Handbuch der praktischen Genealogie/304

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Handbuch der praktischen Genealogie
Inhalt
Band 2
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haben, welchem Dialekte die Namengebung zuzuweisen ist. Dann wird sich an der Hand des einschlagenden Dialektwörterbuches und unter genauer Beachtung der Gesetze der Lautverschiebung die ursprüngliche Bedeutung des Namens mit mehr oder weniger großer Sicherheit feststellen lassen. Wie notwendig das Studium der Dialekte für den Familienforscher ist, möge folgendes Beispiel andeuten: Ein eingewanderter Kolberger Schulrektor bemerkte zu den Worten: „Henrik van dages decanus“ einer Urkunde, eine Familie van Dages könne er nicht nachweisen. Er wußte nicht, daß „van (wan) dages“ im Niederdeutschen soviel bedeutet wie „weiland“ oder „vor Zeiten“.[1] Die Dialektwörterbücher gehören also zu dem notwendigsten Handwerkszeug des Familienforschers. Deshalb folgt hier eine Zusammenstellung der einschlagenden Literatur.

Dialektwörterbücher.

I. Deutschland.

Dialektwörterbücher Deutschland      Mentz, Ferd., Dialektwörterbücher und ihre Bedeutung für den Historiker, DGB 5.

      Mentz hat auch ein möglichst vollständiges Verzeichnis der Literatur über die deutschen Mundarten („Bibliographie der deutschen Mundartenforschung") 1892 als 2. Band der von Otto Bremer herausgegeb. „Sammlung kurzer Grammatiken deutscher Mundarten" (Leipzig, Breitkopf & Härtel) erscheinen lassen und in der Zeitschrift „Deutsche Mundarten" (Wien, Fromme) fortgesetzt. Vgl. auch Diefenbach, Lor., u. Wülcker, Ernst, Hoch- und niederdeutsches Wörterbuch der mittleren u. neueren Zeit. Zur Ergänzung der vorhandenen Wörterbücher, insbesondere des der Gebr. Grimm. Basel 1885.

Hochdeutsches Gebiet.

(Ober- und mitteldeutsche Mundarten.)

      Über hochdeutsche Lexika sei auf Dahlmann-Waitz-Herre, Quellenkunde der deutschen Geschichte, Leipzig 1912, Nr. 267 ff., verwiesen. Hier nenne ich nur die beiden großen epochemachenden Werke: Mittelhochdeutsches Wörterb. Mit Benutzung des Nachlasses v. Georg Friedrich Benecke ausgearbeitet v. Wilhelm Müller, l 1854. II u. III v. Wilh. Müller u. Frdr. Zarncke. II 1863. III 1866. Leipzig. — Math. Lexer, Mittelhochdeutsches Handwörterbuch. Zugleich als Suppl. u. alphabetischer Index zum mittelhochdeutschen Wörterb. v. Benecke-Müller-Zarncke. Leipzig 1872—78.

      Schweiz. Schweizerisches Idiotikon. Wörterbuch d. Schweizer-Deutschen Sprache. Gesammelt auf Veranstaltung d. Antiquarischen Gsft. in Zürich unter Beihilfe aus allen Kreisen d. Schweizervolkes. Frauenfeld 1882 ff.

      Dieses umfangreichste aller bis jetzt vorhandenen mundartlichen Wörterbücher umfaßt das Gebiet der deutschen Schweiz und ihre Kolonien im Süden des Kantons Wallis. Außer der gegenwärtigen schweizerischen Volkssprache ist auch die ältere schweizerdeutsche Literatur berücksichtigt. Das Werk sammelt u. a. auch solche Eigennamen, deren appellative Natur noch deutlich erkennbar ist, sowie die Kose- oder Kurzformen der Personennamen.

      Stahler, Frz. Jos., Versuch eines Schweizerischen Idiotikon mit etymologischen Bemerkungen untermischt. Samt Skizze e. schweizerischen Dialektologie. I, II (Basel und Aarau 1806; Aarau 1812). — Hunziker, J., Aargauer Wörterb. in d. Lautform d.


  1. Jahrbuch d. Ver. f. niederdeutsche Sprachforschung XIII, 1887, S. 35.