Lindenberg (Ostp.)

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Wappen des Landkreises Insterburg

L i n d e n b e r g

Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.)
Landkreis Insterburg, O s t p r e u ß e n
_________________________________

Lindenberg (Ostp.) - Ksp. Aulenbach - 1934 - Bauer mit Pferd bei Lindicken.jpg


Hierachie: Regional > Deutsches Reich > Ostpreußen > Regierungsbezirk Gumbinnen > Landkreis Insterburg > Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) >Lindenberg (Ostp.)


Gemeinde mit großen Höfen und kleinen Gehöften, Gutsbezirk, Rittergut
Lindenberg
Kirchspiel Aulenbach (Ostp.)
Provinz : Ostpreußen (nördliches)
Regierungsbezirk : Gumbinnen
Landkreis : Insterburg [10]
Amtsbezirk : Buchhof (Juckeln) [11]
Gegründet : 1681
Frühere Name :
Einwohner (1939) : 388
Orts-ID :

56350 (nach D. Lange)

Geographische Lage
Koordinaten : N 54° 46′ 28″ - O 21° 39′ 42″
Lage Kreis Insterburg mit Kirchspiel Aulenbach (Ostp.)
Lage Kirchspiel Aulenbach in Ostpreussen
Lage der Gemeinde Lindenberg im Ksp. Aulenbach 1939


Einleitung


G u t s b e z i r k (Rittergut, große und kleine Gehöfte) und G e m e i nd e im Kirchspiel Aulowönen. Schule Lindicken, Amt Juckeln (Buchhof), Standesamt und Gendarmerie Aulowönen/Aulenbach, Post Falkenreut über Insterburg 2.

Am 30.09.1928 Eingliederung des Gutsbezirks Lindenberg in die Landgemeinde Lindicken sowie Umbenennung der Landgemeinde in Gemeinde Lindenberg, wobei Lindicken unter seinem Ortsnamen Lindicken ein Ortsteil der Gemeinde Lindenberg ist.

Am 01.04.1939 wird Wasserlacken (Wasserlauken), unter Fortfall dieses Ortsnamens in die Gemeinde Lindenberg eingegliedert.


Allgemeine Information

Ortsbeschreibung

Rittergut Lindenberg auf der Messtischkarte (1296),
des Deutschen Reichs (1934), Maßstab 1:25 000

Lindenberg 11) RG. (Rittergut), Pr.(eußen), Ostpr.(eußen), RB. (Regierungsbezirk) Gumbinnen, Lkr. (Landkreis), AG (Amtsgericht), Bkdo (Bezirkskommando) Insterburg, Stda (Standesamt) Aulowönen, A.(mt) Juckeln, P.(ost) Wanniglauken; 114 E.(inwohner), E.(isenbahn): 1 km: Klbn. (Kleinbahn) (Insterburg-) Juckeln-Mehlauken-Piplin. "aus: Meyer Orts- und Verkehrslexikon (1912)" [1]..

Die Gemeinde lag in ”Preußisch Litauen "[2] oder ”Klein Litauen” (Lithuania minor), dem nordöstlichen Teil des alten Ostpreußen.

Seine Einwohner waren nach der Reformation überwiegend evangelisch.

Ortsnamen

  • Deutsche Ortsbezeichnung (Stand 1.9.1939): Lindenberg (Ostp), Kreis Insterburg, Gut, Gemeinde
  • Vorletzte deutsche Ortsbezeichnung (vor der Umbenennung 1938) :


Geschichte


  • 1681 - mit 10 1/2 Hufen genannt.
  • 1753 - Besitzer des Gutes, das 6.000 Taler wert war, ist der verwitwete Amtmann Christine Catarina Susanne Grüvland, eine Tochter des Amtsrats Coler auf Linkuhnen.
  • 1777 - Wir der Wer des Gutes auf 16.000 Taler geschätzt, Besitzer ist Kriegsrat Panzer, er war seit dem Jahre 1756 Generalpächter des Amtes Mehlauken, sein einziger Sohn studierte in Königsberg.
  • 1785 - Adlig Hauptgut, 4 Feuerstellen, Landrätlicher Kreis Insterburg, Amt Insterburg, Kirche Saalau, Patron Kriegsrat Panzer
  • 1815 - Adlig Hauptgut, 5 Feuerstellen, 79 Bewohner, Kirche Aulowönen.
  • 1826 - das Patrimonialgericht Lindenberg vertritt Justizassessor Mehlhorn I:
  • 1857 - in der Handmatrikel der in sämtlichen Kreisen des Preußischen Staates auf Kreis- und Landtagen vertretenen Rittergüter vermerkt als Rittergut, Besitzer Wickgraf
  • 1897 - ist Rittergutsbesitzer Wickgraf Mitglied der Alterstumgesellschaft Insterburg
  • 1914 - im August wurde im Dorf von den Russen deutsche Männer als Gefangene zusammengetrieben und zum Abtransport sortiert.


Nach 1945 berichten Heimkehrer: Das Gutshaus ist abgebrannt, alle anderen Gebäude stehen, einschließlich Deputantenhäuser. 1947 würde hier eine Kolchose eingerichtet und in der Hauptsache Schafe und Jungvieh untergebracht [3]


Politische Einteilung

Zugehörigkeit

Gemeinde Lindenberg Ksp. Aulenbach 1934

Provinz : Ostpreußen
Regierungsbezirk : Gumbinnen

Landkreis : Insterburg [12]
Amtsbezirk : Juckeln [Buchhof] [13]
Gemeinde : Lindenberg (Kr. Insterburg)
Kirchspiel : Aulenbach (Ostp.). [Aulwowönen]

im/in : nördlich des Pregel
bei : 19 km nordwestlich v. Insterburg

Weitere Informationen

Orts-ID : 56294

Fremdsprachliche Ortsbezeichnung :
Fremdsprachliche Ortsbezeichnung (Lautschrift):

russischer Name :
Kreiszugehörigkeit nach 1945 :
Bemerkungen aus der Zeit nach 1945 : Der Siedlungsplatz existiert nicht mehr
weitere Hinweise :
Staatszugehörigkeit : Russisch

Ortsinformationen nach D. LANGE, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005) -- [14]


Kirchliche Einteilung / Zugehörigkeit

Evang. Kirche Aulowönen (ca. 1900)

Evangelische Kirche

Zugehörigkeit : [3]

  • Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) --> Kirchenkreis Insterburg --> Kirchenprovinz Ostpreußen --> Kirchenbund Evangelische Kirche der altpreußischen Union

Katholische Kirchen

Zugehörig zur katholischen Kirche Insterburg


Amtliche Zählungen / Zensus

Ortsgrundfläche

  • 1905 : 320,9 ha, Grundsteuer Reinertrag 10,15 je ha, [3]
  • (* 1925 : 987,3 ha, Grundsteuer Reinertrag 8,67 je ha [3]

Wohngebäude

einschließlich Lindenberg Försterei (* nebst Lindicken und Lindicken Bahnhof aber ohne Wasserlauken

Haushalte

Einwohner

  • 110 (1867) [3]
  • 111 (1871) davon männlich 50 [3]
  • 102 (1905) davon männlich 53 [3]
  • 351 (* 1925) davon männlich 157 [3]
  • 388 (* 1939) davon männlich 186 [3]


1871 alle preußisch und evangelisch, 25 ortsgebürtig, 33 unter 10 Jahre, 44 können lesen und schreiben, 34 Analphabethen, 1 ortsabwesend; 1905 alle evangelisch, 101 geben deutsch als Muttersprache an, 1 eine andere, (* 1925 350 evangelisch, 1 katholisch, [3]

Ausschnitt Ortsschafts- und Adressverzeichnis Landkreis Insterburg Seite 37 (1927)

Folgende Einwohner sind namentlich im Ortschafts- und Adreßverzeichnis des Landkreises Insterburg (1927) unter Lindenberg genannt : Post Wanniglauken,21 km

  • Rittergutbesitzer : Eberhard Kluge
  • Förster : Friedrich Armbrust
  • Kämmerer : Eduard Gaidieats
  • Schneider : Emil Petrokat
  • Stellmacher : Ewald Dibbat,
  • Schmied : Otto Schulat
  • Oberschweizer : Samuel Weingeyer
  • Arbeiter : Fritz Bartuschat, Adolf Bußlap, Guatav Bolz, Albert Broscheit, Hans Bromund, Eduard Nolde, Luise Paulat, Hermann Pauluhn, Emil Pretolat, Fritz Pilkahn, Gustav Reuß, Franz Spanschuß

1939 in der Gemeinde Lindenberg amtlich gezählt: 80 Haushalte, 388 Einwohner, 186 männlich, 67 unter 6 Jahren, 64 zwischen 6 und 14 Jahren, 242 zwischen 14 und 65 Jahren, 15 über 65; es waren tätig 322 in der Land- und Forstwirtschaft, 20 in Handwerk und Industrie, 9 in Handel und Verkehr,; mit Angehörigen ohne eigenen Beruf waren 27 selbständig, 37 mithelfende Familienitglieder, 17 Beamte und Angestellte, 287 Arbeiter [3]


Wirtschaft


Im Handbuch des Grundbesitzes im Deutschen Reiche, (Band I) - Das Königreich Preußen (III. Provinz Ostpreußen) 1879 - Seite 198/199 [15] Lindenberg : Rittergut, 2 Wanninglauken, P(ost) T(elegraph) Angaben aller industrielle Anlagen: Holländische Windmühle, Verwerthung des Viehbestandes resp.(ektive) Züchtungen, speziell Viehracen: Molkerei, Pferdezucht (Verkauf von Remonten)

  • Albert Wichgraf: 320,95 ha, davon 190,30 ha Acker incl. Gärten, 119,8 ha Wiesen, 2,85 ha Hutung, -- ha Wald, 8 ha Oedland/Unland/Hof/Wege, -- ha Wasser, Grundsteuerreinertrag in (Reichs)Mark : 3.180,--;


In Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, (Band III) 1922 Seite 122/123 [16] Lindenberg : Rittergut, Wanninglauken P(ost) T(elegraph) Lindenb.(erg) Klb.(Kleinbahn), Aulowönen ST(andesamt), Buchhof A(=Amtsbezirk), Insterburg E (=Eisenbahn), (23km) AG (=Amtsgericht).

  • Eberhard Kluge: Grundsteuerreinertrag in (Reichs)Mark : 3.600,--; 450 ha, davon 230 Acker incl. Gärten, 44 Wiesen, 73 Weiden, 98 Holzungen, 8 Unland/Hof/Wege, 40 Pferde, 180 Rinder, davon 75 Kühe, 10 Schafe, 40 Schweine; Telefon: Wanninglauken 1 Rindviehzucht


In Niekammer’s landwirtschaftliche Güter-Adreßbücher, (Band III) 1932 Seite 161 [17] Lindenberg, Wanniglauken P(ost) T(elegraph) Lindicken E(isenbahn) 2 (km)

  • Gut Franz Forstreuter: 124 ha, davon 83 Acker, 35 Weiden, 6 Unland/Höfe/Wege, 18 Pferde, 75 Rinder, davon 35 Kühe, 20 Schweine; Telefon: 12 Hdbv. (Herdbuchvieh)
  • Gut Wilhelm Haasler: 83 ha, davon 58 Acker, 23,5 Weiden, 1,5 Unland/Höfe/Wege, 11 Pferde, 36 Rinder, davon 14 Kühe, 8 Schweine; Telefon: 8.
  • Gut Hans Hunsalz: 43 ha, davon 31 Acker, 10,5 Weiden, 1,5 Unland/Höfe/Wege, 8 Pferde, 27 Rinder, davon 10 Kühe, 10 Schweine;
  • Gut Karl Hunsalz: 82 ha, davon 60 Acker, 20 Weiden, 2 Unland/Höfe/Wege, 15 Pferde, 45 Rinder, davon 17 Kühe, 3 Schafe, 20 Schweine; Telefon: 13 Hdbv. (Herdbuchvieh)
  • Rittergut (Mehlauken E.(isenbahn) 15 (km): Eberhard Kluge: Einheitswert in 1000 Rm. (Reichsmark) 283, 450 ha, davon 230 Acker, 44 Wiesen, 73 Weiden, 98 Holzungen, 8 Unland/Höfe/Wege, 40 Pferde, 190 Rinder, davon 75 Kühe, 25 Schweine; Telefon: 1 Rdvz. (Rindviehzucht) Hdbv. (Herdbuchvieh), Hanomag Mpfl. (Motorpflug)
  • Gut Hans Lackner: 37 ha, davon 29 Acker, 7 Weiden, 1 Unland/Höfe/Wege, 7 Pferde, 24 Rinder, davon 10 Kühe, 10 Schweine;
  • Gut Hugo Liebchen: Einheitswert in 1000 RM. (Reichsmark) 74,3 - 96 ha, davon 63 Acker, 4 Wiesen, 28 Weiden, 1 Unland/Höfe/Wege, 13 Pferde, 68 Rinder, davon 25 Kühe, 17 Schweine; Telefon: 11 Hdbv. (Herdbuchvieh)


Höfe - Besitzer und Beschreibungen

Zahl und Größe der landwirtschaftlichen Betriebe

Verzeichnis der Hofbesitzer / Pächter Gemeinde Lindenberg ca. 1944
(Bitte mehrmals auf den Plan klicken, um ihn zu vergrößern)
  • 4 zwischen 0,5 - 5 ha [3]
  • 3 zwischen 05-10 ha [3]
  • 8 zwischen 20-100 ha [3]
  • 3 über 100 ha [3]

Höfeverzeichnis

Stand: ca. 1944 [4]

  • 1: Windmühle
  • 2:
  • 3: Hof Forstreuter, Franz
  • 4: Hof Forstreuter, Franz Insthäuser
  • 5:
  • 6: Hof Lackner, Hans
  • 7: Hof Drückler, Carl , Kaufmann
  • 8: Hof Liebchen, Hugo
  • 9: Schmiede Barkowski, Wilhelm
  • 10: Schulhaus, Wohnhaus Spießhöfer, Max , Lehrer
  • 11: Molkerei Schäfer, Gustav
  • 12: Bahnhof / Haltepunkt
  • 13: Hof Hunsalz, Hans
  • 14:
  • 15:
  • Das Rittergut Lindenberg Kluge, Eberhard liegt westlich von No.2 oberhalb des Wortes “Timber”
  • oberhalb Ziffer 5/6: Salzburger Friedhof
  • oberhalb Ziffer 9: Friedhof
Aufstellung Betriebsliste Gemeinde Lindenberg (Stand 1945 (1955) S.1


Die Schadensberechnung Landwirtschaft Betriebsliste Gemeinde Lindenberg (Stand 1945 - erstellt 1955) nennt folgende landwirtschaftliche Betriebe:

Gemeindehektarsatz : 740,-- Reichsmark, Gemeindefläche 1.261 ha

Aufstellung Betriebsliste Gemeinde Lindenberg (Stand 1945 (1955) S.2
  • 1. Barkowski, Wilhelm, 5,63 ha
  • 2. Brückler, Karl, 18,25 ha
  • 3. Forstreuter, Franz und Ehefrau, 125,00 ha
  • 4. Kluge, - Erben, 458,25 ha
  • 5. Liebchen, Hugo, 96,75 ha
  • 6. Nolde, Emil,128,00 ha
  • 7. Saemann, Walter, 94,50 ha
  • 8. Schaefer, Gustav, 10,50 ha
  • 9. Schulz, Erich und Ehefrau, 42,25 ha
  • 10. Seidenberg, Martin und Ehefrau, 0,53 ha
  • 11. Wiedemann, Franz, 17,50 ha
  • 12. Wollert, Emma, 5,88 ha
  • -- (Deputant) Fischer, Franz, ---
  • -- (Deputant) Kirschberger, Fritz, ---
  • -- (Deputant) Seidentoff, Karl, ---
  • -- (Deputant) Weidemann, Lisbeth, ---
  • -- (Deputant) Wirsing, Fritz, ---
  • 13. Gossing, 1,50 ha
  • 14. Haasler, Wilhelm, 83,60 ha
  • 15. Harpeng, Franz, 33,00 ha
  • 16. Hoepfner, Hermann, 6,00 ha
  • 17. Hunsalz, Arthur, 82,00 ha
  • 18. Hunsalz, Hans, 43,00 ha
  • 19. Müller, Ida, 6,00 ha
  • 20. Preukschat, Fritz, 1,50 ha
  • 21. Resties, Ernst, 25,00 ha
  • 22. Brormer, Wilhelm, 2,50 ha
  • 23. Schule, ---

`

(2) Rittergut Lindenberg

Durch Privileg vom 26.6.1697 verlieh Oberforstmeister Georg Adam von Schlieben dem Kämmerer Johann Ludolph Lacken als Akquirenten von Lindenberg Brau und Brennerei-Gerechtigkeit, auch sollte im ganzen Alischker Beritt auf Schatull-Land kein neuer Krug etabliert werden und die vorhandenen ihr Getränk von Lindenberg nehmen.

Zu Lindenberg gehörte früher auch das Gut Alischken. Beide Güter wurden laut Privileg vom 29.9.1745 dem Pierre Wallis oder Willis verliehen. Nach diesem Privileg soll Lindenberg 16 Hufen 10 Morgen 45 Quadratruten haben. Laut Vertrag vom 31.3.1745 war der Krug in Lindicken mit 1 Hufe 7 Morgen 69 1/2 qr dazu gekauft. Die Gerechtigkeit aus dem Privileg vom 26.6.1697, alle Krüge im Alischker Beritt mit Getränk zu versehen, wurde dem P. Wallis durch die Verschreibung vom 29.9.1745 erneuert.

1756 nahm die Kriegsrätin Christiane Susanne Pantzer, geborene Coeler, verwitwet gewesene Amtmann Grünland, Lindenberg in der Erbschaft für 5200 T. an. 1763 hatte der Kriegsrat Pantzer das Vorwerk Wilkowiszken mit 4 Hufen 18 Morgen 294 Quadratruten vom Vorbesitzer Riemann für 4400 Gulden zugekauft. Christoph Albrecht Pantzer war von Trinitatis 1781 bis dahin 1787 Generalpächter von Mehlauken und 1789 schon tot. Wegen der Schankgerechtigkeit gewann Pantzer einen Prozeß, auf dessen Erkenntnis vom 18.5.1765 das Amt Salau und Amt Lappönen verurteilt wurden, namentlich die Krüge in den Dörfern Lindicken, Pesseln, Skardupönen und Szemlauken abzustellen und den Debit der Krüge in Wanniglauken und Aulowöhnen an Einsassen auf Schatulland im Alischker Beritt zu inhibieren.

Durch die Privilegien von 1745 und 1766 war dem Gut Lindenberg Weide - Gerechtigkeiten in der königlichen Forst verliehen. Laut Vertrag vom 11.12.1766 wurden die bei Seckenburg belegene Wiese von 4 H. 18 M. 26 qr an den Fiskus gegen das im Sternberg´schen Beritt belegene Bieberbruch mit einer Waldwiese zusammen 2 Hufen 28 Morgen und 2 Hufen 23 Morgen 260 qr Wiesen am Timber cumonere eines an das Amt Salau zu zahlenden Kanons von jährlich 35 T 49 gr 18/25 Pf vertauscht.

In selben Jahr vertauschte die Pantzer die Bienka Wiese auch an den Fiskus gegen 6 Hufen 21 Morgen 260 Quadratruten. Durch Vertrag vom 11.8.1790 gab die Pantzer den Krug in Lindicken mit 2 Morgen oletzkoischer Wiesen an der Timber gegen einen jährlichen Kanon von 15 T. in Erbpacht. Die Witwe Pantzer verkaufte Lindenberg am 1.6.1791 an den Kapitän von Knoblauch für 27000 T. Dieser trat es 1793 an seinen Sohn O. C. von Knoblauch für 32000 T. ab, der es 1796 an den Leutnant H. v. Drehsler für 40000 verkaufte.

1802 war es an Wolfgang Forstreuter verpachtet, der es auch am 6.3.1804 in der Lizitation von Heinrich von Drehsler für 52500 T. erstand. Nach Forstreuters Tod pachtete es dessen Sohn lt. Vertrag vom 16.7.1826 von der Mutter, der Witwe, die es laut Vertrag vom 7.6.1828 für 30000 in der Erbteilung angenommen hatte. Die Pacht endete am 1.6.1832.

Forstreuter klagte aus dem Privileg vom 26.6.1697 und 29.9.1745 wegen der dem Gut verschriebenen Schankgerechtigkeit gegen die Krüge zu Skardupönen, Szemlauken, Swarnen, Tabaken, Albrechtshöfen und Lindecken und gewann auch in erster Instanz. Forstreuter hatte lt.Vertrag vom 26.1.1811, bestätigt 27.8.1812 den zum Sternberg´schen Revier gehörigen Gartenwald vom Fiskus für 10000 T, zahlbar in Staatspapieren zum Nennwert und gegen Aufgabe seiner Weide - Berechtigung in der königlichen Forst aus den Verschreibungen von 1745 und 1766 angekauft. Das Vorwerk Wilkowiszken war 1834 an Fr. Forstreuter abverkauft. 1835 sequestierte es Plenio für die Landschaft, Kurator war Hoffmann. 1836 verkauften es die Forstreuterschen Erben an O.W.A. Wichgraf für 27000 T. in notwendiger Subhastation.

Es ist zweimal landschaftlich taxiert, 1788 auf 27688 T. 40 gr und 1839 auf 23406 T. 27 gr 9 Pf. Nach der letzten Taxe hatte es 1505 Morgen 55 Quadratruten Land und 693 Morgen 85 qr Wald. Gesamt 2198 Morgen 140 qr. Fiskalische Abgaben damals 197 T. 17g 6Pf.
1835 hatte es:

Bezeichnung Morgen Quadratruten Bezeichnung Morgen Quadratruten
Hof- und Baustellen
7
94
Wald
31
78
Gärten
23
119
Wege, Gräben, Unland
35
112
Acker
498
29
Timber Wiesen
280
12
Wiesen
507
145
Gartenwald
647
162
Hütung
152
102
GESAMT
2184
143


In dem Gartenwald hatten die Aufhütung:

  • 1. Laut Verschreibung von 1766 der Förster Elwanger zu Wilkowißken von seiner kölmischen Besitzung von 1 Hufe 3 Morgen mit 18 Stück Großvieh gegen 6 gr Weidegeld.
  • 2. Das kölmische Gut Wilkowißken von 74 Morgen 125 Quadratruten
  • 3. und 4. Die beiden Kölmer zu Szalgirren mit 20 Stück Großvieh, gegen 20 gr preußisch pro Stück von ihren Besitzungen von 120 Morgen. Diese Weide - Gerechtsamen wurden 1864 durch Abtretung einer Parzelle von 79 Morgen 57 qr an die Berechtigten abgelöst.

Hat nach der Grundsteuer-Rolle im Kreis Insterburg :

Bezeichnung Morgen Quadratruten Bezeichnung Morgen Quadratruten
Hoflager
11
51
Wiesen
469
7
Garten
14
75
Weide
11
19
Acker
730
52
Unland
19
79
GESAMT
1256
83


Reinertrag 1060,16 T. Grundsteuer 101 T. 15 sgr 1 Pf. Im Kreis Labiau hat es Wiesen zu beiden Seiten des Timber Kanals, 3/8 Meilen unterhalb Piplinn und über 2 Meilen von Lindenberg.

Bezeichnung Morgen Quadratruten Bemerkung
Wiesen
271
24
Weiden
133
69
Diese Weiden und der Wald grenzen in guter Arrondierung mit den Lindenberger Ländereien im Kreis Insterburg
Holzungen
430
78
GESAMT
835
71


Reinertrag 284,26 T. Grundsteuer 27 T. 6 sgr 6 Pf Danach ergibt sich:

Lindenberg im Hof Garten Acker Wiesen Weiden Hölz Unland SUMME
Kreis Insterburg
11,51
14,75
730,52
469,07
11,19
19,79
1266,83
Kreis Labiau
271,24
133,69
430,78
835,71
SUMME (in Morgen und Qr)
11,51
14,75
730,52
740,31
144,88
470,78
19,79
2092,54



Taler Groschen Pfennig Taler Groschen Pfennig
Grundsteuer in Insterburg
101
15
1
Domainenzins für den Krug in Lindieken
6
16
8
Grundsteuer in Labiau
27
6
6
Schule in Lindieken Gehalt
9
14
2
Gebäudesteuer
11
27
Schule Weide Entschädigung
4
3
3
Domainenzins für Lindenberg
141
19
10
Rente für fehlenden Schulmorgen
1
19
10
Kirche Aulowöhnen Dezem
1
27
11
GESAMT
295
20
3



Roggen Gerste Hafer Holz Heu Stroh Bauholz
in Scheffel/Metzen in Scheffel/Metzen in Scheffel/Metzen Klafter in Ztr/Pfd in Ztr/Pfd
Schule in Lindieken
3/1
--
--
1 3/4 weich
8/23
6/14
9/44 des erforderlichen
Pfarrer
4
4
4
--
--
--
Präzentor
2
2
2
--
--
--


(1907 Lindenberg Gutsbezirk, Landkreis Insterburg) - Aufzeichnung aus Familienforschung Familie Otte ( www.ottefamilienforschung.de - abgerufen 03.2013 )


(13) Hof Hunsalz - Lindicken (Lindenberg)

Lindenberg war 81,57 ha groß, davon 55 ha Acker, 25 ha Weide, 1,57 ha Garten, Hof, Wege. Der Hof lag 800 m ausgebaut vom Dorf an der Kleinbahnlinie Insterburg-Liebenfelde (Mehlauken), Kreis Labiau, 400 m -vom Bahnhof entfernt. Nach Insterburg waren es 20km.

Der Hof war im Viereck gebaut. Vor dem großen Wohnhaus standen vier große Kastanienbäume, hinter dem Haus war ein großer Garten mit Obstbäumen, Blumen, Beeren und einem Birkenwäldchen. Auf dem großen, freien Hof stand gegenüber dem Wohnhaus eine Scheune, links und rechts die Ställe, Pferdestall mit Speicher, und Viehstall, 1935 und 1938 erbaut. Seitlich davon stand der Schweinestall, im Garten der Geflügelstall. Die zweite Scheune lag auBerhalb des Hofes und hinter dem Garten der Geräteschuppen. Über der Bahnlinie, 150 m entfernt, war das Deputantenhaus mit drei Wohnungen, Stall und Schuppen. Die Viehweiden lagen zur Halfte urn den Hof, die andere Halite tiber der Bahnlinie nach Rauducken hinaus.

Das Ackerland hatte guten Mittelboden, war systematisch dräniert und gab gute Erträge in Weizen, Roggen, Rüben, Kartoffeln und Klee. Futterrüben wurden nur für eigenen Bedarf gebaut. Das Dorf war meist von Salzburger Familien bewohnt, die 1732 als Bauern angesiedelt wurden. Unser Hof war seitdem im Besitz unserer Familie. Durch Landzukauf hatte er sich vergrößert. 1942 übernahm ich den Betrieb von meinem Vater.

Zum Viehbestand gehörten etwa 22 Kühe und ca. 40 Stück Jungvieh. Die weiblichen Kälber wurden aIle aufgezogen, und was nicht zur eigenen Zucht gebraucht wurde, auf den Auktionen in Insterburg verkauft. Dazu wurden in den letzten Jahren auch drei bis vier Bullkälber aufgezogen, die auch auf die Auktion in Insterburg gingen. Mein Vater war 1919 dem Insterburger Herdbuchverein beigetreten. Ein Drittel aller Kühe war ins Rinderleistungsbuch eingetragen.

Die Ackerarbeiten wurden mit Pferden verrichtet, es war ein Bestand von zehn Arbeitspferden, davon vier Stuten, teils Trakehner Abstammung, teils Mischblut, und fünf bis sechs Fohlen.

Der Schweinebestand war zwei Sauen und Nachzucht.


Bildmaterial

Gemeinde Lindenberg Ksp. Aulenbach Sommer 1934
Bauer mit Pferd auf einem Gut bei Lindicken


Wir suchen noch Fotos von Rittergut und der Gemeinde Lindernberg (Kreis Insterburg) für eine Veröffentlichung an dieser Stelle. Sollten Sie Bilder oder interessante Informationen haben, würden wír uns über eine Kontaktaufnahme freuen :

info@kirchspiel-aulenbach.de


Kartenmaterial

Lindenberg Krs. Insterburg
auf der Karte von F.A. von Witzleben (1837)
Lindenberg auf der Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000
Teil I/IV: Blatt 31. Skaisgirren 1893© David Rumsey Map Collections[9]
Lindicken Krs. Insterburg
auf der Messtischkarte Nr.1296 (1934)


Dokumente


Quelle : In "Handbuch des Grundbesitzes im Dt. Reich Band I - Provinz Ostpreußen, 1879 Lindenberg, Landkreis Insterburg (Seite 198-199)


Quelle : In "Niekammer´s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher Band III - Provinz Ostpreußen, 1922 Lindenberg, Landkreis Insterburg (Seite 122-123)


Quelle : In "Niekammer´s Landwirtschaftliche Güter-Adressbücher Band III - Provinz Ostpreußen, 1932 Lindenberg, Landkreis Insterburg (Seite 161)


Quelle : In Ostpreußens Rinder und ihre Zuchtstätten, Ostpreußische Herdbuchgesellschaft e.V. Königsberg-Insterburg, jetzt Köln, 1974 [5]


Ortsverzeichnis Kirchspiel Aulowönen/Aulenbach (Ostp.)


Orte, Gemeinden und Gutsbezirke im Kirchspiel Aulowönen / Aulenbach (Ostp.) , Landkreis Insterburg , Regierungsbezirk Gumbinnen,

Kirchspiel Aulenbach (Ostp.) Gemeindegrenze 1939 - Kartenmaßstab 1:25.000


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Genealogische und historische Quellen

Quellen

  1. Meyers Orts- und Verkehrs-Lexikon des Deutschen Reiches, Leipzig und Wien, Bibliographisches Institut (1912), 5. Auflage, Band II, Seite 73
  2. Artikel Preußisch Litauen. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
  3. 3,00 3,01 3,02 3,03 3,04 3,05 3,06 3,07 3,08 3,09 3,10 3,11 3,12 3,13 3,14 3,15 3,16 3,17 3,18 3,19 3,20 3,21 Kurt Henning, Charlotte Henning: Der Landkreis Insterburg, Ostpreußen. Ein Ortsnamen-Lexikon. o. O. [Grasdorf-Laatzen] o. J. [1981]
  4. Nach den Angaben ehemaliger Einwohner von Lindenberg - unter Zuhilfenahme des Einwohner- und Ortschaftsverzeichnisses (1935) des Ostpreußischen Tageblatts, Sturmverlag
  5. Ostpreußens Rinder und ihre Zuchtstätten, Band I Ostpreußische Herdbuchgesellschaft e.V. Königsberg-Insterburg, jetzt Köln (1974)

[Koordinaten:] * Lindenberg Ksp. Aulowönen auf der Webseite Google maps 2022


Standesamtunterlagen / Zivilstandsregister (ab 1874)

Das für Lindenberg zuständige Standesamt war ab 1888 gemäß der Zuordnung des AGOFF das StA Gross Aulowönen. Die Bestände sind teilweise, trotz Kriegseinwirkungen, erhalten und seit 2015 digitalisiert worden. Sie können gegen Gebühr (Mitgliedschaft) bei Ancestry unter StA Gross Aulowönen eingesehen werden.

Kirchenbuchbestände

Die für Lindenberg zuständige evangelische Kirchengemeinde war Aulowönen / Aulenbach (Ostp.). Viele Bestände wurden im Digitalisierungsprojekt “Archion” der deutschen evangelischen Kirchen online gestellt, leider keine Bestände aus Aulowönen. Es gibt jedoch ebenfalls gegen Gebühr (Mitgliedschaft) bei Ancestry unter Gross Aulowönen einsehbare Bestände. Außerdem befinden sich einige Unterlagen im Sächsischen Staatsarchiv in Leibzig, siehe auch Ostpreußen/Genealogische Quellen/Kirchbuchbestände Landkreis Insterburg

Adressbücher


Bibliografie

Genealogische Bibliografie

  • z. Zt. kein Ortsfamilienbuch vorhanden

In der Digitalen Bibliothek


Verschiedenes

Compgen-Metasuche.png nach dem Ort: Lindenberg Datei:1296 Lindicken - Messtischblatt Auschnitt 1934.pdf

Karten

Lindenberg (Kreis Insterburg)auf der Karte des Deutschen Reiches, 1:100 000, Teil I/IV: Blatt 31. Skaisgirren 1862


Weblinks

Offizielle Webseiten

GOV-Kennung : LINERGKO04US [18]
Messtischblatt : 1296 (12096) [19] | Messtischblatt Jahr : 1934


Zufallsfunde

Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).


Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote

Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.


Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der direkte Zugriff durch automatisierte Abfrage nicht mehr möglich.


Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis

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