Regierungsbezirk Oberfranken Geschichte

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Allgemeine Information Oberfranken



Geschichte von Oberfranken

Das heutige Oberfranken wurde erst Teil des Königreich Bayern zwischen 1803/1806/1810 und 1920. Davor bestand das Gebiet Jahrhunderte lang aus verschiedensten eigenständigen Staaten sowie kirchlichen und weltlichen Besitztümern (Kleinstaaterei). Dies traf auch auf das gesamte Gebiet von Franken zu - das nie ein vereinter politischer Staat war - und zu dem auch Oberfranken und Unterfranken gehört.

Im Jahre 1803 nach dem Reichsdeputationshauptschluss verloren bereits einige der kleineren selbständigen Staaten, sowie Reichsstädte (durch die Mediatisierung) und kirchliche Besitztümer (nach der Säkularisation) ihre Eigenständigkeit und wurden Teil des Kurfürstentum Bayerns. Zum Beispiel das frühere Hochstift Bamberg (kirchliches Fürstentum des katholischen Bistums), das große Teile des heutigen Oberfrankens besaß wurde 1803 aufgelöst und die Besitztümer kamen zum Kurfürstentum Bayern.

Aber große Teile des heutigen Oberfrankens gehörten in der Vergangenheit auch zur fränkischen Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth, ein Fürstentum bestehend aus dem sogenannten oberhalb Gebürgs-Teil und unterhalb-Gebürgs-Teil. Die Markgrafen von Brandenburg-(Kulmbach)-Bayreuth waren eine Linie der fränkischen Linien der Hohenzollern. Diese spielten nahezu 500 Jahre eine führende Rolle in Oberfrankens Geschichte und auch der von Franken insgesamt. Die Markgrafen von Brandenburg-Bayreuth (Fürstentum) waren frühere Burggrafen von Nürnberg (1192) die auch zu Kurfürsten von Brandenburg-Bayreuth wurden (nach dem Erwerb der Mark Brandenburg, 1415). Die andere fränkische Linie der Hohenzollern waren die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach (Fürstentum), die Territorien besaßen die heute einen Hauptteil von Mittelfranken ausmachen.

Im Jahre 1769 starb die Bayreuther-Linie der Hohenzollern aus. Nun übernahmen die Markgrafen von Brandenburg-Ansbach auch die andere Markgrafschaft und herrschten in beiden fränkischen Fürstentümern (Brandenburg-Ansbach and Brandenburg-Bayreuth). Im Jahr 1792 verkaufte der Markgraf Carl Alexander von Brandenburg-Ansbach seine beiden Markgrafschaften an das Königreich Preußen (regiert durch die preußische Linie der Hohenzollern). Die protestantische Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth macht einen großen Teil des heutigen oberfränkischen Gebiets aus - und wurde so für eine kurze Zeit preußisch (1792-1806).


Inzwischen wurde das Kurfürstentum Bayern, unter Druck des französischen Kaisers Napoleon Teil des Rheinbundes. Als Preußen 1806 Napoleon den Krieg erklärte (siehe: Napoleonische Kriege, Vierte Koalition), blieben die Staaten des Rheinbundes, unter ihnen das Kurfürstentum Bayern, neutral. Napoleon besiegte Preußen und gewann den Krieg. Für seine Kooperation in diesem Konflikt wurde der Kurfürst von Bayern (ein französischer Verbündeter) im Jahre 1806 von Napoleon zum König von Bayern erhoben. Und Napoleon gab 1806 Teile des Territoriums seines preußischen Feindes - die fränkische Markgrafschaft Brandenburg-Ansbach - an das Königreich Bayern. Die andere fränkische Markgrafschaft Brandenburg-Bayreuth (u.a. die Teile des heutigen Oberfrankens) behielt Napoleon und platzierte sie unter französische Militärverwaltung, bis er sie schließlich 1810 doch an das Königreich Bayern verkaufte. Und so waren Teile des heutigen Oberfrankens auch für eine kurze Zeit französisch (1806-1810) bevor sie dann letztlich bayerisch wurden.

Auf diese Weise kam der größte Teil des protestantischen Gebiets des heutigen Oberfrankens zum Königreich Bayern, zu dem sie bis 1806/1810 weder historische, politische oder religiöse Bindungen oder Beziehungen hatten. Für die meisten der protestantischen Franken - die über Jahrhunderte hohenzollerisch und seit 1791/92 preußisch waren - war das Königreich Bayern zu dieser Zeit ein fremdes Land und noch dazu ein rein katholisches, plus Verbündete von Napoleon. Und das protestantische Franken (seit 1527) wollte sich nicht vom bayerischen Katholizismus dominieren lassen. Dieser Bayerisch-Fränkische Kontrast führte zu tiefsitzenden ambivalenten Einstellungen die das Verhältnis zwischen Franken und Altbayern im 19. Jahrhundert maßgeblich beeinflussten und manchmal kann man das sogar heute noch spüren.

Im Jahre 1920 wurde der inzwischen Freistaat Bayern weiter vergrößert. Der neu formierte sogenannte Freistaat Sachsen-Coburg wurde ein weiterer (protestantischer) Teil von Bayern. Bis 1918 war Sachsen-Coburg der eine Teil des Doppelherzogtums - Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha - das sich 1919 zu zwei geteilten Freistaaten erklärte. Im Jahre 1920 wurde der Freistaat Sachsen-Gotha an Thüringen angegliedert, während das Volk von Sachsen-Coburg per Volksabstimmung entschied Teil von Bayern zu werden und damit das Gebiet von Oberfranken vergrößert wurde.


Weitere Links

siehe auch:


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