Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/047

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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Zwei Stunden vorwärts der Stadt bezogen wir ein Lager und marschirten am 29ten nach Falkowisky, den 30ten nach Krasinsky und den 31ten in das Lager von Liozna.

In diesen zwölf Tagen hatten wir, ohne Rasttag, 36 deutsche Meilen zurückgelegt. Die Gegend auf dem linken Ufer der Düna bis an die Ula hat viele Wälder und Moräste, in denen die Wege, oft nur Knüppeldämme, bei Regenwetter unbrauchbar werden. Jenseits der Ula wurden wir durch eine andere Plage, nemlich durch einen Staub belästigt, der oft die Gegenstände nur auf wenige Schritte erkennen ließ. Auf der großen Straße, nemlich einem breiten Sandweg, der meistens noch zwei durch Birkenalleen bezeichnete Nebenwege hatte, marschirte die Artillerie zwei Geschütze hoch, auf der einen Seite die Cavalerie, auf der anderen die Infanterie. In der brennensten Sonnenhitze führte nun der Marsch oft stundenlang durch Wälder, wo kein Lüftchen Erquickung verschaffte. Der quälendste Durst konnte selten genügend gestillt werden, denn traf man einen Brunnen, so war er von den Vorausmarschirenden ausgeleert oder verunreinigt,