehörigkeit

Evangelische Kirche:

1893-95 wurde die baufällig gewordene Kirche neu erbaut als neuromanischer Backsteinbau mit vorgelegtem hohen Spitzturm mit vier Ecktürmchen, der zum weithin sichtbaren Wahrzeichen des Ortes wurde.

Kirchspiel Willuhnen (Gründung 1621)
zugehörige Ortschaften
Willuhnen Dorf u. Gut Jodszen Paulicken
Abschruten Kailen Pötschlauken
Bauszen Kötschen Radszen
Bilden Kruschinehlen Skroblienen
Bühlen Krusen Stobern
Dörschkehmen Kusmen Szieden
Endruhnen Laugallen Uszalxnen
Grubischken Lengschen Warnakallen
Eszeruppen Lindicken Wensken
Girrehlischken mit Jägerskalde Naujehnen Wingern
Grumbkowkaiten Paplienen
Jodeglienen Patilszen Dorf und Gut

Ev. Kirchenbücher
siehe: Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Kreis Schloßberg (Pillkallen)

Pastoren

  • Steinhausen 1940
So sieht die Ortsdurchfahrt von Willuhnen heute (1995) aus.

Katholische Kirche

Kath. Kirche Bilderweiten

Standesamt

Die Unterlagen gelten als verschollen.

Heutige Situation

Landschaft am Willuhner See, 2010

Stellvertretend für ca. 600 Dörfer, die im Laufe der letzten 50 Jahre nicht nur von der Landkarte, sondern auch in der Wiklichkeit verschwunden sind, steht dieses Bild (rechts) von Willuhnen. Von dem Dorf, einschließlich seiner Backsteinkirche mit dem 48 m hohen Turm, zeugt nur noch das Kopfsteinpflaster der Ortsdurchfahrt und ein toter Baum, der neben der Kirche gestanden hat.

Als am 31. Juli 1944 sowjetische Panzerverbände nördlich von Neustadt/Naumiestis durchbrachen, erging ein teilweiser Räumungsbefehl für die Stadt Pillkallen (Schloßberg) und den südlichen Teil des Kreises. Am 1. August wurden die an der Grenze liegenden Ortschaften sowie Teile des Kreisgebiets östlich von Schloßberg geräumt, am 16. September begann ein Großangriff auf den Verteidigungsriegel der 4. deutschen Armee, am 14. Oktober erfolgte der Räumungsbefehl für die Kreisstadt Pillkallen (Schloßberg) und den westlichen Teil des Kreises, am 17. Oktober fiel Schirwindt.

Die Flüchtlinge wurden im Kreis Wehlau untergebracht und von hier aus nahm mit der Offensive der Roten Armee am 13. Januar 1945 auch das Schicksal der Pillkaller/Schloßberger wie der aller anderen seinen Lauf. Neben Pillkallen (Schloßberg) wurden Schirwindt, Willuhnen, Blumenfeld, Petershausen und Heinrichsfelde ziemlich vollständig zerstört.

Bilder aus Willuhnen



Karten

Willuhnen auf der Ostpreußenkarte von 1925
Prußische Stammesgebiete



Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).

Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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Fußnoten


Städte, Landgemeinden und Gutsbezirke im Landkreis Pillkallen (Regierungsbezirk Gumbinnen) (1907)

Abschruten (Ksp. Mallwischken) | Abschruten (Ksp. Willuhnen) | Alxnupönen | Antmirehlen | Ambrasgirren | Antballen | Bagdohnen | Bärenfang | Ballupönen | Baltadonen | Batschkehlen | Batschken | Bauszen | Bednohren | Belsen | Bilden | Birkenfelde (Ksp. Mallwischken) | Birkenfelde (Ksp. Schirwindt) | Gut Birkenfelde | Bludszen | Brödlaugken (Ksp. Rautenberg) | Budszuhnen | Budupönen (Ksp. Kussen) | Budupönen (Ksp. Lasdehnen) | Budupönen (Ksp. Schirwindt) | Bruszen | Bühlen | Dauden | Dickschen | Doblendszen | Dörschkehmen | Draugupönen | Dubinnen | Duden (Ksp. Kussen) | Duden (Ksp. Schillehnen) | Ederkehmen | Eggleningken | Erubischken | Eszeruppen | Eymenischken-Wassaken | Galwoszen | Girrehlischken | Groß Augstutschen | Groß Rudminnen | Groß Rudszen | Groß Stimbern | Groß Tullen | Groß Wersmeningken | Grumbkowkaiten | Heinrichsfelde | Gut Schwarpeln | Gut Willuhnen | Henskehmen | Henskischken | Hermoneiten | Jänischken | Jodeglienen | Jodszen (Ksp. Kussen) | Jodszen (Ksp. Willuhnen) | Jutschen | Kailen | Kalbassen | Kallnehlischken | Karklaugken | Karczarningken | Katharinenhof | Kellmischkeiten | Kiauschen | Kiggen | Kischen (Ksp. Schillehnen) | Kischenbannies | Klein Meschkuppen | Klein Pillkallen | Klein Rudminnen | Klein Schorellen | Klein Tullen | Klein Wersmeningken | Klohnen | Kögsten | Königshuld | Kötschen | Krusen | Kummehlupchen | Kurschehlen | Kurschen | Kusmen | Kussen | Gut Kussen | Laschen | Lasdinehlen | Laugallen (Ksp. Kussen) | Laugallen (Ksp. Willuhnen) | Laukehlischken | Lengschen | Löblaugken | Domäne Löbegallen | Löbutallen | Mallwischken Kirchdorf | Mallwischken I | Mallwischken II | Martingken | Meschkuppen | Mingstimmehlen | Mingstimmen | Naujeningken | Neudorf | Neuwiese | Neu Rudszen | Ossienen | Paberdszen | Paplienen (Ksp. Willuhnen) | Paplienen (Ksp. Schirwindt) | Papreadupchen | Paslöpen | Patilszen | Paulicken | Peyszeln | Petereithehlen | Petereitschen | Petzingken (Ksp. Pillkallen) | Petzingken (Ksp. Schirwindt) | Pillkallen | Plampen | Plimballen | Pritzkehmen | Puschinnen | Quetschlaugken | Ragupönen | Radszen (Ksp. Kussen) | Radszen (Ksp. Willuhnen) | Rammonischken | Rucken | Salten | Sassupönen | Schaaren | Schackeln | Schacken | Scharkabude | Schirwindt | Schmilgen | Schorellen | Schwarballen | Schwarpeln Septinlöpen | Skroblienen | Smailen | Spullen | Stablaugken | Stirnlaugken | Szameitkehmen | Szardehlen | Szieden | Trakinnen | Treczaken | Tuppen | Tzullkinnen, Oberförtsterei | Urblaugken | Uszalxnen | Uszballen (Ksp. Lasdehnen) | Uszballen (Ksp. Pillkallen) | Uszbördszen | Uszpiaunehlen | Dorf Uszpiaunen | Domaine Uszpiaunen | Uszrudszen | Wallindszen | Wandlauszen | Warnakallen | Wassantkehmen | Wensken | Werdehlischken | Willuhnen | Wiltauten | Wingern | Wingeruppen (Ksp. Mallwischken) | Wittgirren | Zwirballen

Städte und Gemeinden im Landkreis Schloßberg (Regierungsbezirk Gumbinnen) (1945)

Abendwalde | Ackermühle | Adlerswalde | Albrechtswalde | Altbaum | Altsnappen | Auengrund | Auertal | Bärenbach (Ostpr.) | Bärenfang | Ballen | Barschen | Barsden | Beinicken | Belsen | Beutnerwalde | Bilden | Birkenfelde | Birkenhof | Bitzingen | Blockswalde | Blumenfeld | Blumenthal | Bönick | Brämerhusen | Bröden | Bruchdorf (Ostpr.) | Bruchlage | Buden | Bühlen | Bühlerhof | Cäsarsruhe | Dachsheide | Dauden | Deihornswalde | Deinen | Derschau (Ostpr.) | Doristhal | Dorotheendorf | Dreibuchen | Dreßlershausen | Drozwalde | Dudenfelde | Dudenwalde | Ebenfelde | Ebenhausen (Ostpr.) | Ebenwalde | Ebertann | Edern | Eichbruch | Eigern | Eschenhöhe | Feuchtwiesen | Fichtenhöhe (Kummetschen) | Flußfelde | Fohlental | Forsthusen | Frankenreuth | Friedfelde | Friedrichsweiler | Gettkanten | Gobern | Grabenbrück | Grabfelde | Grenzbrück | Grenzfelde | Grenzheide | Grenzhöhe | Grenzwald | Groß Königsbruch | Grüneichen | Grünrode | Grünwalde | Grumbkowsfelde | Grundhufen | Grundweiler | Gutpetern | Hagenfließ | Hagenrode | Hainort | Jägerswalde | Hansruh | Haselberg | Hermannsdorf (Ostpr.) | Heinrichsfelde | Hensken | Herbstfelde | Hermannsdorf | Hintertannen | Hochfeld (Ostpr.) | Hochweiler | Hopfendorf | Inglau | Insterwalde | Insterwangen | Iwenberg | Jägerswalde | Jodungen | Kailen | Karpfenwinkel | Katharinenhof | Kayserswiesen | Kiefernberg | Kiefernhorst | Kiesdorf (Ostpr.) | Kiesfelde | Kleinhildesheim | Kleinruden | Kleinschloßberg | Kleinsorge | Klischen | Klohnen | Königsfeld | Köschen | Krähenberge | Kreuzhöhe | Krusen | Kühnen | Kurschen | Kussen | Ladmannsfelde | Langenfelde | Laschen | Lauterbrücken | Legen | Lindbach | Lindenhaus | Lindenhof | Lindicken | Lindnershorst | Löbaugrund | Löbenau | Lorenzen | Lubenwalde | Lugeck | Mallwen | Marderfelde | Martingen | Meißnersrode | Michelfelde | Mingen | Mittenbach | Mittenwalde | Moormühle | Moorwiese | Moosbach | Moosheim | Mühleck | Mühlenhöhe | Naßfelde | Nauningen | Neuweide | Nicklashagen | Ostdorf (Ostpr.) | Osterfelde | Ostfurt | Parschen | Paulicken | Peterort | Petershausen | Petzingen | Radenau | Rehwalde | Reinkenwalde | Ritterswalde | Rodungen | Rotfelde | Rucken | Sallen | Salten | Sandhöhe | Sandwalde | Sassenbach | Schacken | Scharen | Schatzhagen | Schieden | Schillfelde | Schillingen | Schirwindt | Schleswighöfen | Schloßberg | Schmilgen | Schruten | Schwarpen | Schwarzenberge | Schwarzfelde | Schwarzwiesen | Seehuben | Seidlershöhe | Senkendorf | Serbenten | Siebenlöpen | Siedlerfelde | Smailen | Snappen | Sorgenfelde | Spatzen | Sprindacker | Spullen | Stahnsdorf | Steinershöfen | Steinkirch | Stimbern | Stirnen | Stobern | Streuhöfen | Sturmen | Stutbruch | Talwiesen | Tanneck | Tannenwalde | Tegnerskrug | Tiefenfelde | Treufelde | Tulpeningen | Tuppen | Urbanshöhe | Urlau | Vierhöfen | Vormwalde | Walddorf | Waldenau | Waldhufen | Waldlinden | Waldried | Wallinden | Weidenbruch | Weidenfeld | Wensken | Werben | Werden | Wetterau | Wiesenbrück | Wietzheim | Wildnisrode | Willuhnen | Wingern | Wöschen | Zweihuben


Orte im Amtsbezirk Willuhnen (Jägerswalde), Landkreis Pillkallen, Stand 1931

Orte:
Abschruten (Ksp. Willuhnen) / Schruten | Batschkehlen (Bussardwalde) | Batschken (Bussardhorst) | Bühlen | Dörschkehmen (Derschau) | Eszeruppen | Jodeglienen (Moosheim) |
Jodszen (Ksp. Willuhnen) | Kailen | Kötschen (Köschen) | Kummehlupchen (Ebenfelde) | Kusmen (Kreuzhöhe) | Lengschen (Moorwiese) | Paplienen (Ksp. Willuhnen) | Paulicken |
Szieden (Schieden) | Uszalxnen (Kleinderschau) | Willuhnen | Gut Willuhnen


Stadt- und Landkreise im Regierungsbezirk Gumbinnen (Provinz Ostpreußen)

Stadtkreise: Insterburg | Memel | Tilsit

Landkreise:

Darkehmen (Angerapp) | Angerburg | Elchniederung | Goldap | Gumbinnen | Heydekrug | Insterburg | Memel | Pillkallen (Schloßberg) | Ragnit | Stallupönen (Ebenrode) | Tilsit | Oletzko (Treuburg)