Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/067

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Vorwurf gemacht, mich dem Verderben haben weihen zu wollen, obgleich ich der einzige Adjutant in der Brigade war. –

Die Rußen hatten ihre schwer Verwundeten nicht alle mit fortnehmen können, und auch wir waren außer Stand uns ihrer anzunehmen, indem das ärztliche Personal mit unsern Verwundeten voll auf zu thun hatte. Die ganze Nacht hörten wir ihr Wimmern und Stöhnen und erst gegen Morgen konnten wir aus der eingetretenen Stille schließen, daß die Ärmsten ausgelitten hatten. – Obgleich ziemlich abgestumpft durch das vielfältige Elend, dessen Zeuge ich seit sieben Wochen gewesen war, blieb mir diese Nacht doch lange im Gedächtniß. –

__________


Mit dem ersten Schein der Morgenröthe traten wir unter die Waffen, überschritten den Bach und rückten ungehindert bis an den Quai vor, bis wohin uns die Häuser der Vorstadt die Aussicht auf den Fluß verbargen. Hier erblickten wir auf einmal vor uns die brennende Brücke und links die auf dem jenseitigen Ufer liegende Vorstadt. Ein