Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/107

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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erwähnen, daß der Kaiser an diesem Tag zu weit entfernt gewesen sey, in den wichtigsten Momenten eine ungewöhnliche Unentschlossenheit, sich mit seinem Wort nicht als der große Feldherr der frühern Zeit gezeigt habe.*)[1] Jedenfalls dürfte aber in Erwägung zu ziehen seyn, daß die französische Armee unglaublich schnell zusammengeschmolzen war, und daß es für den Kaiser höchst wichtig seyn mußte, den Kern derselben zu erhalten. Daß er Moskau erreichen werde, unterlag wohl keinem Zweifel mehr, und dort hoffte er Frieden schließen zu können, wobei die Erhaltung einer imposanten Macht ein Haupterforderniß war.

Kutusow fühlte, daß seine Armee einem neuen Stoß nicht hätte widerstehen können. Jetzt war sie noch so, daß er in Ordnung abziehen konnte; er beschloß daher den Rückzug in der Nacht anzutreten. Den Befehl über die Arriere-Garde erhielt Platof, später Miloratowitsch.

Nach dem 18ten Bülletin hätten die Franzosen 10.000, die Rußen 40 bis 50000 Mann verloren. Diese Angabe ist aber


  1. *) Chambray 1ter Theil, Seite 316; Segür, 1ter Theil, Seite 420.