Haus Hinnenburg

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Hierarchie: Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Höxter > Brakel (Westfalen) > Haus Hinnenburg

Lage 19. Jhdt.

Schloss Hinnenburg liegt 1863 auf einem achthundert Fuss über der Meeresfläche sich erhebenden, waldigen Bergrücken.

Einordnung im Fürstbistum Paderborn 1779

Früherwähnung

Name

1261 „Hindeneborg", 1268 „Hindeneborch".

Familienname

1237 „Bertoldus de Hindeneburg";

Burg

1267 „castrum Hyndeneborch" des Ritters Berthold v. Brakel

Burgkapelle

1258 capellanus der Hinnenburg genannt.

Einleitung

Byzantinische Kapelle

Die 1658 neu erbaute Kapelle in Form eines Oktogons symbolisierte die mittelalterlich christlich-byzantinische Sicht der 7 Zeiträume des alten Testamentes und als 8. Zeitraum das neue Testament und die Neugestaltung in Christus, nämlich Tod, Auferstehung und das Ewige Leben. Das Oktogon sollte somit eine Mahnung an sich selbst und andere darstellen, den Himmel zu erwerben. Ihre Ausführung deutet auf eine Sinnfindung für den Zeitraum nach den ersten „Byzantinischen Kreuzzügen“ hin.

Herrschaft Hinnenburg

Durch Einheirat in die Dynastenfamilie von Brakel gelangte im 13. Jahrhundert ein Abkömmling des aus der Gegend von Wolfenbüttel stammenden Geschlechtes von der Asseburg in den Besitz der Herrschaft Hinnenburg, die sich über eine Reihe umliegender Dörfer erstreckte.

Lehen

Im Jahre 1289 verspricht Otto von Rietberg, Bischof von Paderborn, und sein ganzes Kapitel dem Burchard von der Asseburg, ihn und seine Erben „in omnibus bonis suis antiquis“ schützen zu wollen. Die Burg ging vom Stift Heerse zu Lehen, bis 1323 Sophia Äbtissin von Heerse die Lehnsherrlichkeit dem Bischof von Paderborn, Bernhard Graf von der Lippe, übertrug und dieser 1326 Werner und Berthold von der Asseburg damit belehnte.

Dietrich v. Asseburg

  • Dietrich von Asseburg zu Hinneburg (1447-1457) 1.oo Anna von Stöckheim; 2.oo Edeling von Haxthausen (1484-1494), Kinder:
    • Edeling von Asseburg (oo Ludolf (Dietrich) von Closter E: Wilh. v. Closter zu Patthorst oo N. v. Nagel)

Jacob von Asseburg

  • Jacob von Asseburg zu Hinneburg (1487-1507) oo1. 1499 Oleke von Westfalen 2.oo Hans v.d. Asseburg, Kinder:

Anna von Asseburg (+1535, oo aschwin von Steinberg zu Bodenburg (+31.12.1575))

Familie von der Asseburg

Als seine männliche Nachkommenschaft 1507 erlosch, verstanden es die seit dem 14. Jahrhundert in Mitteldeutschland ansässigen Geschlechtsvettern, diesen Besitz an sich zu bringen. Bei späteren Erbteilungen blieb die Hinnenburg bei derjenigen Linie, die auch im Besitz von Haus Wallhausen bei Sangerhausen und Haus Schermke war.

Streubesitz

Haus Schermke wurde Anfang des 18. Jahrhunderts an den preußischen Fiskus veräußert, der als Ersatz dafür 1758 dem kurkölnischen Minister Hermann Werner von der Asseburg, kaiserlicher und kurkölnischer Geheimrat, Staats- und Konferenzminister, Obersthof- und Oberjägermeister etc. das im Fürstentum Minden gelegene Gut Hollwinkel übertrug, das jedoch schon 1776 verkauft wurde.

Vereinzelter Streubesitz im Fürstbistum Paderborn 1779

Fideikommiss

Hermann Werner von der Asseburg gelangte durch Heirat mit Theresia Sophia von der Lippe zu Vinsebeck in den Besitz des Gutes Menzel. Aus dieser Ehe entsprangen nur Töchter. Da er in Uebereinstimmung mit seinen Brüdern Wilhelm Anton, Fiirstbischofe von Paderborn, und Franz Arnold, Domkapitular zu Paderborn und Hildesheim, sich mit den Lehnsvettern in Sachsen dahin verglichen hatte, dass die Güter der Familie von der Asseburg der westfälisch-hinnenburger Linie mit landesherrlicher Zustimmung in Weiberlehen permutiert und zum Fideikommiss gemacht würden, so folgte ihm seine älteste Tochter, Ferdinandine von der Asseburg, verheiratete von Wesfhalen zu Fürstenberg, im Besitz der Güter. Da diese Ehe allerdings kinderlos blieb, folgte ihr laut Testament des Grossvaters im Erbe der zweite Sohn der zweiten Tochter. Infolge der Heirat der zweiten Tochter Maria Therese von der Asseburg mit Theodor Werner von Bocholtz 1767 gelangten Haus Hinnenburg, Haus Menzel und Haus Wallhausen 1793 an den zweiten Sohn aus dieser Ehe, Hermann Werner, der seit 1803 den Namen Graf von Bocholtz-Asseburg führte.

Familie von Bocholtz

Die aus dem Rheinland stammende Familie von Bocholtz, die dort bis in das 18. Jahrhundert in mehreren Linien begütert war, faßte Ende des 16. Jahrhunderts Fuß in Westfalen. Durch Heirat der Erbtochter Elisabeth von Hörde gelangte Dietrich von Bocholtz in den Besitz des Hohen Hauses Störmede. Sein Enkel Adam Arnold kaufte 1685 das Gut Henneckenrode im Stift Hildesheim (1822 verkauft). Dessen Enkel Caspar Arnold von Bocholtz erbte nach dem Aussterben der rheinischen Linie deren Güter, ihm fiel auch von der Familie von Niehausen das Gut Niehausen bzw. Niesen zu. Durch seine Ehe mit der Almer Erbtochter Maria Therese von Meschede gelangten die Güter zu Alme 1769 an seinen ältesten Sohn Theodor Werner.

Erbteilung

Nachdem Ende des 18. Jahrhundert auch noch die Asseburgischen Güter angefallen worden waren, erfolgte unter Theodor Werners von Bocholtz Söhnen eine Teilung der Besitzungen:

  • Wilhelm von Bocholtz erhielt die alten Bocholtzer und Mescheder Güter Alme, Menzel, Niehausen, Henneckenrode sowie die Besitzungen im Rheinland
  • Hermann Werner von Bocholtz erhielt die Asseburgischen Güter Haus Hinnenburg und Haus Wallhausen

Verkäufe

Von der Linie zu Alme, die zwischen 1810 und 1826 auch noch das Gut Gehrden des aufgehobenen Klosters Gehrden besaß, sind die Besitzungen nach und nach verkauft worden, zuletzt 1912 Haus Alme.

Graf von Bocholtz-Asseburg

  • 1863 ist Besitzer der Hinnenburg Diederich Busso Graf von Bocholtz-Asseburg.

Zeitzeichen 1895

Literatur

  • Bau- u. Kunstdenkmäler, Kreises Höxter, S. 39 f.
  • Bauermann, J.: Westfälische Adelsarchive im Staatsarchiv Münster, in: Westfälisches Adelsblatt 2 (1925), S. 297-300.
  • Asseburger Urkundenbuch, hrsg. v. Johannes Graf von Bocholtz-Asseburg, 3 Bde. Hannover 1876-1905 (bis 1500).
  • Trippenbach, M.: Asseburger Familiengeschichte, Hannover 1915.
  • Fahne, A.: Die Dynasten, Freiherren und jetzigen Grafen von Bocholtz, 4 Bde. Köln 1856-1863.
  • Fahne, A.: Urkundenbuch des Geschlechts von Meschede, Köln 1862.
  • Giefers, W. E.: Kurze Geschichte der Hinnenburg, in: Westf. Zeitschrift 4 (1853), S. 355-365.
  • Trippenbach, M.: Bilder aus Wallhausens Vergangenheit, in: Mitteilungen des Vereins für Geschichte und Naturwissenschaft in Sangerhausen und Umgebung 6. Heft (1907), S. 54-103.
  • Hömberg, A. K.: Geschichtliche Nachrichten über Adelssitze und Rittergüter im Herzogtum Westfalen, Heft 4 Münster 1972, S. 7-38 (Alme), Heft 15 Münster 1978, S. 12-29 (Menzel), S. 134-142 (Störmede).

Literatur-Suche

Archiv

Im Archiv Hinnenburg sind die Archive eines Zweiges der Familie von der Asseburg sowie die Archive der Familie von Bocholtz und der von ihnen besessenen Güter zusammengeflossen.

Weblinks

Genealogische Webseiten

Historische Webseiten