Kloster Marienbrink

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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Münster > Kreis Borken > Borken (Kreis Borken) > Kloster Marienbrink

Historische Ansicht des Klosters Marienbrink aus dem Archiv Haus Ruhr

Klöster und Stifter des Hochstiftes Münster

Amt Ahaus (historisch)

Kloster Marienbrink

Historischer Lageplan des Klosters Marienbrink um das 18. Jhdt. Lesehilfe: 1. die straße längs der stadtMaur -2. das Viehehauß - 3. der Kirchplatz der Jungfernhauß - 8. D.Bispings garten - 9. der Binnenplatz - 10. Vorplatz - 11. der weg vom Viehauß, den die knechte und Mägde zur Küche gehn - 12. der Creutzgang - 13. daß Kloster 14. die Küche- 15. der Jungfern garten - 16. die Straße wie für Stunde im gebrauch ist 17. die tippeigen zeigen, wo die neue straße gehn soll - 18. das Brau- und Backhaus - 19. der garten der Jungfern - 20. ungefährlicher Entwurf des Jungfernklosters zu Borken..


Lage

Nur noch die Flurnamen "Nonnenbusch" und Nonnenfettweide" erinnern an das ehemalige Kloster Marienbrink, das zwischen Brink- und Turmstraße lag.

Beginen - Stiftung

Im Jahre 1397 stifteten Hilbrand ter Mollen und seine Frau Sophie, Albert ter Mollen und seine Frau Meke Haus und Besitz für die Beginen in Borken.

Schwestern

  • Aleke tor Capellen
  • Grete Balsen
  • Assel Odinck

zogen in das Haus, "genant dat Bagynenhus, gelegen by der straße, genant die Wyltbeke". Letztere vermachten auch am 7. November 1397 ihr Gut der neuen Einrichtung.

Schenkungen

Zum Unterhalt der Klosterinsassen und zur schnellen Vergrößerung des Klosterbesitzes trug sicherlich die enge Verbindung der Schwestern mit dem hiesigen Adel bei. Immer wieder gab es Schenkungen an die "beschedenen megeden, den süstern und begginen in der begginen hues to Boreken".

Kirche

Am 28. September 1414 erlaubte der päpstliche Legat für Deutschland den Süstern, einen Tragaltar zu benutzen und einen eigenen Beichtvater zu haben. Rektor und Beichtvater stellte anfangs das Fraterhaus in Münster, später das Fraterhaus in Wesel, dann das Kloster Frenswegen. 1464 wird eine eigene Klosterkapelle errichtet, die 1505 durch einen Neubau ersetzt wird.

Augustinessen

Am 10. März 1476 legten die Schwestern das Gelübde nach der Augustinerregel ab.

Klostermutter

  • 1478 Margaretha Tüshaus

Konvent

  • 1571 lebten im Kloster z.B. neben der Mutter 19 Profeßschwestern, aber die Klausur wurde nicht streng eingehalten.
  • 1590 23 Insassen, einschließlich der Mutter.
  • 1614 lebten nur noch 4 Schwestern und 2 Novizinnen im Kloster.
  • 1706 noch 15 Insassen, einschließlich der Mutter.
  • 1795 nur noch 7 Insassen, einschließlich der Mutter.

Rektor: Geistliche Betreuung

  • 1633 Rektor: Pater Seveker, der geistliche Betreuer der Nonnen

Reformation

1589 trat nach der Plünderung durch die Spanier ein wirtschaftlicher Verfall ein, und als Folge der begonnenen Reformation verfiel auch das Klosterleben.

Im 30-jährigen Krieg wurde das Kloster von den Hessen geschont. Der Landgraf von Hessen hörte die "Süsterkes" in Kirche und Refektorium musizieren, was ihn so ergötzte, daß das Kloster fortan von Einguartierungen verschont blieb. Schnell setzte in übles Gerede über die Verweltlichung des Klosters ein, als Pater Rektor Seveke die Schwestern vor hessischen Offizieren singen und musizieren ließ.

Visitation

Bei der Visistation des Klosters im Jahre 1706 wurden die Klosterbauten als sehr veraltet bezeichnet und darüber hinaus bemängelt, daß unter den Schwestern Uneinigkeit herrsche, sie zu oft ausgingen, weite Reisen nach Amsterdam zum Zwirn- und Leinenverkauf machten und auch häufig mit Freunden und Verwandten im Sprechraum Gasterien hielten.

Säkularisation

Im Juli 1803 wurde das Kloster aufgelöst und fiel mit dem gesamten Landbesitz an das Fürstenhaus Salm-Salm. Ein Altar und die Glocke wurden nach Klein-Reken, großer Altar, Bänke und Orgel an die Reformierte Kirche in Aalten verkauft.

Ein unbekannter Chronist sehrieb:"Am 22. dito 12 Uhr nachts war der Unglücklichen Nacht, daß alle Nonnen ihr Kloster verlassen mußten. Ihre jährlichen Einkünfte waren 140 gulden; und das, was sie mit ins Kloster gebracht hatten, konnten sie wieder mitnehmen. „Nenon negnig neffoseb ni niew reh sua." (Jedes Wort des letzten Satzes ist rückwärts zu lesen!)

Spätere Nutzung

Über die spätere Verwendung der Gebäude liegen keine zuverlässigen Angaben vor. Teile des Klosters wurden vermutlich von der insraelischen Gemeinde bei der Errichtung der Synagoge und der Schule einbezogen.

Archiv

Fürstliches Salm-Salm`sches und Fürstlich Salm-Horstmar`sches gemeinschaftliches Archiv, Bestand C Klosterarchive….bis 1803: Darin Kloster Marienbrink zu Borken, 389 Urkunden (1389-1797), 1 Karton Akten 18. Jhdt.

Archiv betr. Stift
  • Bistumsarchiv Münster (BAMNS), Bestand Generalvikariat, Borken, Kloster Marienbrink: Darin die Gründung betreffend, Visitationsprotokolle 1616, 1624, 1690, 1706. Verwaltungsakten, Aufnahme von Laienschwestern 1708.