Handbuch der praktischen Genealogie/326

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
Tafel: I • II • III • IV • V • VI • VII • VIII • IX • X • XI
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in Betracht kommende Ortschaft eingepfarrt ist. Als Hilfsmittel sind zu nennen: Das evangelische Deutschland, Jahr- und Adreßb. d. kirchl. Behörden u.d. gesamten evangel. Geistlichkeit. Nebst e. Anhang: Die evangel. Kirche in Österreich. M. Unterstützung d. kirchl. Behörden hrsg. (6. Jhrg. Leipzig 1907); Arthur Kolbe, Handb. d. Kirchenstatistik f. d. Kgr. Sachsen. Nach handschriftlichen Angaben und amtlichen Quellen (N. F. 16. Ausg., Dresden 1894, seitdem wiederholt neu aufgelegt). Mit Hilfe des alphabetischen Ortsverzeichnisses am Ende dieses Werkes kann man für jede Ortschaft das zustandige Pfarramt sofort feststellen. Vgl. ferner Bundschuh, Geographisch-historische Beschreibung Bayerns, Schwabens und Frankens (letztere allein 5 Bde.); Roppelt, Histor. top. Beschr. d. Fürstentums Bamberg; Steichele, A. v., Das Bistum Augsburg, historisch-statistisch beschrieben, fortgesetzt von A. Schröder, Bd. 1-7, Augsburg 1861-1910. Dazu kommen die Diözesanschematismen Deutschlands, Österreichs und der Schweiz. Auch eine größere Anzahl unserer Kalender leistet in dieser Hinsicht, wenn auch nur für einen je nach der Art des Kalenders beschränkten Umkreis, brauchbare Dienste. Wenn es nicht gelingt festzustellen, an welchem Ort die einschlagenden Kirchenbücher lagern, dann versuche man durch ein Gesuch an die für den betreffenden Ort zuständigen Amtsgerichte den einschlagenden Pfarrort zu erfahren. Das zuständige Amtsgericht aber erfährt man am besten aus dem Buch von Lehnardt, Alphabetisches Ortsverzeichnis des deutschen Reiches. Auf Grund der neuen Gerichtsorganisation nach amtlichen Quellen bearbeitet. 3 Bde. 1881, 1882. Hier werden zu jedem Orte angegeben: Staat, Regierungsbezirk bzw. Kreis, Oberlandesgericht, Landgericht, Amtsgericht, bestellende Postanstalt. Für das Königreich Sachsen ist auch sehr praktisch der alljährlich erscheinende „Königl. Sachs. Kanzlei- und Judizial-oder Expeditions-Kalender", der unter anderem auch enthält ein „Alphabetisches Verzeichnis der im Königreich Sachsen belegenen Stadt- und Landgemeinden mit den zubehörigen besonders benannten Wohnplätzen, mit Angabe der ihnen vorgesetzten Amtshauptmannschaften und Amtsgerichte und der Postanstalten, deren Bestellungsbezirk die betr. Orte zugewiesen sind."

Wahrscheinlichkeitsschlüsse über die Herkunft einer Familie aus der Art der Formenbildung.      Aus der Art der Formenbildung der Namen lassen sich über die Herkunft einer Familie Wahrscheinlichkeitsschlüsse ziehen. Voraussetzung ist dabei, daß über das Vorkommen der Geschlechtsnamen einer Gegend genügende statistische Unterlagen vorhanden sind, was allerdings keineswegs überall zutrifft. Auch in dieser Beziehung ist die Topographie eine Hilfswissenschaft der Familiengeschichte. Im Folgenden soll an einigen hauptsächlichen Formenbildungen im Anschluß an das bekannte Buch von Heintze, Die deutschen Familiennamen, 3. Aufl. von Cascorbi (Halle 1908, S. 74 ff.) diese Beziehung von Topographie und Familiengeschichte erläutert werden.

      Patronymische Geschlechtsnamen entstanden am häufigsten in den vom Weltverkehr abgelegenen Gauen. In Ostfriesland bilden die genetivischen Namen, wie Reiners, Gerdes, Gerjets — Focken, Rippen, Tjaden mit Anschluß der selteneren auf -sen (Bohlsen) in den Kreisen Aurich und Emden die Hälfte aller Namen, in Leer noch ein Drittel. Als ganz besonders charakteristisch