Schweidnitz/Geschichte 1871-1914

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Schweidnitz als preußische Stadt (1741 – 1914)

1741 bis 1871

 

1871 bis 1914 – Friedensjahre

1871 – 1880

1871 Kämmerer Emerich tritt in den Ruhestand.
Nachfolger wird der Kgl. Gerichtsassessor Rudolph Thiele, der wieder die Funktion eines Syndikus übernimmt, die seit 1866 aufgeteilt war. (Bis 1874)
Helmuth von Moltke wird Ehrenbürger.
01.04. – Stadtbaurat Dittrich geht in derselben Funktion nach Magdeburg.
18.06. – Großes Friedensfest
09.07. – Feierliche Begrüßung der heimkehrenden vier Batterien der 2. Fußabteilung des Schles. Feldartillerieregiments Nr. 6
16./18.07. – 8. Schlesischer Gewerbetag in Schweidnitz
04.11. – Empfang des neu einrückenden Füsilierregiments Nr. 38 unter Oberst v. Schmeling. Das Regiment bleibt bis 1890/91.
1872 15.05. – Einweihung des evangelischen, aber allen Konfessionen offenen Krankenhauses „Bethania“, das bald Kreiskrankenhaus wird.
Hugo Roithner gründet eine „Turngeräte-, Sportartikel- und Spielwarenfabrik“.
Herbst: Durch Niederlegung der Kasematten vor dem Ausgang der Kupferschmiedestraße wird ein Zugang zum Bahnhof geschaffen.
1873 06.02. – Baurat Heydrich (Halberstadt) als Nachfolger Dittrichs als Stadtbaurat eingeführt.
Gründung der Ofenfabrik von August Hanke, seit 1895 im Eigentum von P. Mertin und E. Tschersich.
1874 Baubeginn des Schulhauses für eine Mädchenschule auf dem Sedanplatz
Mai – Neue Weistritzbrücke für den Weg nach Weizenrodau und Kletschkau (Styriusbrücke)
1875 Einführung der Reichswährung nach Mark und Pfennig.
01.07. – Bau eines Belvederes in der Ziegelflesche (Riebelshöhe) beschlossen
04. bis 11.09. – Starke Einquartierungen wegen des Kaisermanövers.
10.09. – Bei Bunzelwitz Parade vor Kaiser Wilhelm I., der am 15.09. eine städtische Deputation auf dem Bahnhof empfängt.
1876 01.07. – Rücktritt von Syndikus und Kämmerer Melde.
01.12. – Kgl. Kreisrichter Heinrich Philipp aus Kempen (Posen)
Der Bau der Oberen Wilhelmstraße begonnen
Große Schäden durch Hochwasser
Fertigstellung der städtischen Turnhalle, des Wasserhebewerks und des Wasserturms.
1877 14.06. – Pfarrer Simon im „Kulturkampf“ bis 14.02.1878 in Frankenstein inhaftiert.
Sein Urteil 1878: „Zur Zeit ist mir keine zweite Stadt des Deutschen Reiches bekannt, in welcher die Culturkampfs-Gesetze so rücksichtslos gehandhabt worden wären wie in Schweidnitz“.
26.08. – Einweihung des Synagogenneubaus am Sedanplatz
01.10. – Die Klosterschule der Ursulinen wird auf Anordnung des Kultusministeriums geschlossen, das Kloster aufgelöst, die Nonnen vertrieben (bis 1887).
15.10. – Infolgedessen muss im Gebäude am Sedanplatz eine städtische sechsklassige katholische Mädchenschule eingerichtet werden, die vom Rektor der kath. Knabenschule mitgeleitet wird.
Die evangelische Höhere Töchterschule wird in eine Simultananstalt umgewandelt.
Auch die Hedwigsschwestern müssen Schweidnitz verlassen (bis 1890).
1878 04.03. – Zum Landgerichtsbezirk Schweidnitz gehören die Kreise Schweidnitz, Striegau, Reichenbach, Waldenburg und Nimptsch.
15./16.06. – 9. Feuerwehrtag der Provinzen Posen und Schlesien
1879 01.09. – Kaufmann Louis Schuftan gründet den Turnverein „Vorwärts“.
Oskar Goldmann eröffnet sein Kolonialwarengeschäft.
07.09. – Eröffnung einer Königlichen Präparandie im ehemaligen Ursulinenkloster
01.10. – Auflösung der Gewerbeschule
1880 Aus einer Stiftung der Firma J.G. Scheder Sohn von 1.500 M, anlässlich ihres 100jährigen Bestehens 1873, wird am Anfang der Kaiserpromenade ein Springbrunnen angelegt.

1881 – 1890

1881 Erstmals wieder Erlaubnis für eine Fronleichnamsprozession durch die Stadt.
Der Magistrat beginnt mit der Kanalisation der Stadt, trotz Bedenken der Bürgerschaft wegen der Kosten.
Baubeginn eines neuen Gefängnisses mit 156 Zellen
1882 Januar – Das neue Gefängnis ist bezugsfertig.
Der Pfarrer der Katholischen Gemeinde, Simon, wird von Kaiser Wilhelm I. in Breslau zum Tee eingeladen.
22.03. – Grundsteinlegung für ein Gebäude der „Loge zur wahren Eintracht“ an der Weilhelm- /Ecke Kroischstraße
27.06. – Grundsteinlegung eines Gebäudes für die 1879 vom Vaterländischen Frauenverein gegründete „Kaiserin-Augusta-Waisenstiftung“
01.06. Richard Max Krause gründet auf der Freiburger Straße eine Terrakotta-, Majolika- Fayence- und Steingutfabrik, die Weltruf erlangt.
Als dritte Apotheke wird die „Grundhofapotheke“ am Niedertorplatz genehmigt.
1883 Fürstbischof Rudolf Herzog zur Firmung in Schweidnitz
Lutherfeier anlässlich des 400. Geburtstages des Reformators
Großes Hochwasser der Weistritz
1884 Einweihung eines eigenen Gebäudes für die Kleinkinderbewahranstalt des Vaterländischen Frauenvereins auf der Moltkestraße
In Schweidnitz zählt man 51 Vereine!
1885 Baurat Heydrich scheidet aus dem Magistrat aus.
01.04. – Nachfolger wird Kreisbaumeister Georg Sonnabend aus Preußisch Holland/Ostpreußen.
1886 Erweiterung des Judenfriedhofes und Bau einer Leichenhalle
Juli: Bolkofest zum (sagenhaften) 600jährigen Jubiläum der Schützengilde
1887 100jähriges Jubiläum der Firma Sölter & Starke
1888 01.07. – Rudolf Thiele (bisher Bürgermeister von Zeitz) wird als Nachfolger von Gustav Ludwig Glubrecht Erster Bürgermeister von Schweidnitz (OB 1896, †1902).
Die Ursulinen kehren nach Schweidnitz zurück.
Deshalb müssen für die in das Klostergebäude eingezogenen Institutionen, die Kgl. Präparandie und die Landwirtschaftliche Winterschule, neue Gebäude errichtet werden.
Eröffnung des neuen Katholischen Friedhofs auf dem Neumühlwerk
1889 Juli – 254. Schlesischer Gewerbetag in Schweidnitz
August – Anlage eines Springbrunnens auf dem Margaretenplatz
Carl Caspari scheidet nach über 25 Jahren aus dem Magistrat aus. Besonders wertvoll waren seine Sichtung und Ordnung des Stadtarchivs, sowie die Leitung der städtischen Bibliothek.
Schon früher war sein Ölporträt im Bibliothekszimmer aufgehängt worden.
13.06. – Carl Caspari wird er zum Ehrenbürger ernannt.
Dezember – Carl Caspari stirbt in Schweidnitz.
1890 Stadtbaurat Georg Sonntag geht nach Stargard.
06.03. – Für ihn wird der frühere Stadtingenieur Rudolf Schramm aus Plauen eingeführt.
Rückkehr der Hedwigschwestern
Das Füsilierbataillon des Grenadier-Regiments König Friedrich Wilhelm II (1. Schlesisches) Nr. 10 wird von Freiburg nach Schweidnitz verlegt.
Gründung eines katholischen und eines evangelischen Arbeitervereins
Gründung des Zweigvereins Schweidnitz-Reichenbach des „Evangelischen Bundes“
01.05. – Erstmalige sozialdemokratische Demonstration zum „Tag der Arbeit“ durch Arbeitsruhe in Schweidnitzer Betrieben
Anlässlich des Besuches von Kaiser Wilhelm II. bei Helmuth v. Moltke wird in Kreisau eine Bahnhaltestelle eingerichtet.

1891 – 1910

1891 Fürstbischof Georg Kopp firmt in Schweidnitz.
Einweihung des Elisabethkrankenhauses der Grauen Schwestern im späteren Georgshaus
24.04. – Generalfeldmarschall Fürst Helmuth von Moltke stirbt in Berlin. Er wird im Mausoleum in Kreisau beigesetzt.
01.12. – Eröffnung des städtischen Schlachthofs
Völlige Umgestaltung des 1869/70 angelegten Wilhelmsplatzes
Einweihung des evangelischen Gemeindehauses „Herberge zur Heimat“
1892 Industrie- und Gewerbeausstellung bei der Riebelshöhe und auf dem angrenzenden Kleinen Exerzierplatz (später: Grenadierkasernen)
1893 Ein katholischer Lehrerverein spaltet sich ab.
Beginn eines Schweidnitzer Fernsprechnetzes
6. Gauturnfest des Zobtengaues in Schweidnitz
1894 Generalversammlung des Schlesischen Forstvereins (52. Schles. Forsttag in Schweidnitz)
– Gründung eines Akademischen Ferienvereins
– Gründung eines Bezirks Schweidnitz (Schweidnitz, Striegau, Reichenbach, Waldenburg, Landeshut, Nimptsch) im Gau Breslau (24) des Deutschen Radfahrerbundes.
1895 Eröffnung einer Volksbibliothek mit 5000 Bänden
1896 18. Provinzial-Feuerwehrverbandstag
1897 Tod von Pfarrer Simon in Wien.
Nachfolger:
– Florian Hoheisel (1898-1908)
– Paul Jende (1908-1918)
Stadtrat Albert Schmidt wird Ehrenbürger (seit Januar 1862 Stadtverordneter, ab Januar 1872 Stadtrat, 31.03.1902 Rücktritt).
Eröffnung einer Reichsbanknebenstelle
An der Vorwerkstraße entsteht ein Zweigwerk der Berliner „Aronwerke“, in dem zunächst Elektrizitätszähler produziert werden.
Nach 1933 umbenannt in „Heliowattwerke“.
Völlige Umgestaltung des Platzes am Schederspringbrunnen (Eingang zur Kaiserpromenade)
1898 15.08. – mit Eröffnung der Strecke Schweidnitz-Ströbel wird eine direkte Bahnverbindung nach Breslau geschaffen.
Pfr. Florian Hoheisel wird als Nachfolger von Pfarrer Simon eingeführt († 1908)
09.01. – Friedrich Sölter wird Ehrenbürger (&dgger; 1. Juni 1898)
28.08. – Einweihung eines acht Meter hohen Obelisken aus Bunzlauer Sandstein auf dem Kaiserplatz (in der Kaiserpromenade) durch Bildhauer Schirmer zum Gedenken an Kaiser Wilhelm I. und Kaiser Friedrich III., umfriedet mit eisernem Gitter. Kosten 2.885 Mk 34 Pf. vom Promenadenverschönerungsverein aus freiwilligen Beiträgen bestritten. (beseitigt im November 1941).
Eine Unterführung wird beim Bahnübergang Waldenburger Straße gebaut.
Der 17. Schlesische Provinzialschützentag in Schweidnitz (10.–13. Juli)
In der Stichwahl zum Reichstag am 24.06. siegt im Wahlkreis Schweidnitz-Striegau Freiherr v. Richthofen/Kohlhöhe (kons.) mit 13.251 Stimmen über Feldmann (SPD) mit 9.802 Stimmen.
Seit Oktober ist Schweidnitz Garnison des Grenadierregiments König Friedrich Wilhelm II. (1. Schles.) Nr. 10.
Das Regiment bezieht die neu erbaute Kaserne an der Waldenburger/Grenadierstraße.
1899 01.04. – Schweidnitz wird kreisfreie Stadt, nachdem die Einwohnerzahl von 25.000 Zivilisten überschritten wurde. Grundlage war eine außerordentliche Volkszählung am 23.11.1898.
Danach gab es 28.048 dauernd in Schweidnitz wohnende Personen, davon 2.418 aktives, servisberechtigtes Militär, also eine Zivilbevölkerung von 25.630.
01.10. – Das neugebildete 2. Schlesische Feldartillerie-Regiment Nr. 42 bezieht das neu errichtete Kasernement an der Bolkohöhe („Bolkokaserne“).
29.10. – Feier der Enthüllung des Moltke-Denkmals von Bildhauer Ernst Seger vor der Garnisonkirche.
1900 Gründung eines Marinevereins
07.10. – Feier der Enthüllung eines Denkmals für den Dichter Max Heinzel.
1901 Herstellung einer zweiten Turnhalle (Wasserstraße)
1902 05.02. – OB Thiele †. (seit 1888). Nachfolger Philipp.
01.04. – Begründet durch die Kreisfreiheit erhält der Magistrat ein weiteres besoldetes Mitglied, dafür ein unbesoldetes weniger. (Schmidt scheidet aus!).
Neu berufen wird Gerichtsassessor Erich Rodig (seit Juni 1901 beim Magistrat Görlitz).
20.04. – Eine Gewerbliche Fortbildungsschule (mit Schulzwang) eröffnet mit ca. 270 Schülern.
03.05. – Als Erster Bürgermeister wird Thiele's Nachfolger Philipp eingeführt (1906 Oberbürgermeister, 1907 im Ruhestand).
16.10. – Bernhard Cassebaum (Nordhausen) wird Zweiter Bürgermeister.
1903 12.10. – Einweihung der ev. Mädchenschule an der Grabenstraße (später „Pestalozzischule“).
12.10. – Die katholische Mädchenschule, die zum Teil im Ursulinenkloster und zum Teil im kath. Knabenschulgebäude untergebracht war, bezieht das Gebäude am Sedanplatz.
1904 Fritz Drohla wird neuer Kantor an der Friedenskirche
01.02. – Der besoldete Stadtrat Erich Rodig scheidet aus; er wird 2. Bürgermeister von Forst.
Für ihn kommt Gerichtsassessor Dr. jur. Friedrich Bothe, bisher juristischer Hilfsarbeiter beim Magistrat Breslau.
10.04. – Enthüllung des Bismarckdenkmals vor dem Reichsbankgebäude
01.10. – Eröffnung der Weistritztalbahn nach Charlottenbrunn
1905 Der neue Bahnhof Oberstadt ist fertig.
Am Fuße der Riebelshöhe wird ein Springbrunnen angelegt.
1906 Eröffnung eines Licht- und Luftbades
08.09. – Kaiser Wilhelm II. zu Besuch in der Stadt.
Nach der Einweihung eines Denkmals auf dem Pfaffenberg bei Bunzelwitz besucht er die Friedenskirche
Unter Stabführung von Kantor Fritz Drohla gründet sich ein Musikverein.
Eröffnung des „Vergnügungsetablissements zum Volksgarten“
1907 Die städtischen Körperschaften beschließen die Gründung einer städtischen Realschule.
Bernhard Kaewel wird Oberbürgermeister von Schweidnitz (bis † 1917).
Ein von Bildhauer Kassner gefertigtes und gestiftetes Sandsteinrelief Moltkes wird im Moltkegrund angebracht.
41. Schlesischer Gewerbetag
Einweihung der Kesselstiftung
Seit Dezember elektrische Beleuchtung für einige Gasthäuser und Geschäfte aus dem neuen städtischen E-Werk.
1908 Feierliches Jubiläum des vor 200 Jahren gegründeten Gymnasiums.
01.10. – Stadtrat Bothe scheidet aus und wechselt in den Staatsdienst.
Stadtpfarrer und MdL Florian Hoheisel stirbt. Ihm folgt Pfarrer Paul Jende aus Potsdam (bis 1918).
Hundertjahrfeier des Grenadierregiments König Friedrich Wilhelm II. (1. Schles.) Nr. 10
29.11. – Auf dem Ring wird das Denkmal für König Friedrich den Großen feierlich enthüllt.
Das Standbild entwarf der Berliner Bildhauer Joseph Uphues, den Bronzeguss führte Gladenbecks Bronzegießerei, Inhaber Walter und Paul Gladenbeck“ in Friedrichshagen bei Berlin aus.
1909 18.02. – Für Stadtrat Bothe wählte die StVO-Versammlung Gerichtsassessor Paul Goedecke aus Neumünster zum Stadtrat (bis 21.4.1910).
Großer Festakt aus Anlass des 100jährigen Jubiläums der ersten Stadtverordnetenversammlung nach der Stein'schen Städteordnung
Einweihung der renovierten Katholischen Pfarrkirche.
Weihe eines Erholungsheims für die Ursulinen in Ober Weistritz
Erste Pläne für den Bau einer Weistritztalsperre
Herbst – Der von zwei Herren aus Striegau gestiftete „Güntherstein“ zum Gedenken an den Dichter Johann Christian Günther wird im tiefen Wege der Hauptpromenade am Fuße der Bismarckhöhe (Moltkegrund) errichtet.
1910 01.01. – Kreisschulinspektor Zimmermann übernimmt die Geschäfte der Schweidnitzer Kreisschulinspektion.
05.02. – Erweiterung der Industrie- und Handelskammer.
Konstituierung der um die Kreise Glatz, Habelschwerdt, Neurode, Frankenstein und Münsterberg erweiterten Schweidnitzer Kammer.
01.04. – Die 1907 von den städtischen Körperschaften beschlossene städtische Realschule beginnt in vier Klassen und drei Vorschulklassen mit fast 400 Schülern im Knabenhaus des Kesselstifts.
Zum Leiter wählte der Magistrat Oberlehrer Dr. Georg Reichel vom Realgymnasium zum Hl. Geist in Breslau.
Aus der Realschule erwuchs die Oberrealschule (Erstes Abitur 1915).
12.06. – Der MTV (Männerturnverein) feiert sein 50jähriges Jubiläum.
Am Vorabend Fackelzug, am Festtag ein Wett- und Schauturnen. Beteiligung der Vereine des Zobtengaues, der Breslauer Turnvereine und zahlreicher deutscher Turnvereine aus Österreich.
– Bericht in 408/14.6. Sonntag vormittag Wetturnen, nachmittag Festzug zum Rathaus.
Ansprache Kaewels endet mit „Gut Heil!“ auf den Deutschen Kaiser und den Kaiser von Österreich.
An beide auch Huldigungstelegramme (Antworten wörtlich!).
Auf dem Festplatz sprachen nach Festrede von Turnlehrer Schirrmann Sanitätsrat Dr. Toeplitz/Breslau als Vertreter des 2. deutschen Turnkreises und Vertreter anderer Vereine Glückwünsche aus.
01.07. – Eine größere Abordnung der deutsch-amerikanischen Kriegervereine besucht auf ihrer Deutschlandfahrt auch Schweidnitz.
Kranzniederlegung am Grabe Moltkes in Kreisau. In Schweidnitz werden zu Ehren der Gäste von den hiesigen Kriegervereinen verschiedene Festlichkeiten veranstaltet.
Bericht über Kranzniederlegung in 456/Sa. 2.7. Lorbeerkranz mit weißen Atlasschleifen „Amerikas deutsche Kameraden. In unvergänglicher Liebe und Treue. 1910“
11.07 – Auf Anregung der hiesigen Mittelstandsvereinigung soll hier eine neue Zeitung unter dem Namen „Mittelschlesischer Volksfreund“ ins Leben gerufen werden. Sie soll wöchentlich sechsmal erscheinen.
01.09. – Stadtrat Paul Goedecke scheidet aus, er wird Zweiter Bürgermeister von Brieg.
29.09. – Wahl von Gerichtsassessor Dr. Karl Peikert (Liegnitz)
Vorwerksbesitzer Scharf eröffnete am Niedertorplatz und auf dem Wilhelmsplatz Milchausschankhäuschen auf städtischem Grund.

ab 1911

  • 1911
    • Einweihung des Landwirtschaftlichen Seminars auf der Glubrechtstraße
    • Gewerbe- und Industrieausstellung auf dem späteren Hindenburg-sportplatz.
    • Bolkofest
    • Schweidnitzer Flugtage
    • Schweidnitzer Heimatfest
    • Beginn des Baus der Weistritztalsperre
    • Baubeginn für die Jaehnerschen Anstalten an der Feldstraße, Weiterbau des Kgl. Lehrerseminars Waldenburger/Studtstr.
    • Der Ausbau der Strecke Kamenz-Königszelt ist so weit fortgeschritten. dass das zweite Gleis seit September 1911 auf der ganzen Strecke in Betrieb ist.
  • 1912
    • 24.1. Militärische Feiern zum 200. Geburtstag Friedrichs des Großen. Mittags große patriotische Gedenkfeier vor dem Denkmals Friedrich II. Am Abend im Stadttheater Festvorstellung.
    • Bei der Reichstagswahl (Stichwahl am 25.1.) siegt erstmals die SPD (Redakteur Feldmann: 13.161 Stimmen) knapp über die Konservativen (v. Richthofen/Damsdorf: 12.644 Stimmen)
    • 18.-20.2.12 28. Verbandstag des „Bundes deutscher Dachdeckerinnungen“ in Schweidnitz mit Fachausstellung. Die Schweidnitzer Innung feiert gleichzeitig ihr 25jähriges Bestehen
    • 24.2. Erneut Großfeuer in den Bartschen Lederwerken, Kletschkauer Str. Der im Dezember 1910 niedergebrannte Gebäudekomplex sollte erst im Frühjahr 1912 aufgebaut werden
    • In der StVO-Sitzung vom 29.2. wurde der Etat mit 1.920.000 M in Einnahmen und Ausgaben gebilligt
    • Versetzung des Max-Heinzel-Denkmals vom bisherigen Standort nach einem der neuen Schmuckplätze an der Bahnlinie in der Kaiserpromenade.
    • Seit 1.4. sind treten in Preußen staatliche Eichämter an die Stelle der kommunalen. Zur Eichinspektion Schlesien gehören 18 Eichämter, u.a. Schweidnitz (für die Kreise Schweidnitz-Stadt, Schweidnitz-Land, Reichenbach und Striegau)
    • 28.-30.5. - 38. Hauptversammlung des Schlesischen Philologenvereins in Schweidnitz.
    • Am Seminar für Landwirte fand am 24./25.6. die erste Abschlussprüfung vor der Kgl. Prüfungskommission statt. Von 27 Hörern unterzogen sich 25 der Prüfung. Alle bestanden. Der 2. Kursus beginnt Mitte August 1912.
    • Am 8.8. in der Aula Eröffnung der aus Liegnitz übersiedelten Jaehnerschen Anstalten (Oberlyzeum, Seminar für Volksschullehrerinnen, Mädchenmittelschule).
    • 14.8. Besuch des Regierungspräsidenten v. Tschammer und Quaritz in Schweidnitz
    • 24.8. Sommerfest der hiesigen Ortsgruppe des VDA wegen schlechtem Wetter im Saale der Braukommune.
    • Superintendent Eckert, seit 1860 an der Friedenskirche, feiert am 7.9. seinen 70. Geburtstag.
    • Am 5.10. feierte die TR ihr 25jähriges Bestehen. Etwa 150 Personen, begrüßt von Oskar Güntzel, dem Chef der Firma Heege.
    • Am 20.10.12. wurde in Neu Jauernick ein Denkstein zur Anwesenheit des Kaisers am 8.9.1906 enthüllt.
    • Am 7.11. Diözesankonvent der ev. Geistlichen des Kirchenkreises Schweidnitz-Reichenbach unter Leitung von Superintendent Eckert. 25 Pastoren nehmen teil.
    • Völlige Umgestaltung des Nachtwachtwesens. Wegen zunehmender Unsicherheit sollen die Nachtwächter abgeschafft, dafür Berufspolizisten angestellt werden. Deshalb erhebliche Verstärkung der Exekutivpolizei.
  • 1913
    • Als Nachfolger von Stadtbaurat Schramm wird der seit längerer Zeit im Stadtbaudienst tätige Regierungsbaurat Heinrich Borst aus Urach gewählt.
    • Am 18.1. 1913 beging die Schweidnitzer Freiwillige Feuerwehr, eine der ältesten in Schlesien, die Jubelfeier ihres 50. Bestehens. Eingeleitet wurde die Feier durch eine große Löschübung am Marktplatz und anschließender Parade vor dem Denkmal Friedrichs II. Abends folgte in der Braukommune ein Festesssen, bei dem Oberbürgermeister Kaewel Branddirektor Voigt und Brandmeister Oskar Thiel das Verdienstkreuz in Gold, dem ältesten aktiven Mitglied, Zimmermann Närrlich, das Allgemeine Ehrenzeichen in Silber überreichte. Zahlreiche Feuerwehrleute erhielten Auszeichnungen für 10- bis 40jährige Dienstzeiten. Die Wehr revanchierte sich dadurch, dass sie zahlreiche Persönlichkeiten zu Ehrenmitgliedern ernannte, darunter OB Kaewel, Bürgermeister Cassebaum und Rentier Zimmerling.
    • Am 27.1. (Geburtstag Wilhelms II.) große Parade auf der Friedrichstraße, ebenso 10.3. (100 Jahre Eisernes Kreuz, Geburtstag der Königin Luise) und am 15.7. Weitere Feiern (in den Schulen Unterrichtsausfall): 16.6. (25jähriges Regierungsjubiläum Wilhelms II., "Dem Grenadier-Regiment König Friedrich Wilhelm II. (1. Schles.) Nr. 10 in Schweidnitz hat der Kaiser den Gardeadler (ohne Stern) an den Helmen verliehen“), die Stadt feiert am 22.6. ”Kaiser- und Jahrhundertfeier” als Volksfest. Nationales Volksfest in Schweidnitz. Nachdem am 10.3. der bedeutungsvollen Ereignisse von vor 100 Jahren gedacht und am 16.6. das Regierungsjubiläum Sr. Majestät des Kaisers durch Feiern in den Schulen und zum Teil auch von einzelnen Vereinen festlich begangen worden war, vereinigte sich am So, 22.6. die Bürgerschaft der Stadt, um gemeinsam die großen Gedenktage durch ein nationales Volksfest zu feiern. Von weit und breit waren große Menschenmassen in die Stadt geströmt und umlagerten die Straßen, durch die sich der Festzug bewegte. An diesem nahmen außer den Schülern und Lehrern der höheren Schulen, der Seminare, der Volksschulen, der Kesselstiftung, dem Jungdeutschlandbunde unter Führung des Hauptmanns v. Loucadou auch eine sehr große Anzahl von Vereinen sowie die Innungen in bedeutender Stärke teil. Insgesamt 48 Gruppen mit mehreren Kapellen, etwa 5.000 Personen. Durch Glubrecht-, Köppen-, Hoch- und Langstraße zum Markt. Hier reihten sich Magistrat, StVO und viele Ehrengäste ein. Weiter durch Burg-, Friedrich- und Striegauer Straße zum Kleinen Exerzierplatz, der als Festplatz hergerichtet war. Trotz des in der Nacht und am frühen Morgen niedergegangenen Regens war der Platz in bestem Zustande. Am Vormittag noch drohende Wolken, beim Abgang des Zuges um 14 Uhr bricht die Sonne durch, um 15 Uhr bei der Ankunft des Zuges schönstes "Hohenzollernwetter". Männerchor (180 Sänger) unter Lehrer Fröhlich singt "Segenswunsch", von Weinzierl komponiert, dann Festrede des Landtagsabgeordneten Generalleutnant z.D. Frh. v. Reitzenstein. Zwei Leitgedanken des Volksfestes: Erinnerungsfeier der Schlesier an die große Zeit vor 100 Jahren - Kaiserfeier aller deutschgesinnten Herzen. Über 20.000 Besucher stimmen begeistert in das Kaiserhoch ein, in das die von hohem nationalen Empfinden durchglühte packende Rede ausklang. Nach der Nationalhymne ("Heil Dir im Siegerkranz") der Rödersche Chor "An Kaiser Wilhelm II." mit Blasmusik. Dann allgemeiner Gesang des Preußenliedes. ("Ich bin ein Preuße, kennt ihr meine Farben?".) Nach dem Festakt löste sich der Zug auf; es begann ein Volksfest "edler Art". Dabei konzertierte die Grenadierkapelle unter Musikmeister Krauße. Ein Massenchor der Knaben unter Lehrer Pinkatzki und Kantor Rohrbach brachte patriotische Lieder zum Vortrag. Um 17 Uhr belebte sich der abgesteckte Turnplatz mit einer großen Schar jugendlicher Turner. hier fanden ein sorgsam eingeübter Aufmarsch, ein anmutiger Mädchenreigen, Freiübungen der jüngeren Schüler und turnerische Wettkämpfe statt. Ein Huldigungstelegramm an den Kaiser wurde am nächsten Morgen beantwortet.
    • Am 24. 2. fand ein feierlicher Innungsaufzug nach altem Zunftbrauch statt. Grund dafür war der Beschluß der Bäckerinnung, die jahrhundertelang in ihrem Besitz gewesenen wertvollen Innungsladen, Urkunden und Petschaften dem städtischen Archiv und Museum zu übergeben.
    • Im Wehretat für 1913 stehen 200.000 Mk. für den Kasernenneubau für die Maschinengewehrkompanie in Schweidnitz
    • Kaufmann Adolf Starke †5.5.1913
    • Im Mai/Juni 1913 Landtagswahlen. Urwahlen Fr. 16.5. Nach dem Ergebnis der Urwahl ist bereits die Wahl von Reitzenstein und Preuß (beide kons.) sicher
    • 31.5. VII. Schles. Städtetag 1913 in Schweidnitz. Anwesend Oberpräsident v. Guenther, Regierungspräsident Frh. v.Seherr-Thoß, Geh. Regierungsrat Johannes aus Liegnitz
    • Das Lützower Denkmal von Prof. Gosen wird am 29.6. in Zobten auf den Sockel gesetzt.
    • 8.-10.9. Kaisermanöver bei Schweidnitz. Erstmals tragen die Truppen Feldgrau. Zwei Zeppeline (Z I und Z IV) überfliegen die Stadt, ebenso der ‚Paseval’.
    • 13.-15.9. 24. Provinzial-Feuerwehrtag in Schweidnitz des Provinzialverbandes der Feuerwehren Schlesiens.
    • Kaiser Wilhelm II. verleiht der Freímauerloge z.w.E. sein gerahmtes Bild mir Unterschrift zum 125jährigen Bestehen am 12.10.1913. Meister vom Stuhl ist Prof. Dr. Bülow.
    • Am 18.10. (Völkerschlacht bei Leipzig!) in den Garnisonkirchen Festgottesdienste und Appelle der Truppenteile. In den Standorten Paroleausgabe. Beflaggung der Dienstgebäude (auch aller Reichs- und Staatsgebäude). Um 12 Uhr einstündiges Geläut von allen katholischen Kirchen. Am So. 19. Hinweise in der Predigt, nach dem Hochamt feierliches Tedeum.
    • Am 25.10. feierte der VDA , Ortsgruppe Schweidnitz, sein diesjähriges Winterfest im großen Saal der BK.
    • Eine Woche vorher Gründung einer Frauenortsgruppe mit 40 Damen. Vorsitz Frau Bülow. Die Ortsgruppe des VDAS besteht seit etwa 10 Jahren.
    • Der Zweigverein Schweidnitz des Ev. Bundes feierte in der überfüllten Braukommune am 31.10. das Reformationsfest. Vorsitzender ist Seminatdirektor Rosinski.
    • Erste Verhandlungen über Errichtung einer Eisenbahnhauptwerkstätte (später RAW)
  • 1914
    • 1.4. Einführung des Steuerbringsystems
    • Mai: Beginn des Theaterumbaus (Neueröffnung Neujahr 1915). Deshalb Verlegung des Meldeamtes auf den Burgplan (Städt. Versorgungsamt)
    • 26.5. Neu erscheint die Schweidnitzer Zeitung