Holzhauer

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Marinehölzer, Krummhölzer, Vorlage für Holzhauer
Markierung bestimmter Baumteile für Marine- und Werkhölzer[1]

Bedeutung

Wekzeuge der Holzhauer
1.Wald- oder Stocksäge, 3. Gebauchte Waldsäge, 5. Spaltsäge, Gebrauch, 7. Pfahlheppe, 8. Schindelspalter, 9. Flachdächsel, 10. Holdächsel, 11. Fällaxt, 12. Streifaxt, 13. Krempen, 14. Spaltaxt, 15. Reifer, 16. Mörschel, 17. Schrotaxt, 18. Scheide, 19. Speitel, 20. Verspannte Waldsäge [2]
  • Holzhauer , ein Arbeiter, welcher Werkhölzer, als auch das zur Feuerung bestimmte Holz in den Wäldern fällt (Holzfäller) und zu Scheiten schlägt oder hackt, ein Holzschläger; als auch, der es zum Behuf des Hauswesens (Feuerung) kleiner hackt, ein Holzhacker oder Holzspalter.

Spezialisierung

  • Schiffs-, Marine- und Werkholzhauer
  • Krummholz
  • Bau- und Gemeinholzhauer
  • Sägeholzhauer
  • Brenn- und Kohlholzhauer
  • Holzsetzer

Produkte

Arbeitsleistung

Anfangdes 19. Jahrhunderts konnten auf einen geübten Holzhauer täglich oder während der 1823 üblichen 12 Arbeitsstunden eine Arbeitsleistung angenommen werden von

  • 1 Klafter hartes und 1 ¼ bis 1 ½ Klafter weiches Holz zu 144 Kubikfüßen den Klafter gerechnet, welche er einschließlich des Fällens der Stämme, des Sägens und Aufspaltens fertigt..
  • Andererseits können teilweise Fälle eintreten, wo ein Arbeiter in üblichen 12 Arbeitsstunden nur ½ Klafter Holz anlegen kann, weil das Holz zäh, knorrig oder die Lage des Gehölzes steil, uneben, oder naß und sumpfig ist.
  • Bei einem Schiffs- oder Marineholzhauer können gerechnet werden täglich 25 bis 30 Kubikfuß Eichenholz. Einschließlich des Fällens, Ablenkens, Schroppens, Beilens und blank zurichtens.
  • An weicheres Tannen-, Marine- oder Schiffbauholz erbringt ein Arbeiter täglich 120 bis 150 Kubikfuß, der Bau- und Gemeinholzhauer 150 bis 200 Kubilfuß, derr Sägeholzhauer ebenfalls 150 bis 200 Kubikfuß, wobei immer das Fällen und Ausasten der Stämme und das ihres Beschlagens inbegriffen ist.

Finden die Arbeiten während des Safteintritts im Frühjahr statt, ehöht sich der Arbeitsaufwand teilweise beträchtlich und das Arbeitsergebnis verringert sich entsprechend.

Sägekuhle

  • Zum Zersägen der Stämme in gewünsche Formen und Längen konnten zur leichteren Handhabung zweihändiger Sägen auch spezielle Sägekuhlen angelegt werden.

Klafterholz

  • Klafterholz ist ein rechnerisches Maß (wobei die Tiefe bzw. Scheitlänge oft gesondert angegeben wird) mit Bedeutungsübergängen zu abgemessenem Holzstoß und geschichtetem Holzhaufen, vereinzelt Bezeichnung für Brennholz überhaupt; in der Regel gebräuchlich für gespaltenes Stammholz (Hausbrand). Dabei handelt es sich um Holz, welches in oder nach Klaftern verkauft wird; zum Unterschiede vom Bauholz, Nutzholz, Marineholz, Schockholz, Reifholz u.s.w.
  • Vom Längenmaß Klafter leitete sich das alte Raummaß für Scheitholz ab. Ein Klafter Holz entsprach einem Holzstapel mit einer Länge und Höhe von je einem Klafter zu 6 Fuß; die Tiefe dieses Stapels entsprach der Länge der Holzscheite und damit in der Regel 3 Fuß, also 0,5 Klafter oder 108 Kubikfuß. [3]

Literatur

  • Jägerschmid, Carl Friedrich Victor (1774-1863): Handbuch für Holztransport- und Floßwesen. (1828)
  • Stratmann: Bodo: Lippe als Wasserstrasse, Krummhölzer, Schniggen und Floßwesen im 17. Jahrhundert (Dortmund, 5/2022)

Landesarchiv Nordrhein-Westfalen. Abteilung Rheinland

  • 1818: Einführung einer Holzhauer-Ordnung

Fußnoten

  1. Quelle: Diderot, Denis: Diderots Enzyklopädie, die Bildtafeln
  2. Quelle: Jägerschmid, Carl Friedrich Victor (1774-1863): Handbuch für Holztransport- und Floßwesen. (1828)
  3. Literatur:: Joendl, J.P.. Die landwirthschaftliche Baukunst, (Dritter Theil , Prag 1829 und Tafelatlas)

Weblinks

Zeitlich, regionale Begriffsdeutung

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