Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/141

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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nahe gelegenen Dorfe untergebracht worden. Einige Tage nach unserer Ankunft in Moskau, wurde ihr ein Theil der vom Feuer verschont gebliebenen deutschen Vorstadt angewiesen, wohin wir uns denn auch begaben.

Unter den wenigen zurückgebliebenen Einwohnern zeichnete sich ein lutherischer Geistlicher als gebildeter Mann aus, der uns in mancher Beziehung nützliche Dienste leistete. Kaffe, Wein und Gemüße hatten wir im Überfluß, sogar Kartoffeln, ein wenigstens damals in Rußland seltenes Gewächs; dagegen wurde der Mangel an Fleisch fühlbar und die Fourage mußte auf drei bis vier Stunden weit geholt werden, wobei oft Scharmützel mit Kosaken und bewaffneten Bauern vorfielen. In dem nahe bei Moskau gelegenen Wildpark schoßen wir uns hin und wieder einen Braten.

Ein widriger durchdringender Brandgeruch lagerte über Moskau; tausende von Krähen erfüllten die Luft mit ihrem abscheulichen Geschrei und man konnte stundenlange Strecken in der Stadt zurücklegen, ohne auf etwas