Preußisches Gouvernement Weser-Rhein/Regierungskommission Bielefeld

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Preußen > Preußisches Gouvernement Weser-Rhein > Preußisches Gouvernement Weser-Rhein/Regierungskommission Bielefeld

Preußische Besetzung

Am 11.11.1813 wurde in Bielefeld, nach dem Einmarsch der preußischen Truppen, eine „Provisorische Preußische Regierungskommission" durch Generalleutnant von Bülow eingerichtet. Dieser war Befehlshaber des III. preußischen Armeekorps.

Verwaltungsbezirk Bielefeld

Die Verwaltung erstreckte sich, grob umrissen, über die ehemalige Grafschaft Ravensberg. Während jedoch die Kirchspiele Preußisch Oldendorf, Holzhausen und Börninghausen zum Bezirk der Mindener Kommission geschlagen wurden, kamen andererseits Gohfeld und Löhne (Teile des ehem. Fürstentums Minden) zum Bezirk Bielefeld.

Kantons und Verwaltungsbezirke

Dabei wurden die Kantone Bielefeld, Brackwede, Halle, Heepen, Herford, Schildesche und Vlotho unverändert als Verwaltungsbezirke übernommen, während von Bünde die Gemeinden Hiddenhausen und Rödinghausen, von Enger die Gemeinden Jöllenbeck und Laar, von Versmold die Gemeinden Borgholzhausen und von Werther die Gemeinde Spenge als eigene "Verwaltungsbezirke" abgetrennt und auch so bezeichnet wurden.

Spiegelung im Adreßbuch

In den frühen Adreßkalendern für die preußischen Regierungsbezirke im Bereich Westfalens läßt sich die frühe Verwaltungsstruktur und die unterschiedliche Handhabung der Einteilung in „Kantone“ oder alternativ in „Verwaltungsbezirke“, als Grundlage der Ämtereinteilungen und Neubezeichnungen von 1840/41 nachvollziehen, so auch im Westfalenlexikon aus der Zeit von 1832/35.

Späte Einbeziehung von Reckenberg

Seit dem 5. Januar 1816 erstreckte sich der Bereich der Regierungskommission auch auf das Amt Reckenberg, das auf Grund des preuß.-hannoverschen Vertrages von Wien (29. Mai 1815) über den Austausch verschiedener Landesteile am Vortage durch den hannöverschen Bevollmächtigten Landdrost Carl Philipp Graf v. Hardenberg und seinen Substituten Oberappellationsrat C. W. Freiherr v. Stralenheim dem preußischen Kommissar Präsident v. Goldbeck übergeben worden war.

Verwaltungsleitung

  • Leitung: Julius August v. Bernuth (bisher Unterpräfekt des Distrikts Bielefeld
    • Tribunalspräsident Christian Ferdinand Brune (Ernennung 11.11.1813, Februar 1815 Ernennung zum Direktor des Stadt- und Landgerichts Halle)
    • Generaleinnehmer Dietrich Adolf Kurlbaum (Ernennung 11.11.1813, 14.04.1815 Versetzung nach Herford)
    • Obereinnehmer Johann Conrad Rose (Ernennung 11.11.1813, 01.12.1815 Versetzung nach Aachen)
    • Vorsteher Arnold Friedrich v. Laer (Ernennung 11.11.1813), trat nicht ein
    • Kapitular Freiherr v. Closter zu Patthorst (Ernennung 11.11.1813) , trat nicht ein
    • Freiherr Philipp v. Borries zu Steinlake (Ernennung 11.11.1813)
    • Max Xaver Franz Freiherr von Schmising-Kerssenbrock zu Brinke (Ernennung 11.11.1813, 02.04.1815 Rückkehr zum Regiment)
    • G. Delius (Anstellung zum 02.09.1814)
    • Daneben gehörten der Kommission neun Sekretäre, Registratoren, Kalkulatoren, Pedelle und ein Bauingenieur, Fr. Th. Krause, an.

Am 12.11.1813 erging ein Schreiben an die Präfektur des Fuldadepartements, in dem das bisherige Unterstellungsverhältnis aufgelöst wurde.

Regierungsbezirk Minden

Die Tätigkeit der Regierungskommission endete mit der Einrichtung der Regierung Minden am 01.08.1816.

Archiv

Der zugehörige Archivbestand wurde 1958 neu aufgestellt. Die Mehrzahl der Akten entstammt den Beständen Kriegs- und Domänenkammer Minden und Regierung Minden. Sie enthalten häufig Vorakten der Kgl. Westfälischen Unterpräfektur. Anderseits befinden sich Teile der Registratur als Vorakten bei den Akten der Regierung Minden.

Bibliografie

  • Öffentliche Anzeigen des Distrikts Bielefeld (später: Öffentliche Anzeigen der Grafschaft Ravensberg). 1813-1814.