Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug/038

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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach - Napoleons Russlandfeldzug
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Tagebuch 1812 Ernst von Baumbach.djvu
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einige Ordnung zu bringen. Wo bei den höhern Behörden Sinn und fester Wille hierzu war, da zeigten sich die Folgen des Übelstandes weniger schädlich, bei dem 3ten Armee-Corps aber, und namentlich bei uns, die wir erbärmliche, bei dem Ausmarsch aus den Schreibstuben genommene, Verpflegsbeamte hatten, denen alle Erfahrung mangelte, war solches nicht der Fall; wir erlitten daher auch nach Verhältniß mehr Verluste an Mannschaft, als andere Corps. Die Offiziere lebten, vom General abwärts, von der Industrie des Soldaten, es konnte daher auch nicht ausbleiben, daß bei Excessen oft durch die Finger gesehen wurde. Von den requirirten Lebensmitteln erhielten natürlich die höhern Offiziere das beste, und doch glaubte Mancher, daß ihm sein gebührender Antheil vorenthalten werde. Solches war der Fall bei dem General von Hügel, der in diesem Wahne seinen Unmuth auf andere Weise an mir auszulassen suchte. Er beschuldigte mich nemlich im Lager bei Maliaty einer Dienstnachläßigkeit, und verhängte, ohne weitere Untersuchung Arrest über mich – den einzigen während meiner Dienstzeit. – Mein Oberst, trostlos seinen Adjutanten nicht gebrauchen zu