Schweidnitz/Geschichte 1914-1918

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Schweidnitz als preußische Stadt (1741-1945)

Im Ersten Weltkrieg (August 1914 bis November 1918)

  • 1914
    • 31.7.: Verkündigung des 'Zustands drohender Kriegsgefahr'.
    • 2.8.: Erster Mobilmachungstag. Nach einer Woche sind schon etwa 3000 Freiwillige bei den Schweidnitzer Truppen eingetreten. Gerüchte gehen um von französischen Autos, die Gold nach Rußland bringen sollten. In Schweidnitz wird die Freiwillige Feuerwehr zusammengerufen; alle Chausseen werden bewacht, Autos werden angehalten und die Insassen überprüft, freilich ohne jeden Erfolg. Der Magistrat empfiehlt, die Türen zu den Dachböden zu verschließen.
    • 5.8. Bet- und Bittag. Gottesdienste in beiden christlichen Kirchen und der Synagoge. Gemeinsamer Feldgottesdienst des Militärs und der Zivilbevölkerung, geleitet von Archidiakon Peisker und dem kath. Divisionspfarrer Heinrich.
    • Gründung eines "Nationalen Frauendienstes" in Schweidnitz unter Leitung von Frau Kaewel und Frau Cassebaum, den Gattinnen des 1. bzw. 2. Bürgermeisters.
    • 30.8. Die ersten Verwundeten in Schweidnitz. Neben dem Garnisonlazarett (für Schwerverwundete) Hilfslazarette in der Braukommune, Volksgarten, Herberge zur Heimat, Loge, Stadt Breslau, Germania, ab Dezember auch Bethanien und St. Elisabeth.
    • Zu den ersten Gefallenen gehören Hauptmann Theodor v. Lucadou, Hauptmann Kurt v. Garnier und Fahnenjunker Walter Kaewel, Sohn des Oberbürgermeisters.
    • 3.9. Vorübergehend russische Gefangene in Schweidnitz.
    • 11.10. Bildung einer (zunächst freiwilligen) Jungwehr (ab 16 Jahre). Zunächst 90 Mann in drei Kompanien. Zweimal wöchentlich Dienst. Am 9.12. Besichtigung aller Jungwehren des Kreises durch Prinz Friedrich Wilhelm v. Preußen. Inzwischen umfaßt sie in der Stadt mehrere 100 Mitglieder in zwei sehr starken Kompanien.
    • Zu Weihnachten gibt es noch viele Angebote an Spielwaren. Besonders beliebt sind Lineolsoldaten Auch ein Christkindlmarkt findet wieder statt. Christbäume werden weniger verkauft. An Silvester ist erst um 2 Uhr Polizeistunde.
    • 25.12. stirbt in Berlin-Zehlendorf der frühere Schweidnitzer OB Heinrich Philipp.
  • 1915
    • Eröffnung des umgebauten Stadttheaters.
    • 15.1. Oberkaplan Dr. Adamietz spricht beim 2. Kriegsberichtsabend des Gewerbevereins im „Deutschen Haus“ etwa 2 1/2 Stunden über „Lehren aus den bisherigen Seekämpfen“ und schließt mit einem dreifachen Hurra auf den Kaiser.
    • 27.1. Zu Kaisers Geburtstag in beiden Kirchen festliche Gottesdienste, Feiern.
    • Februar: Das Hotel Thamm am Bahnhof (Besitzer Martin Müller) erhält mit Genehmigung des Siegers von Tannenberg den Namen „Hindenburghof“ (Es wurde 30 Jahre später, am 17.2.1945 sowjetische Bomben zerstört).
    • Klagen über zu wenig Siegesfreude bei den Schweidnitzern. Zu wenig Flaggenschmuck.
    • 8.3. Einführung von Brotkarten.
    • Glockenläuten, Unterrichtsausfall! (Anlaß die Winterschlacht in Masuren). Die Mahnung wird beherzigt, besonders von 'Jungdeutschland'.
    • Öfters Einquartierungen in Schulen.
    • 24.5. Die kath. Stadtschule (Rosenstraße) könnte ihr 200jähriges Bestehen feiern. Doch wird es wegen des Krieges nur eine schulinterne Gedenkfeier geben.
    • 1.4. Große öffentliche Feiern zu Bismarcks 100. Geburtstag.
    • 31.3.: Erstmals elektrische Beleuchtung in der Friedenskirche.
    • Ostern (4.4.) erstmals Kuchenbackverbot.
    • 15.4.: Das Seminar für Landwirte, das bei Kriegsausbruch geschlossen wurde, will vom 3.5.1915-Mitte März 1916 einen neuen Kurs durchführen, falls sich genügend Teilnehmer melden.
    • 25.4. Ein detaillierter Preisvergleich mit anderen niederschlesischen Städten ergibt, daß die Lebenshaltungskosten in Schweidnitz relativ teuer sind.
    • 1.7.: Oberkaplan Dr. Adamietz wird Strafanstaltspfarrer in Breslau.
    • 31.7.: Die Oberrealschule als militärberechtigte Lehranstalt anerkannt.
    • 1.8.: Dank- und Bittgottesdienste zum Jahrestag des Kriegbeginns.
    • 15.8. Warnung des Magistrats wegen überhöhter Preissteigerungen. Ankündigung von Höchstpreisen. Die Festsetzung von Höchstpreisen führt dazu, daß im September der Verkauf von Schweinefleisch von den Metzgern eingestellt wird, weil diese in keinem Verhältnis zu den Viehpreisen stehen.
    • 29.9. Feierliches Begräbnis mit allen militärischen Ehren für einen im Garnisonslazarett verstorbenen Russen. Ein Pope war eigens aus Neuhammer gekommen.
    • 1.10. Direktor Emil Schoder übernimmt die Leitung des Schweidnitzer Aron-Werke (für Eduard Doerr, seit 1.4.1899).
    • 2.10. Hindenburgfeier zum 68. Geburtstag.
    • 17.10. - 127.Stiftungsfest der Loge zur wahren Eintracht. Weil ihr Gebäude Lazarett ist, feiert man in der Herkules-Loge, Petersstr. 21. Die Loge hat 144 Mitglieder; 28 stehen im Heeresdienst. 2 sind gefallen, 6 erhielten das EK. - Meister vom Stuhl ist Gymnasialprofessor Dr. G. Bülow.
    • 22.10.: 500jähriges Hohenzollernjubiläum. Feiern in Schulen, danach schulfrei, Fahnen, Hohenzollernabend im 'Deutschen Haus'. Am Sonntag, 24.10., Festgottesdienste.
    • Nov.: Eine Bundesrats-VO setzt fett- und fleischlose Tage fest. - Schweinehöchstpreise durch Bundesrat. Ab 13.11. gibt es auch in Schweidnitz wieder Schweinefleisch. - Auch Höchstpreise für Kartoffeln (8 Pfg,/kg).
    • StVO-Wahlen (nach Dreiklassenwahlrecht) 23./24. und 28.11. Wahlboykott durch SPD. Geringe Wahlbeteiligung. Im Durchschnitt aller drei Klassen nur 15,9% (775 von 4.160).
    • 11.12.: Rektor Lukassowitz/Grottkau wird Rektor der kath. Knabenschule.
    • Ende 1915: Milchkarten
    • 30.12. Der Direktor des Landwirtschaftlichen Seminars, Dr. Mahrenholtz (seit 1911) †30.12.15.
    • 31.12. Ratsobersekratär Hermann Rauschel im Ruhestand. Nachfolger (seit 1.10. i.V.) Otto Lippe (†14.12.45 nach brutalen Mißhandlungen durch die polnische Miliz).
  • 1916
    • Februar: In der Langstr. 'Altbekleidungsstelle' für den Stadt- und Landkreis.
    • 13.2. Aufstellung eines Kriegswahrzeichens zur Nagelung (Stadtwappen auf zwei Säulen) unterhalb der Rathauskapelle. Der Erlös (bis Jahresende 16.000 Mk.) dient der Hinterbliebenenfürsorge. Gren.-Rgt. 10 hat auf dem Kasernenhof ein eigenes Wahrzeichen zur Nagelung. - Im September folgt die kath. Volksschule mit einem zu nagelndem Stahlhelm.
    • 21.4.: Seife gibt es nur noch bei Vorlage der Brotkarte.
    • 27.4. Die schon lange stillgelegte Leinenweberei J. Rosenthal meldet Konkurs an.
    • 30.4.: Die neu angeschaffte türkische Fahne weht wegen des Sieges bei Kut el Amara am Rathaus neben der Stadtfahne.
    • 1.5. Ringkonzert der Kapelle des Ersatzbataillons. Die Kapelle Altmann hat sich aufgelöst, da dieser seit 1915 eingezogen ist.
    • 10.5.: Zuckerkarte, 19. 6. Kartoffel- und Fleischkarte, 3.7. Speisefett und Butter-, August Eierkarte, 1.8. Kleider- und Seifenkarte, 14.8. Nährmittelkarten. Ab 29.9. Reichsfleischkarten. - Preissteigerungen. - Mitte des Jahres: Schweinezüchterei und -mästerei in der Gasanstalt, verbunden mit einer Kaninchenzucht. Ein Ziegenzüchterverein entstand.
    • 6.6. Schulfrei wegen der Seeschlacht am Skagerrak; es ist das 20. Mal wegen eines Sieges.
    • 1.7. Bundesratsverordnung beschränkt Verbrauch von Zeitungspapier.
    • 1.7: vorübergehende Aufstellung von zwei frz. Beutegeschützen am Denkmal Friedrichs II. (bis Anfang August 1917). Im September werden sie durch zwei belgische Geschütze mit drei Meter langen Rohren aus dem Depot Magdeburg ersetzt.
    • 3.7. Eröffnung einer 'Stadtküche für jedermann' in der Hohstr. 20.
    • 9.7. In Schweidnitz gibt es neun Lazarette.
    • 14.7. Beschlagnahme von Fahrradreifen und Radfahrverbot (für Ausnahmen Radkarte!)
    • 23.7.:Die Sozialdemokratie des Wahlkreises Schweidnitz mißbilligt die Ziele der Gruppe Liebknecht und steht zu der Erklärung vom 4.8.14 (Billigung der Kriegskredite) durch die Reichstagsfraktion.- Noch einmal - weniger überzeugend in der Reaktion des Publikums - Ende September.
    • 30.7.: Auf päpstliche Anordnung Friedensbittgottesdienst in den kath. Kirchen.
    • 26.8. Eröffmung der Turnhalle III (später Hindenburghalle). Plan und Ausführung Stadtbaurat Borst. Baubeginn Mai 1914.
    • 29.8.: Die 3. OHL (Hindenburg-Ludendorff) gebildet. Sie wird auch der entscheidende politische Faktor in Deutschland.
    • 2.9.: Sedanfeiern.
    • 7.9. In der StVO-Versammlung erstmals der Plan einer Siedlung am Bögendorfer Weg.
    • Mitte Sept.; Errichtung einer Goldankaufstelle.
    • 20./21.9. Heftige Hungerdemonstrationen, vor allem der Frauen, wegen fehlender Butter. Schnelle und harte Reaktionen des Kriegsgerichts, Verfahren laufend bis in den Dezember.
    • 4.10. Das Stadttheater eröffnet die Spielzeit unter neuer Leitung (Goswin Moosbauer) mit Walter Kollos 'vaterländischen Musikstück' 'Immer feste druff!'
    • 5.11.: Proklamation eines eigenen polnischen Staates durch die Monarchen des Deutsche Reiches und Österreich-Ungarns.
    • 12.11. Besichtigung der Jugendkompanien von Schweidnitz und Umgebung durch Prinz Friedrich Wilhelm v. Preußen auf dem Exerzierplatz. Im Oktober war in Schweidnitz eine zweite Jugendkompanie gebildet worden.
    • Im Sommer und Herbst Kartoffelmangel. Als Ersatz kauft die Stadt ab November große Mengen Kohlrüben.
    • 21.11.: Kaiser Franz Joseph I. (seit 1848) von Österreich und König von Ungarn stirbt. Nachfolger Karl I.
    • 2.12. Das Hotel "Zu den drei Löwen" (Wilhelmsplatz 4) heißt zukünftig "Hohenzollernhof".
    • 6.12. Fall Bukarests. Salut, Flaggen, Glockengeläut. Am 7. schulfrei nach Feiern.
    • 7.12.: Die älteste Schweidnitzer Bürgerin, Johanna Cohn, geb. Rachwalsky, stirbt 90jährig.
    • Eine Bundesrats-VO, gültig ab 15.12., verbietet Lichtreklamen, beschränkt Straßen-, Schaufenster- und Hausbeleuchtungen auf ein Minimum. Ladenschluß (außer bei Lebensmittelgeschäften) 19 Uhr, Polizeistunde (auch für Kinos, Theater) in der Regel 22 Uhr, höchstens 22.30 Uhr. (Vom Regierungspräsidenten nach mehreren Interventionen auf 23 Uhr verlängert. Theater-, Kino- u.a. Vorstellungen müssen aber bis 22.30 Uhr beendet sein)
    • 12.12.: Friedensangebot der Mittelmächte an den US-Präsidenten Woodrow Wilson. "Überall, auf den Straßen und in den Gasthäusern wird rege debattiert; überall gab es Erstaunen, Hoffnung, Zweifel, hochgradige Erregung".
  • 1917
    • 5.1.: Sammlung von Konservenbüchsen (schon 1916), Kaffeesatz (als Viehfutter), Zinndeckeln von Bierkrügen in Gasthäusern. Obstkernsammlung 1916 brachte 120.000 kg. (Zusatz zum Brotmehl!).
    • 1.3. Beschlagnahme von Gegenständen aus Aluminium.
    • 6.1.: Schweidnitz ohne Musikkapelle. Auch die Kapelle des Ersatzbataillons unter Feldwebel Kühn ist aufgelöst. In Zukunft kann das Theater Opern und Operetten nur noch mit Klavierbegleitung spielen.
    • 27.1.: der Geburtstag des Kaisers wird wieder aufwendiger gefeiert als in den Jahren 1915 und 1916.
    • 1.2.: Aufnahme des unbeschränkten U-Boot-Krieges (zum dritten Mal!). 3.2. Abbruch der diplomatischen Beziehungen durch die USA. Kriegserklärung am 6.4.17.
    • 4.3.: Eröffnung eines Soldatenheimes in der Bauhofstr. 5.
    • 12.3.: Das Thermometer klettert in Schweidnitz erstmals seit dem 6.1. ganztägig über 0°C. Ab 15.3. wieder kalt mit Schnee. Der erste warme Frühlingstag war der Palmsonntag (1.4.) mit 10-13°C.
    • 16.3.: Abdankung des Zaren Nikolaus II. von Rußland nach liberal/sozialdemokratischer Revolution. Die neue Regierung Kerenski setzt mit Unterstützung der Duma den Krieg fort. Damit zerschlagen sich zunächst alle deutschen Hoffnungen auf einen Separatfrieden. Die 3. OHL schickt Lenin als „Wunderwaffe“ nach Rußland.
    • 6.4.: Kriegseintritt der USA.
    • Von Karfreitag (6.4.) bis Ostersonntag (8.4.) neuer Kälteeinbruch und ein 36 Stunden währender Schneesturm mit gewaltigen nassen Schneemassen (bis 50 cm). Schweidnitz ist seit Ostersamstag früh ohne Strom (gerissene Leitungen, Kurzschlüsse).Telegraf und Telefon sind unterbrochen. In Oberweistritz erliegt am Ostersonntag in seinem Landhaus beim Schneeräumen der Schweidnitzer OB Bernhard Kaewel im Alter von nur 54 Jahren einem Herzschlag.
    • 7.4.: Die Osterbotschaft Kaiser Wilhelms II. verspricht Reformen (etwa des Preußischen Wahlrechts) halbherzig für die Zeit nach dem Krieg.
    • 13.5. Begründung der evangelischen Frauenhilfe. 517 Beitrittserklärungen. Erste Aufgaben: Schaffung eines Säuglingsheims, Handarbeitskurse.
    • 20.5.: Die Schweidnitzer, insbesondere die Jugendorganisationen, huldigen dem „Roten Kampfflieger“ Manfred Frh. v. Richthofen bei seinem Heimaturlaub. - Die Stadt überreicht ein etwa dreijähriges Eichbäumchen, das im Juni in der Kaiserpromenade am Eingang zum Moltkegrund eingepflanzt wird.
    • 21. 5.: Große Versammlung des Fortschrittsvereins Schweidnitz im überfüllten „Deutschen Haus“: „Nicht Eroberungs-, nicht Verzichtsfrieden“. Hoffnung auf Frieden noch vor Weihnachten. „Frieden auf Erden! Deutschland der Sieger!“.
    • Juni/Juli: Abnahme von Kirchenglocken. Die Pfarrkirche und die Friedenskirche verlieren je zwei, die Klosterkirche St. Joseph (Ursulinen) eine von zwei. Auch Orgelprospektpfeifen (Zierde!) aus Zinn abgegeben.
    • 22.6. Um Schuhwerk zu sparen, empfiehlt die Regierung besonders den Schülern das Barfußgehen. Am 15.7. ein Ehepaar beim Abendkonzert im Promenaden-Café im Sonntagsstaat, aber ohne Schuhe.
    • 25.6.: Einstimmige Wahl Franz Cassebaums zum Ersten Bürgermeister (ab 1902 2. Bürgermeister, Titel OB 1919, i.R. 1929. Gleichzeitig Ernennung zum Ehrenbürger. †1932 in Bad Sachsa).
    • 14.7. Entlassung des Reichskanzlers v. Bethmann Hollweg auf Drängen der OHL.
    • 19.7. Friedensresolution der Mehrheitsparteien des Reichstages (SPD, Z, Fortschrittl. Volkspartei) für Verständigungsfrieden ohne Annexionen. OHL, Konservative, Alldeutsche, Vaterlandspartei setzen weiter auf Siegfrieden mit territorialen Gewinnen.
    • 20.7.: Das EK I. für Sanitätsrat Dr. Ernst Meyer (Jude)
    • Ende Juli: Die in diesem Jahr gegründete Ortsgruppe Schweidnitz des 'Deutschen Luftflottenvereins' zählt 155 Mitglieder. 1. Vorsitzender Prof. Dr. Bülow, 1. Schriftführer Oberlehrer Dr. Seydel.
    • 28.7.: Die sozialdemokratische 'Schlesische Bergwacht' (Waldenburg) bis auf weiteres verboten.
    • 1.8.: Mahnung des Breslauer Fürsterzbischofs Adolf Kardinal Bertram (1914-1945) zum Anbruch des 4. Kriegsjahres, das Vaterland reichlich zu unterstützen und festes Vertrauen zu den Führern zu haben, die ehrliche Friedensbereitschaft zeigten. Niemand solle sich von „Unzufriedenen und Hetzern aufreizen lassen“, denn Auflehnung gegen den Staat sei Auflehnung gegen die Ordnung Gottes. - Am selben Tag Friedensnote von Papst Benedikt XV. (1914-22) an alle Kriegführenden mit der Aufforderung zu einem Verständigungsfrieden. (Bemühungen des Nuntius in München, Eugenio Pacelli /1939-1958 Papst Pius XII./).
    • 4.8.: Die Zentrumspartei im Wahlkreis Schweidnitz-Striegau distanziert sich entschieden von den Aktionen des Abgeordneten Matthias Erzberger (Rede gegen den U-Boot-Krieg 6.7., Bildung des „Interfraktionellen Ausschusses“, Friedensresolution 19.7.). Vorsitzender des Wahlkreiskomitees ist Pfarrer Hoffmann/Freiburg. Die programmatische Rede hält der Pfarrer von Strehlitz (seit 1911), Prof. Dr. Dr. Kurt Ziesché. Einstimmig angenommene Resolution: „In unerschütterlichem Vertrauen auf den Sieg der deutschen Waffen stellt sich die Zentrums-Partei des Wahlkreises Schweidnitz-Striegau auf den treu vaterländischen Stand punkt des Reichsausschusses der deutschen Zentrumspartei und der Breslauer Parteifreunde.“ - Die Aktionen Erzbergers werden zu dessen Privatsache erklärt.
    • 25.8. Die schlesische Zentrumspartei (Dr. Porsch) tritt der Entschließung des „Reichsausschusses der dt. Zentrumspartei“ bei und begrüßt die Friedensbemühungen des Papstes. Unterschiede zur Reichstagsresolution!
    • 4.8.: In Schweidnitz wirken drei Arbeitervertreter bei der Lebensmittelverteilung mit, und zwar bei der Ausgabe von Zusatzbrotkarten, die in die kommunale Zuständigkeit fällt.
    • 3.8.: Seit langem wieder eine Siegesfeier: die Besetzung von Czernowitz. Salut und Flaggen.- Kehrseite: die Schweidnitzer Lazarette sind alle wieder voll belegt.
    • 16.8.: 'Streikhetzer' aus Berlin verteilen Handzettel mit Streikaufrufen.
    • 28.8.: Beschlagnahme der gesamten Bett-, Haus- und Tischwäsche in den Gastwirtschaften. Anmeldung bis 1.10.1917.
    • 2.9. Sedanfeier vor dem Denkmal Friedrichs II.
    • 2.9.: Warnungen der „Zentralkommission der Gewerkschaften Deutschlands für Schlesien“ und der „Christlichen Gewerkschaften Schlesiens“ als Antwort auf aus der Schweiz kommende Aufrufe zu Unruhen und zum Generalstreik: „Die Organisationen der deutschen Arbeiter haben selbstverständlich mit solchen landesverräterischen Machenschaften nichts zu tun.“
    • 4.9. Flaggen wegen des Falls von Riga.
    • 14.9. Zahlreiche Feld- und Gartendiebstähle.
    • 24.9.: Gründung einer Ortsgruppe Schweidnitz der Deutschen Vaterlandspartei, „Partei über den Parteien“, in der „Goldenen Krone“. 1. Vorsitzender: Gutsbesitzer Roßdeutscher/Groß-Wierau., 2. Voritzender Geheimrat Dr. Scharff, Schriftführer Prof. Dr. Dentzer, Kassierer Rektor Lukas
    • 28.9. Verabschiedung von Dr. Worthmann als Leiter des Gymnasiums. 20.10. als Nachfolger gewählt Dr. Paul Gantzer (abgesetzt 1933)
    • 2.10.: Hindenburgs 70. Geburtstag. In den Schulen Feiern schon am Samstag, 29.9. Am Geburtstag selbst um 15.30 Festakt in der Hindenburgturnhalle. Allgemeine Beflaggung.
    • 31.10. Jubelfeiern zum 400jährigen Reformationsjubiläum auch in Schweidnitz.
    • 7.11.: In der 'Oktoberrevolution' siegen Lenins Bolschewiki in Rußland. Flucht Kerenskis.
    • 8.11.: Angebot eines sofortigen Friedens ohne Annektionen und Kontributionen.
    • 8.12.:Eintreffen des ersten Transports englischer kriegsgefangener Offiziere (etwa 100). Insgesamt sollen circa 1.000 im Gebäude des Arbeitshauses Sedanstraße untergebracht werden.
    • 15.Dezember: Waffenstillstand an der russischen Front, Beginn von Friedensverhandlungen am 22.12.
    • 16.12.: Süßigkeiten für Weihnachten sind unerschwinglich und fehlen fast ganz, Pfefferkuchen gibt es nicht.
    • 20.12. Herabsetzung der Fleischration auf 150 Gramm. - Weiße Weihnachten bei -6 bis -10°C. Schlitten- und Eisbahnen sind gut besucht.
  • 1918
    • 8.1.: Wilson verkündet seine 14 Punkte als Grundlage eines Friedensschlusses.
    • 19.1.: EK II. für Leopold Prager (Jude)
    • 27.1: Kaisers Geburtstag. Festgottesdienste, ev., kath. und jüdisch. Feiern in den Lazaretten, den Kasernen, Ringmusik. Feier für alle 15 Uhr Hindenburgturnhalle.
    • 29.1.: Manfred v. Richthofen landet mit seinem roten Flugzeug auf dem Kleinen Exerzierplatz.
    • Auch 1918 Sammlung aller Altstoffe: Bindfaden, Gummi, Flaschen, Knochen, Leder, Metall, Papier, Stoff, aber auch Wildfrüchte, Kaffeesatz und Obstkerne.
    • 5.2.: Einschränkung der Straßenbeleuchtung wegen Mangel an Brennern und Ersatzteilen. Gas wäre vorhanden.
    • 9.2.: Sonderfriede mit der Ukraine.
    • 10.2.: Trotzki erklärt, Rußland sehe einseitig den Kriegszustand als beendet an. Darauf am 18.2. Wiederaufnahme des deutschen Vormarsches, Besetzung der Ukraine mit Kiew, Livlands und Estlands mit Reval und Dorpat.
    • 21.2.: „Landesverräterische Goldaufkäufer“ zahlen für ein goldenes 20-Mark-Stück 60 Mark, in Kattowitz sogar 72,80 M.
    • 28.2.: Antisemitische Ausfälle des Sanitätsrats Dr. Hertzog in der StVO-Sitzung stoßen auf scharfen Wiederspruch.
    • 3.3.: Abschluß des Friedens von Brest-Litowsk, durch den Rußland alle seine Randgebiete verliert (Finnland, das Baltikum, Polen, die Ukraine). Am 5.3. ist in Schweidnitz schulfrei. „Dürftiger Flaggenschmuck“, aber „Hoffnung, daß nun der allgemeine Friede nicht mehr fern sein kann“. Hoffnung auch auf Lebensmittel aus der Ukraine.
    • 18.3. Lothar v. Richthofen bei Absturz schwer verletzt.
    • 19./20.3.: 24 kriegsgefangene englische Offiziere fliehen nachts durch einen unterirdischen Gang. Schon am 2. und 3.3. waren zwei Offiziere aus dem Lager Sedanstraße entflohen. Während die Teilnehmer der Massenflucht bis Anfang April alle wieder eingefangen werden, gelingt einem der beiden Einzelflüchtlinge, Captain William Loder-Symonds, die Heimkehr nach London, wo er vom britischen König empfangen wird. Er war seit 24.8.1914 in Gefangenschaft gewesen.
    • 21.3.: Ludendorffs große Entscheidungsschlacht im Westen beginnt. Meldung am 26.3.:'Paris aus 120 km Entfernung beschossen'. (Insgesamt 5 Offensiven bis 17. Juli).
    • Am 25.3. Flaggen und Viktoria-Schießen, schulfrei. Dankfeier in der Friedenskirche. Predigt Peisker über Römer 8, V.31: „Ist Gott für uns, wer mag dann wider uns sein?“ Fazit: England hat keine Hoffnung auf Sieg!
    • 6.4. Einrichtung der Bolkokaserne als Kriegsgefangenenlazarett.
    • 21.4.: Großer Mangel an Fleisch, Fett, Butter, Milch und Kartoffeln. Tabak „Marke Jägerlust“ = Buchenlaub gemischt mit wenig echtem Tabak. Daraus auch Zigarren. - Theater und Kinos überfüllt, aber lt. SZ (liberal) nur zur „Befriedigung des ausgearteten Geschmacks und der Vergnügungssucht eines eines gewissen Publikums“. Klassiker und moderne Stücke fehlen, stattdessen „leichte Operette und seichte Singspielkost“. Das Theater ist nicht mehr Bildungsstätte, hat aber dafür keine finanziellen Sorgen mehr.
    • 21.4.: Manfred v. Richthofen gefallen.
    • 5.5. Richthofen-Gedächtnisfeier des Luftflottenvereins in der Aula des Gymnasiums. 15.5. Feier im Kreise der Verwandten, für alle zugänglich. Rede von Lehrer Adolf Wasner.
    • 5.5.: Erste Erwähnung des Projekts eines Weistritz-Staubeckens bei Domanze/Mettkau zur Sicherung der Oderschiffahrt im Sommer. (Der Plan wurde endgültig erst nach der Vertreibung in den 50er Jahren durch die Polen vollendet, nachdem deutscherseits über 30 Jahre an seiner Verwirklichung gearbeitet worden war).
    • 7.5.: Friedensvertrag von Bukarest (mit Rumänien).
    • 11.5. In Schweidnitz wird ein zweites englisches Offizierslager im Arbeitshaus Fleischer-(Untere Wilhelmsstr.) geplant. Es wird am 4.6. mit 200 britischen Offizieren belegt.
    • 14.5.: Hauptversammlung des Nationalliberalen Vereins Schweidnitz. Rede von StR Dr. Dentzer über Vorzüge und Nachteile eine allgemeinen, gleichen Stimmrechts für den preußischen Landtag. Er und seine politischen Freunde träten dafür ein.
    • 30.5. (Fronleichnam) Prozession in der Pfarrkirche, am Sonntag, 2.6., um den Markt.
    • 31.5.: EK I für den Oberarzt und Bataillonsarzt in einem Jägerbataillon, Dr. Martin Adamkiewicz. (Jude).
    • 8.6. Weitere Herabsetzung der Kartoffelzuteilung um 500 g. Vom 10.-16.6. nur 2,5 kg. Als Ausgleich gibt es Kohlrübenschnitzel. - Brotmenge bleibt bei 2 kg, Fleisch 150 g. - Lebensmittelpreise auf dem Markt übersteigen weit die festgesetzten Höchstpreise.(Beispiel: 27.6. 500 g neue Kartoffeln am Ring 1 Mk. statt maximal 15 Pfennig,
    • 5.7.: Beschlagnahme der Türklinken und Fenstergriffe aus Messing und Bronze.
    • 6.7. Ermordung des deutschen Botschafters in Rußland, des Grafen Mirbach, durch russische Gegner Lenins (linke Sozialrevolutionäre).
    • 30.7. Ermordung des Feldmarschalls v. Eichhorn in Kiew.
    • 6.7.: Etwa 150 verwundete Franzosen, Engländer und Italiener kommen ins Kriegsgefangenenlazarett in der Bolkokaserne. Schon früher auch Portugiesen, Amerikaner, Araber, Schwarze aus Madagaskar.
    • 18.7.; Beginn der alliierten Gegenoffensive unter Marschall Foche.
    • 29.7.: Errichtung eines Arbeitsamtes in Schweidnitz (Leiter Zimmerling). Bisher: Allgemeiner Arbeitsnachweis.
    • 8.8.:Der 'Schwarze Tag' des deutschen Heeres. Nach tiefen Einbrüchen der Engländer bei Amiens geht die Front nur noch zurück.
    • Ab 19.8. gibt es im Turnus nach jeweils einer fleischlosen Woche zwei mit Zuteilungen. Wöchentliche Rationen im August: Fleisch 100g, Brot 2000g, Butter 50g.
    • 18.8. Artikel gegen die 'Streikhetze' im Waldenburger Kohlerevier, die auf 'Machenschaften unorganisierter Kreise' zurückgehe.
    • 20.8. Aufruf zur Errichtung eines Denkmals für Manfred v. Richthofen. Bis 12.9. Spenden von 4.457.- Mk.
    • Ab 20.8. Zirkus Xaver Brumbach auf dem Schützenplatz. Die liberale Zeitung kritisiert als würdelos, daß auf den Plakaten auch die englische Sprache verwendet wird. („Gordon Brothers“ u.ä.). In Freiburg verboten!
    • 22.8. Festnahme einer Anzahl von Einwohnern und Zigeunern wegen angeblichen Landesverrats.
    • 1.9. 50 Jahre Främbs & Freudenberg. Hat damals etwa 400 Beschäftigte.
    • 2.9. Sedanfeiern in der Schule, anschließedn schulfrei oder Ausflüge.
    • 7.9. Die 1916 eingerichtete Gold- und Silberankaufsstelle schließt wie überall im Reich. Bilanz: Ankauf von Gold (2.777 Einlieferungen) 71.155,76 M., Silber (57 Einlieferungen) 1 476,10 M., zusammen 72.632,06 M.
    • 9.9. Senkung der Brotration auf 1750g wöchentlich, ab 1.10. Zumischung von 10% Kartoffeln.
    • 14.9. Absendung einer öster.-ung. Note mit Einladung zu Friedensgesprächen (gegen deutschen Widerstand).
    • 12.9. Stadtverordnete genehmigen freie Schulstellen für türkische Kinder.
    • 20. 9: über 100 Erkrankte und 5 Tote durch Pferdefleischvergiftung.
    • 21.9. Vaterländischer Abend in der Hindenburgturnhalle.
    • 29.9. Die 3. OHL (Hindenburg/Ludendorff) fordert sofortiges Waffenstillstandsangebot an die Entente und Verfassungsreform.
    • 30.9. Bulgarien schließt Waffenstillstand. SZ 3.10. "Der bulgarische Verrat".
    • Oktober: Grippe grassiert auch in Schweidnitz. Vom 5.-11.10. bei der AOK 64 Krankmeldungen, daraus 4 Todesfälle- 13.10. Bei Främbs & Freudenberg 100 Erkrankte; innerhalb von zwei Tagen 14 Tote. Am 4.10. 300 Krankmeldungen bei der AOK. Alle Schulen sind seit 16.10. geschlossen (bis 5.11.), ebenso die Volksbibliothek. - Allein am 20.10. 5 Beerdigungen auf dem Friedenskirchhof. - 24.10. Bereits über 100 Tote.
    • 3.10. Der neue Reichskanzler Prinz Max v. Baden bildet ein Kabinett mit Ministern aus den Mehrheitsparteien (Übergang zum Parlamentarismus)
    • 5.10. Gautagung der schlesischen 'Wandervögel' in Schweidnitz.
    • 16.10. Tod von Stadtpfarrer Paul Jende (59).
    • 26.10. Entlassung Ludendorffs (Nachfolger Groener).
    • Ende Oktober beginnt die Auflösung der Donaumonarchie. Sonderfriedensangebot am 27.10.; Waffenstillstand am 3.11. Die Türkei schließt am 30.10. Waffenstillstand.
    • 28.10. Verfassungsänderung: Parlamentarisierung der deutschen Reichsverfassung. - Beginn der Flottenmeuterei
    • 4.11. Revolution in Kiel.
    • 31.10. StVO-Sitzung. Einrichtung eines 'Einigungsamtes' für Mietangelegenheiten (Anfänge eines Wohnungsamts). Ausgabe von städtischem Notgeld im Wert von 212.500.- Mk.
    • 3.11. Große öffentliche 'vaterländische Kundgebung' des Stadt- und Landkreises Schweidnitz in der Hindenburgturnhalle mit etwa 1.000 Teilnehmern, 'meist nur aus den mittleren und oberen Schichten der Bevölkerung'. Durchhalteparolen. Rektor Lukassowitz (kath. Knabenschule: "Wir wollen Frieden, aber notfalls muß es zu einer Volkserhebung kommen wie 1813".- Der Bolschewismus würde die deutsche Kultur vernichten.. Ergebenheitstelegramm an Reichskanzler und Hindenburg: "... erwarten, daß die Reichsleitung keinen Frieden abschließt, der unvereinbar ist mit der Ehre, Freiheit und wirtschaftlichen Unabhängigkeit des deutschen Volkes". Die Versammlung dauerte etwa 45 Minuten und endete mit dem Deutschlandlied. - Ergebnis ist eine 1 1/2-spaltige Anzeige, fast eine halbe Seite hoch: "... Sollte jedoch der Übermut und die Rachgier unserer Feinde uns zum letzten Entscheidungskampf zwingen, dann werden wir alle einmütig und geschlossen bis zum letzten Mann aufstehen und Gut und Blut für die Ehre und Freiheit unseres Vaterlandes opfern." - Unterzeichner waren der Fortschrittsverein Schweidnitz, die Freikonservative Vereinigung Schweidnitz, der Konservative Verein für den Wahlkreis Schweidnitz-Striegau, der Nationalliberale Wahlkreisverband S.-Striegau, Zentrumswahlkreisverein S.-Striegau, Hirsch-Dunckersche Gewerkvereine, Kath. Arbeiter- u. Gesellenverein, Evangelischer Arbeiter-, Gesellen- und Meisterverein, Caritas-Verband, Vaterländischer Frauenverein, Nationaler Frauendienst, Nationale Frauenhilfe. Kreiskriegerverband, Militär-, Kameraden-, Garde- und Marine-Verein. Männer-Turnverein und Turngemeinde Schweidnitz. Alldeutscher Verband. Vaterlandspartei. Kolonial-, Flotten- und Luftflotten-Verein. Verein für das Deutschtum im Ausland. Gewerbeverein. Innungsausschuß. Beamtenverband für S. Stadt- und Landkreis. Bürgervereine Oberstadt und Niederstadt. Bund der Landwirte. Eisenbahnerverein Schweidnitz, Eisenbahnerverein Königszelt. - Es fehlen nur die sozialistischen Parteien und Gewerkschaften.
    • 7.11. Die Lazarette in Schweidnitz sind erweitert und vermehrt worden. In 14 Abteilungen stehen nun 2.040 Betten zur Verfügung. Beerdigungen gehen in Zukunft nicht mehr vom Hauptlazarett Sedanstraße aus, sondern erfolgen direkt am Garnisonsfriedhof, wo eine Begräbnishalle gebaut werden soll.
    • 7.11. Menschenauflauf vor dem Offiziersgefangenenlager Fleischerstraße. Engländer werfen Esswaren hinunter.
    • 7./8.11. Bayern wird Republik, Flucht des Königs.
    • 8.-11.11. Deutsche Waffenstillstandsverhandlungen.
    • 9.11. Abdankung Kaiser Wilhelms II. in Spa und Flucht nach Holland (10.11.), Thronverzicht des Kronprinzen, Rücktritt des Reichskanzlers und Übergabe des Amtes an Friedrich Ebert (SPD). Ausrufung der Deutschen Republik durch Philipp Scheidemann (SPD). In der Folge Abdankung aller deutschen Fürsten.
    • Am Abend des 8.11. Unruhen in Schweidnitz. Ein Demonstrationszug aus Soldaten, gefolgt von Frauen und Halbwüchsigen, befreit die Gefangenen im Militärarresthaus (Untere Bolkostraße). Eine Militärstreife jagt die Meuterer auseinander. Dabei wird einer der Ruhestörer niedergeschossen.